„Digitale Kundenmagazine braucht kein Mensch!“

Die Renaissance des Print-Mags? Sie wird nicht kommen.

Mit diesen Worten unterbrach mich vor einigen Tagen ein potentieller Kunde, als ich ihm unsere Digital-Publishing-Plattform vorstellte. Er sagte dies nicht abweisend oder weil er neuen Entwicklungen nicht recht traute. Ich kenne ihn als Kommunikations-Experten schon eine Weile, ich weiß um seine Erfahrung im Corporate Publishing und die große Nähe zu seinen Lesern. Die Bemerkung war also keineswegs so dahingesagt.

Denn das Kundenmagazin – das erste seiner Art „Die kluge Hausfrau“ gab es übrigens schon in den Fünfzigerjahren – funktioniert seit jeher wie eine aufwendig zielgruppenspezifisch zugeschnittene Online-Kampagne heute: Sie soll den potentiellen Leser dann erwischen, wenn er sich gerade für dieses Thema interessiert. Bei Facebook-Kampagnen etwa lässt sich die anvisierte Zielgruppe durch Filter nach Interessen oder Ähnlichem eingrenzen. Das klassische Kundenmagazin erreicht den Kunden mitten im Leben: das Magazin über nachhaltige Ernährung liegt im Bio-Laden, das Heft für Handarbeitsbegeisterte kommt im Stoffkaufhaus mit in die Tüte und das Versicherungsmagazin steckt regelmäßig im Briefkasten.

Ein leichter Abwärtstrend ist auch ein Abwärtstrend

Ist es also nicht das Wesen des Kundenmagazins, aus der Situation heraus analog mitgenommen zu werden? Wer schnappt sich schon online ein ganzes Magazin oder lädt sich eines als App herunter?

Vielleicht kann man die erste Frage mit „ja“ und die zweite mit „kaum jemand“ beantworten. Gerade vor ein bis zwei Jahren war es sehr en vogue zu proklamieren, dass Print nicht tot sei und die Renaissance des gedruckten Magazins bevorstünde. Der Grund für diese angebliche Abkehr vom digitalen Trend: Die Auflagen von Kundenmagazinen waren weniger stark gesunken, als die des Print-Marktes insgesamt.

Ich kann das nicht als Erfolgsmeldung für den Markt für Print-Kundenmagazine sehen. Auch wenn er nur „weniger stark sinkt“, fehlt ihm doch die Zukunftsmusik. Und vielleicht sind Print-Kundenmagazine nur deshalb noch am Leben, weil die Herausgeber ihr Content Marketing perfektioniert haben und nun für den Leser gute, kostenfreie Inhalte anbieten, weil andere Print-Märkte wegbrechen.

Digitale Kundenmagazine mit flexiblen Formaten

Dank eben jenes Content Managements haben es Kundenmagazine geschafft, weniger als Werbung, sondern mehr als inspirierender Ratgeber angesehen zu werden. Je höher vor allem die inhaltliche Qualität, umso ernster genommen fühlt sich der Leser. Warum sollte man dies nicht ausweiten und den Content in solch flexiblen Formaten bieten, damit künftig nicht nur Leser sondern auch Hörer und Zuschauer das Kundenmagazin konsumieren können? Sprich: Ein Online- oder App-Magazin können ein Print-Mag perfekt ergänzen und erweitern. Podcasts, Videos, Life-Produkttest, umfangreichere Hintergrundmaterialien, Chats mit Produktentwicklern oder Testimonials – es gibt tausend Möglichkeiten. Und Content, der online verfügbar ist, kann deutlich mehr Reichweite schaffen. Denn die „kluge Hausfrau“ etwa informiert sich nicht nur durch ihr Kundenmagazin, sie googelt auch.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Renaissance des Print-Magazins ausbleiben wird. Vielmehr sehe ich Mediennutzer, die ihre Medien wählen, wie es ihnen gerade passt. Manchmal gehört da eben auch ein Print-Magazin dazu. Aber eben nur noch manchmal.

Über Serdal Kutun

Serdal Kutun ist Head of Sales von PressMatrix. Mit über fünf Jahren Erfahrung in der Digital Publishing-Branche kennt er die Herausforderungen der Verlage und Corporate Publisher. Als Wirtschaftsingenieur hat er ein Gespür für Trends und Marktwachstum, dabei behält er stets das komplexe Verlagssystem im Blick.

Medien in der Krise? Welche Krise?

Umsatzplus beim Digital Publishing für die Deutsche Fachpresse. Kein Grund, genauso weiter zu machen.

Eindrücke vom Kongress der Deutschen Fachpresse

Der digitale Wandel stellt in der Medienbranche so manches traditionelle Konzept in Frage. Die Fachmedienhäuser, die mit über 5.600 Titeln und zahllosen Fachbüchern den B2B-Bereich des Marktes ausmachen, scheinen von den disruptiven Folgen der Entwicklungen bisher weitgehend verschont geblieben zu sein. So stellte der Verein Deutsche Fachpresse auf seinem Mitgliederkongress in diesen Tagen in Berlin die „Fachpresse Statistik 2017“ vor. Mit positiven Zahlen, die gar nicht so recht zum Bild der digitalen Medienkrise passen wollen.

Digitales Publishing mit Umsatzplus

Der Statistik zufolge verzeichnet die Branche insgesamt ein Umsatzplus von 4,6 Prozent auf 7,65 Milliarde Euro. Zwar seien die Printerlöse leicht rückläufig, dafür entwickle sich aber vor allem der digitale Bereich erfreulich. Mit über 30 Prozent Anteil am Gesamtumsatz macht er in der Tat bereits einen beträchtlichen Anteil aus. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen laut der Studie nicht nur die digitalen Werbeerlöse (um 24 Prozent) sondern auch die Umsätze aus dem Verkauf von Online-Abos, E-Books und Zugängen zu Online-Datenbanken (um 6,5 Prozent). Das sieht nach einer soliden Entwicklung in die richtige Richtung aus. Was machen Fachmedienhäuser denn anders als andere Publisher, die sich mit dem digitalen Geld verdienen noch schwer zu tun scheinen?

Snackable Content: situationsabhängig und themengetrieben

Aus meiner Sicht haben Fachmedienverlage vor allem einen Vorteil: ihre Zielgruppe. Sie ist deutlich spezifischer als das etwa bei Tageszeitungen oder Special-Interest-Titeln der Fall ist. Sie sucht gezielt und themenorientiert nach Fachinformationen und will – oder braucht – diese so sehr, dass sie bereit ist dafür zu zahlen. Während andere Medienbereiche mit dieser Art der Informationssuche Schwierigkeiten haben, weil Leser sich kaum noch durch die Themen eines Magazins inspirieren lassen, sondern gezielt Suchmaschinen bemühen, spielt dies den Fachverlagen in die Hände.

Künftig werden die Angebote die Gunst der Nutzer gewinnen, die flexibel konsumierbar sind.

Dennoch bin ich davon überzeugt, dass dies auf lange Sicht nicht genügen wird. Denn auch beruflich-orientiertem Fachpublikum steht nur eine bestimmte Spanne an Zeit für den Medienkonsum zur Verfügung. Künftig werden die Angebote die Gunst der Nutzer gewinnen, die flexibel konsumierbar sind. Soll heißen: Unterwegs wäre der Fachtext als Podcast praktischer, abends im Hotel käme möglicherweise ein Erklärvideo besser an. Das Konzept des Snackable Content ist demnach auch für Fachmedien-Publisher interessant. Dabei darf der Snack hier durchaus üppiger ausfallen: Denn wer gezielt Fachcontent sucht, der möchte keinen oberflächlichen Kurztext lesen.

Was wollen die Nutzer?

Die positiven Zahlen und die ebensolche Stimmung auf dem Fachkongress der Deutschen Fachpresse sind sehr erfreulich. Sie sind jedoch meiner Ansicht nach kein Grund, einfach genauso weiter zu machen. Denn die digitale Entwicklung des Publikums ist derzeit deutlich nachhaltiger als die der meisten Publisher. Der Blick auf das, was Medienkonsumenten eigentlich wollen und in welchem Format sie es bevorzugen, ist wichtiger als die Freude über steigende Werbeeinnahmen.

Über Serdal Kutun

Serdal Kutun ist Head of Sales von PressMatrix. Mit über fünf Jahren Erfahrung in der Digital Publishing-Branche kennt er die Herausforderungen der Verlage und Corporate Publisher. Als Wirtschaftsingenieur hat er ein Gespür für Trends und Marktwachstum, dabei behält er stets das komplexe Verlagssystem im Blick.

Audio-Inhalte selbst erstellen

Wie Inhalte mit einem Alexa-Skill und Co.zu Ohren kommen

Audio ist ein stark wachsender Trend, der viele Möglichkeiten für Unternehmen und Verlage bietet. Ein Grund mehr sich mit Monetarisierungs- und Werbemaßnahmen im Audio-Bereich und mit Anforderungen der Nutzer zu beschäftigen. Denn wer früh loslegt, weiß eher, was bei seinen Kunden und Lesern wirklich ankommt.
Wir zeigen Anwendungsmöglichkeiten und Potenziale für einen erfolgreichen Start in die neue Audio-Welt.



Alles beginnt mit einer Story und die haben Sie schon

Audio ist ein weiterer Kanal, um bereits vorhandene Inhalte neben dem Text zusätzlich zum Hören anzubieten.
Artikel, Meldungen, Berichte können bequem als Textform angeliefert und über eine Software als Audio-Datei ausgespielt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um kurze Sportnachrichten, Börsenmeldungen oder ausführliche Features handelt.

Neben dem Recyceln vorhandener Inhalte, bietet Audio viele Möglichkeiten eine Geschichte auf neue Weise zu erzählen – und hier wird es für Verlage und Unternehmen spannend. Themen rund um ein Produkt, eine Marke oder das Unternehmen selbst lassen sich zum Beispiel als facettenreiches Hörspiel umsetzen. Untermauern Sie Interviews oder Pressemitteilungen mit O-Tönen, Musik oder Einspielungen, um Abwechslung und zusätzliche Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Stellen Sie sich zum Beispiel einen imaginären Rundgang durch die eigene Fabrik als Hör-Feature vor. Gerade diese Form der inhaltlichen Abwechslung ist für den Hörer attraktiv.
Kooperationen zwischen (Hörbuch-)Verlagen und Unternehmen erleichtern solche Produktionen.

Es muss nicht gleich eine eigene Audio-Redaktion sein,
nutzen Sie anfangs vorhandenen Artikel.

Die Stimme, der Klang einer Marke

Für Unternehmen ist ein einheitliches Bild nach außen enorm wichtig. Sei es durch eine Corporate Identity, durch festgelegte Slogans und durch Markenbotschafter, real oder als Held einer Werbegeschichte. Vermitteln Sie Ihre Botschaften mit einer markanten, repräsentativen Stimme mit hohem Wiedererkennungswert. Professionelle Sprecher sind natürlich ideal, weil sie die Inhalte perfekt vermitteln und die Hörer fesseln. Allerdings sind Synchron- und professionelle Sprecher selten exklusiv und daher nicht frei von Assoziationen der Hörer. Man denke an die Ankündigung von 20 Prozent auf alles außer Tiernahrung, durch die Synchronstimme von Bruce Willis.

Um auch mit wenig Budget eine Markenstimme zu schaffen, greifen Sie doch einfach auf Ihre Mitarbeiter, Vorstandsmitglieder und CEOs zurück, die mit ihrer Stimme Ihr Unternehmens repräsentieren – authentischer geht es nicht.

Oder Sie überlassen diese Rolle einer Computerstimme. Spracherkennungen im Smartphone sowie die Voice Assistenten, wie ein Alexa-Skill, intelligenter Lautsprechersysteme sind bei den meisten Nutzern längst zur Gewohnheit geworden und erfahren mittlerweile eine große Akzeptanz.

Computerstimmen wie im Alexa-Skill bieten eine günstige Alternative zu professionellen Sprechern
und werden immer mehr von den Hörern akzeptiert.

Plattformen und Streaming-Portale

Der Inhalt steht und Sie haben eine geeignete Stimme gefunden? Dann geht es jetzt darum, Ihren Inhalten Gehör zu verleihen. Die Plattformen dafür haben Sie schon: Ihre Webseite, Ihr Blog und vielleicht sogar eine eigene App. In allen Kanälen lassen sich Audio-Dateien einbinden, hochladen oder Texte vorlesen. Daneben gibt es zahlreiche weitere Anbieter und Plattformen, um Ihren Podcast erstmalig hochzuladen, zum Beispiel SoundCloud oder YouTube. Auch Spotify und andere Streamingdienste eignen sich als Plattform.

Eine weitere Lösung ist ein eigener Alexa-Skill für smarte Lautsprecher. Hier gibt es verschiedene Formate in denen sich Inhalte effektiv und mit einem Mehrwert für den Nutzer unterbringen lassen. Zum Beispiel in den sogenannten Tageszusammenfassungs-Skills, die Ihren Nutzern einen Überblick über die neuesten Meldungen des Tages geben. Andere Skill-Formate, wie Bestellungen, Buchungsabfragen und Dienstleistungen sind vor allem für Unternehmen interessant, um einen zusätzlichen Service, FAQs und Buchungen anzubieten oder eigene Produkte als Smart-Home-Anwendung bereitzustellen.

RSS, ein Podcast, MP3 oder Alexa?
Audio-Inhalte können über viele Kanäle verbreitet werden.

Neue Anzeigenformate

Egal, ob das eigene Audio-Angebot über einen Podcast, als einzelne Beiträge in sozialen Medien oder mithilfe von Skills zu dem Nutzer kommt, in vielen Fällen können Sie Ihr Angebot zusätzlich mit Werbung finanzieren. Passende Werbespots von eigenen Produkten oder Werbepartnern lassen sich vor und nach einem Beitrag bequem einbetten.
Einige Plattformen bieten auch voreingestellte Werbebeiträge an, die mit dazu gebucht werden können.

Für die Alexa-Skills stehen in der USA bereits verschiedene Monetarisierungsmöglichkeiten zur Verfügung. Inhalte lassen sich hinter Bezahlschranken anbieten oder mit bestehenden Abonnements verbinden. Weitere Werbe-Ideen lassen die Experimente von Google im letzten Frühjahr erahnen. Damals wurden die Nutzer über den Google Home ungefragt über den Start eines neuen Disney-Films informiert. Auch wenn darüber sehr kontrovers diskutiert wurde, zeigt es doch, wohin die Reise gehen kann. Denn Unternehmenswerbung ist ein wichtiger Punkt, um redaktionelle Arbeiten zu finanzieren und die Präsenz der Unternehmen auszubauen.

Weitere Gerüchte lassen verlauten, das Amazon mit Unternehmen, wie Procter & Gamble zusammenarbeitet, um intelligente Werbeformate zu entwickeln. Dabei solle die Ausspielung der Werbung weniger subtil erfolgen, indem beworbene Produkte geschickt in die Antworten von Alexa eingebaut werden. Zum Beispiel „Alexa, bestelle neues Shampoo“ – „Möchtest du Head & Shoulders bestellen?“ Denkbar ist, dass die Nennungen ähnlich wie bei dem Google AdWords Ranking in der Suchmaschine erfolgen. Genannt wird, was es bis nach ganz oben geschafft hat. Entwicklungen dieser Art sollten Marketer und Vertriebler im Blick haben.

Beratung und Service

Es muss nicht immer direkte Werbung sein. Ratgeber, Glossare, Produkthinweise oder Anleitungen lassen sich ebenfalls als Anwendungen für smarte Lautsprecher bereitstellen. Ein Fachmagazin kann zum Beispiel ein umfangreiches Lexikon zu Fachbegriffen zum Abrufen, bereitstellen. Ein Sportmagazin informiert dagegen über Spielverläufe. Auch für Unternehmen bieten sich inhaltliche Skills an, die Hintergrundinformationen zum Produkt liefern und über die Aktivitäten des Unternehmens informieren. Überlegen Sie dazu, welche Beratungsangebote oder Informationen Sie Ihren Kunden bereitstellen wollen: neue Tarifinformationen für die eigene Versicherung? Strom-, Wasser- und Heizungsstand angeben? Über Bestellungen informieren, typische Kundenservice-Fragen beantworten? Shopping-Angebote? Ihnen stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung.

Werbung, FAQs, Service-Angebote oder aktuelle Meldungen,
mithilfe von Audio und Alexa-Skills lassen sich diese einfach in den Alltag der Nutzer integrieren.

Die Nutzer im Blick

Oder Sie fragen einfach Ihre Kunden, was sie sich an Beiträgen und Service-Angeboten wünschen. Denn viele Kunden haben bereits eine große Werbetoleranz entwickelt und es ist kein Geheimnis, dass Unternehmen mit einer klugen Botschaft und entsprechenden Werten sowie einem guten Service eher überzeugen, als mit reiner Werbung.
Das gleiche Prinzip gilt auch für Audio. Individuell auf den Nutzer oder eine Nutzergruppe abgestimmte Beiträge sorgen für zuverlässige Hörer und Kunden. Dazu sollten Sie Ihre Zielgruppe, die Sie mit Audio erreichen wollen, kennen oder die Gelegenheit nutzen sie kennenzulernen.

Um den Nutzern ein individuelles und vielseitiges Audio-Erlebnis zu ermöglichen, bieten Sie Ihre Audio-Beiträge in verschiedenen Längen und Plattformen an. Je nach Plattform oder Zielgruppe können stilistische Varianten eines Inhalts, beispielsweise eher unterhaltend oder sachlich, vermittelt werden. Kommentare, Likes, Downloads und Feedback helfen Ihnen zusätzlich Ihr Angebot zu optimieren. Mit flexiblen Darstellungsformaten geben Sie Ihren Nutzern mehr Freiheiten im eigenen Medienkonsum und bieten für jede Situation und Rezeptionsgewohnheiten das passende Format.

Legen Sie los!

Sehen Sie Audio nicht nur als weiteren Kanal, sondern als Möglichkeit Ihren Kunden mit gut aufgearbeiteten Inhalten durch seinen Alltag zu begleiten.
Ob Print, E-Paper, Posting oder Audio, jedes Format hat seine eigene Charakteristik, die Sie für mehr Vielfältigkeit in Ihrer Kommunikation beachten und nutzen sollten. Starten Sie mit einem einfachen Audio-Projekt und Sie werden sehen, Ihnen eröffnen sich neue Perspektiven.


Jetzt mehr über Ihren Alexa-SKill erfahren.


Weitere Anregungen finden Sie auch in unserem Blog rund um Audio-Trends und smarte Lautsprecher.

Re:publica und Media Convention: ein persönlicher Rückblick

Re:publica und Media Convention: Werbung bringt Umsatz und nervt die Mediennutzer.

Die re:publica und die Media Convention sind vorbei und haben – zumindest bei mir – viele, ganz verschiedene Eindrücke hinterlassen. Die Veranstaltungen waren voll in jeglichem Sinne: viele Menschen, volles Programm, jede Menge Inspiration. Dabei findet alljährlich ein interessanter Spagat statt, der erstaunlich gut gelingt: Es werden sowohl die großen gesellschaftspolitischen Fragen im Zusammenhang mit immer mehr Digitalisierung diskutiert als auch ganz konkrete Herausforderungen, denen sich Medienmacher heute gegenübersehen.

Technologisches Wettrüsten am Nutzer vorbei

In meinem eigenen Vortrag (Thema: Von Digital Moments und dem Respekt vor der Zeit der Mediennutzer) hatte ich eine der Entwicklungen im digitalen Medienbereich drastisch formuliert: Ich unterstellte den Online-Werbern, vor allem die technischen Möglichkeiten im Blick zu haben – von Click-Through- bis Share-Rates – und diese auf Biegen und Brechen auszunutzen. Oft auf Kosten der Mediennutzer, die sich genervt abwenden oder sich mit Ad-Blockern unliebsame Werbung vom Hals halten. Ich behauptete auch, wir Medienmacher hätten es mit der Werbung übertrieben. Natürlich war das zugespitzt. Dennoch ist es eine Entwicklung, die sich nicht leugnen lässt.

Tatsächlich sprachen mich mehrere Zuhörer nach dem Vortrag darauf an. Ob das nicht zu rigoros und einseitig gedacht sei. Mag sein. Und ob diese Entwicklung nicht zwangsläufig sei, weil ja Medienmacher auch Geld verdienen müssten. Nein, dem kann ich so nicht zustimmen. Denn wenn Werbung die Audience schrumpfen lässt, verfehlt sie komplett ihren Zweck und schadet, statt zu finanzieren.

Mehrere andere Beiträge widmeten sich ebenfalls der Frage, welchen Beitrag Werbung leisten kann und soll. Die Journalistin Andrea Hansen, die die Podiums-Diskussion „Post Werbung: Was passiert, wenn Werbung nicht mehr trägt?“ moderierte, fragte gar provozierend in die Gesprächsrunde, wie krank der Patient „Erlösmodell Werbung“ denn sei. Die Antworten spiegelten die gesamte Bandbreite wider: Von guten Werbe-Erlösen war die Rede, von Verschiebungen hin zu Paid-Content durch endlich besser funktionierende Online-Abo-Modelle und von ausschließlich Leser-finanzierten Konzepten, solide durch Crowdfounding aufgebaut und stark wachsend.

Von Snackable Content bis Augmented Reality

Wenn Werbung zu einem sensibleren Thema wird, rücken der Content und sein Format wieder mehr in den Vordergrund. Die New York Times stellte ihre ersten Gehversuche mit Virtueller Realität vor, die es dem Nutzer erlauben sollen, in den Beitrag einzutauchen. Noch sei der Aufwand riesig und der echte Nutzen nicht immer klar, aber spannend sei die Arbeit daran allemal. Webvideos als seriöse Bildungs- und Informationsquelle, die Bedeutung von Newsletter und Podcasts, der Content als flexibel konsumierbarer Snack und die nahtlose medienübergreifende Nutzung waren nur einige weitere Themen, über die angeregt diskutiert wurde.

Für mich waren die re:publica und die Media Convention in zweierlei Hinsicht spannend. Zum einen ist das Feedback nach einem Vortrag natürlich immer besonders interessant. Es zeigt, an welchen Punkten der Diskussionsbedarf am meisten drängt. Zum anderen spiegeln die Themen der gesamten Veranstaltung und die vollbesetzten Säle den Druck der Branche und gleichzeitig ihren starken Willen zur Weiterentwicklung wider. Ich bin der festen Überzeugung, dass uns Medienmachern hier in den nächsten Monaten mehr einfällt, als immer nur auf amerikanische Erlösmodelle zu schielen.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Wie menschlich sind digitale Momente?

Re:publica und Media Convention: Medienmacher diskutieren sehr analog über Digitalisierung

Eigentlich ist es doch erstaunlich, dass Events rund um Digitalisierung, Online-Marketing und Netzkultur die Interessierten ganz analog zusammenbringen. So auch in diesen Tagen hier in Berlin: Es ist re:publica– und Media-Convention-Zeit. Gut 9.000 Besucher werden erwartet, drei Tage volles Programm rund um alle Themen der digitalen Gesellschaft werden geboten.

Die re:publica steht unter dem Motto „Pop“, die Media Convention ist mit „Adopt/Adapt“ übertitelt. Was zunächst knallig und recht einsilbig daherkommt, entpuppt sich beim näheren Hinsehen als spannender Pool für wichtige Fragen digitaler Kultur. So möchte die re:publica populären Massenphänomenen mit offenem Interesse begegnen, ihren Einfluss auf die Gesellschaft diskutieren und hinterfragen, wo die Grenzen zwischen Real Life und Fake tatsächlich verlaufen.

Noch interessanter für uns Medienmacher wird es aus meiner Sicht auf der Media Convention. Hinter dem „Adopt/Adapt“-Wortspiel steckt der schöne Satz „Nahezu menschlich: wie Technologien und Menschen sich anpassen“. Wer passt sich da eigentlich wem an oder überfordern die digitalen Entwicklungen die Märkte und die Menschen? Dabei sind die Antworten durchaus vielfältig – immer davon abhängig, aus welchem Blickwinkel man schaut. Während Anwender gute Inhalte flexibel konsumieren wollen, suchen Medienmacher nach tragfähigen digitalen Konzepten. Gleichzeitig ist die Gesellschaft gefordert, Grundregeln in Richtung Datenschutz und respektvollem Umgang miteinander zu etablieren.

Mitdiskutieren und inspirieren lassen

Beim Philosophieren über die digitale Gesellschaft wird es nicht bleiben. Gleich mehrere Redner stellen die Praktiken heutiger Werbemaßnahmen in Frage, andere widmen sich den Stärken und Schwächen von Formaten wie Virtual Reality, Newsletter, Podcasts, Livestreams und Ähnlichem. Sehr spannend, finde ich.

Mein diesjähriger Beitrag reiht sich nahtlos ein: Von Digital Moments und dem Respekt vor der Zeit der Mediennutzer. Ich werde über die Diskrepanz zwischen Medienmachern und Mediennutzern sprechen, die mir immer wieder auffällt – beide entwickeln sich digital und dabei doch in unterschiedliche Richtungen. Außerdem sind es die Aufbereitung und die Verteilung von Content – multimediale, flexible Formate und digitale Kanäle – die mich umtreiben.

So wird es in den kommenden drei Tagen hier in Berlin sehr analog um sehr digitale Themen gehen; natürlich alles gehashtagt, gestreamt und geshared. Denn das Beste an der Gestaltung der digitalen Medienzukunft ist doch die persönliche Diskussion bei einem Kaffee.

Das Video zum Vortrag

PressMatrix CEO Jens Gützkow über Digital Moments und dem Respekt vor der Zeit der Mediennutzer auf der Media Convention Berlin 2018.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Die Diskrepanz zwischen Medienmachern und ihrem Auditorium

Mit Snackable Content und High Intent Micro Moments zum zeitgemäßen Digital Publishing

In schöner Regelmäßigkeit bestätigen Studien, was wir eigentlich alle an unserem eigenen Verhalten ablesen können: Mediennutzer verbringen immer mehr Zeit mit dem Konsum von Medien unterschiedlicher Art. Mehr als zehn Stunden täglich sind wir medial unterwegs, bescheinigt uns der Media Activity Guide der Seven One Media GmbH. Das meint private Nutzung wohlgemerkt – die tägliche Arbeit am Rechner mit Internet und Smartphone ist da noch gar nicht dabei.

Zehn Stunden – das geht natürlich nur, wenn wir mehrere Medien gleichzeitig konsumieren: vorm Fernseher sitzend, gleichzeitig Zusatzinformationen per Tablet ersurfend, während der Chat auf dem Smartphone läuft. Ganz normal und kein Problem soweit. Für die Medienmacher ist allerdings genau das die Herausforderung: Massenhaft Content sucht auf unglaublich vielen, schnelllebigen Kanälen sein Auditorium. Und verfehlt es oft genug.

Gehirngerecht, situationsabhängig und snackable

Medienmacher beschreiten deshalb schon längst digitale Pfade, probieren aus und wagen neue Kanäle – und versuchen dabei allzu oft, ihr analoges Geschäftsmodell aus Abos und bewährten Formaten in die digitale Welt zu übertragen. Ich bin fest davon überzeugt, dass das nicht reichen wird.

Denn eben jenes Auditorium konsumiert zwar digital, verhält sich dabei aber keineswegs analog. Während der Nutzer always-on und immer erreichbar ist, sucht er interessanten Content per Suchmaschine und nicht im Fachmedium, hört manchmal lieber als das er liest, mag kurzweiliges Video-Entertainment und bereitet sich gleichzeitig auf den ungestörten Genuss seiner Lieblings-Streaming-Serie vor. Es ist eine Krux – wann will er was und wie erreicht man ihn?

Ich glaube, wir Medien-Auskenner sollten unseren Blickwinkel einmal mehr ändern – weg vom reinen digitalisierten Geschäftsmodell hin zum digitalen User

High Intent Micro Moment

Ich glaube, wir Medien-Auskenner sollten unseren Blickwinkel einmal mehr ändern – weg vom reinen digitalisierten Geschäftsmodell hin zum digitalen User. Denn welchen Content dieser über welche Medien konsumiert, ist stark von seiner Lebensphase und Situation abhängig, in der er sich gerade befindet. Auf die Content-Bereitstellung hat das konkrete Auswirkungen: Wir brauchen mehr verschiedene und flexiblere Formate, die den Content zum unkompliziert konsumierbaren und dabei gleichzeitig hochwertigen Snack werden lassen.

Das Konzept des „High Intent Micro Moment“, vor allem von dem dänischen Medienanalysten Thomas Baekdal propagiert, versucht, dies zu umreißen. Content wird dann konsumiert und als bezahlenswert empfunden werden, wenn er vom Nutzer gewollt ist, in einem passenden Format vorliegt und die notwendige Fach-Qualität hat. Genau das, was Streaming-Dienste heute mit aufwendig produzierten Serien erreichen – nämlich eine starke User-Bindung und Fan-Gemeinschaft, die Geld für das Angebot bezahlt – sollten Medienmacher adaptieren und auf ihre eigene Art der Inhalte anpassen. Denn natürlich kann es für Publisher kaum um die Produktion von stundenlangen Filmsequenzen gehen. Wohl aber um das Konzept des hochwertigen, userorientiert gestalteten Contents.

Eine Randerscheinung der Digitalisierung der Medien möchte ich noch kurz ansprechen: Auf Biegen und Brechen platzierte Online-Werbung ist kontraproduktiv. Da Online-Abo-Modelle sich kaum selbst tragen, trotzdem aber Geld verdient werden muss, neigen manche Publisher dazu, ihren Content mit Werbung zu überkleben. User, die immer wieder Werbung wegclicken müssen oder aus Versehen auf Clickbaits hereinfallen, werden tendenziell eher noch weniger bereit sein, für Content zu bezahlen. Der Respekt vor der Zeit des Nutzers erscheint mir auch in diesem Zusammenhang als wertvolles Kundenbindungstool.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Apps von PressMatrix – DAV Panorama

Deutscher Alpenverein eV

In dem Magazin des Deutschen Alpenvereins ruft nicht nur ein Berg, sondern gleich ein ganzes Gebirge. Mit Tipps fürs Wandern, Skifahren, Mountain Biking und vielem mehr, bietet das Mitgliedermagazin des unabhängigen Bergsport- und Naturschutzverbandes einen Rundum-Blick der Alpenlandschaft und des –tourismus.

Tiefgründige Reportagen und Experteninterview werden hier in beeindruckenden Panoramaaufnahmen und Videos eingebettet. Eine ideale Wissensgrundlage für alle die einmal hoch hinaus oder sich im Schatten der schneebedeckten Berge erholen wollen.

Die DAV Panorama-App gibt es für iOS, Android und im Web.

Kategorie: Nachrichten und Magazine

App erschienen: 03 | 2018

Sprache: Deutsch

Noch mehr Apps von PressMatrix finden Sie in unserer Applights und auf unserem Blog.

Apps von PressMatrix – myself

Passt auch in die Clutch!

Das bekannte Modemagazin „myself“ für Macherinnen, die sich treu bleiben, gibt es ab sofort als App. „Myself“ erzählt, inspiriert und informiert über alle Themen, die Frau so umtreibt, von der Karriere über Beziehungen bis hin zu Style, Fitness und Ernährung. In den Titel-Interviews und Porträts geben Stars und Persönlichkeiten Einblick in ihr Leben und berichten über ihr Engagement.

Die „myself“ App bietet eine interaktive Navigation und bringt die schönen Bildstrecken durch großformatige Darstellungen perfekt zur Geltung.

Das Magazin „myself“ gibt es in der App für iOS und Android.

Kategorie: Nachrichten & Magazine

App erschienen: 03 | 2018

Sprache: Deutsch

Noch mehr Apps von PressMatrix finden Sie in unserer Applights und auf unserem Blog.

SoVD – Digitale Vereinskommunikation

Ein digitales Füreinander und Miteinander

Kommunikation ist ein Schlüssel, um die Interessen der Mitglieder zu vertreten und diese teilhaben zu lassen. Für den Sozialverband Deutschland e.V. bedeutet das nicht nur die Verzahnung verschiedener Kanäle und Medien für eine breitflächige Streuung von Informationen, sondern auch Inhalte auf individuelle Bedürfnisse der Mitglieder und Leser anzupassen.
Veronica Sina, Abteilungsleiterin der Redaktion beim Sozialverband, hat mit uns über die Digitalisierung der Verbandsarbeit und Mitgliederbindung gesprochen.


PressMatrix: Der SoVD feierte 2017 das 100-jährige Bestehen, erst einmal Glückwunsch dazu! Wie hat sich die Arbeit des SoVD in den letzten 20 Jahren entwickelt?

Veronica Sina: Die Entwicklung des SoVD von der Kriegsopfervertretung hin zu einem modernen Sozialverband ist uns trotz wechselvoller Zeitgeschichte gut gelungen. Unsere Hilfe ist so gefragt wie eh und je. Die Aufgaben selbst haben sich dabei nicht wesentlich verändert. Wir sind heute moderner, vielleicht auch professioneller. Bei allen strukturellen Veränderungen sind es jedoch immer noch die Menschen, die für den SoVD im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen. Miteinander und Füreinander, das ist es, was den SoVD ausmacht.

PMX: Heute erreichen Sie Ihre Mitglieder und Interessierte über viele verschiedene Kanäle. Inwieweit beeinflusst das die Arbeit und die Bekanntheit des SovD?

VS: Die Kommunikation in Verbänden ist immer wichtiger geworden, um die Interessen von Mitgliedern zufriedenzustellen, sie aus Überzeugung heraus zu binden, und auch, um neue Zielgruppen zu erschließen. Unerlässlich ist hierfür eine sinnvolle Ergänzung und Verzahnung der verschiedenen Kanäle, gerade vor dem Hintergrund der immer komplexer werdenden Medien. Egal, ob Verbandszeitschrift, Online-Magazin, Web-TV, Social Media, Newsletter oder Broschüren – entscheidend ist, mit dem jeweilig geeigneten Kanal alle Zielgruppen zu erreichen. Digitale Medien unterstützen uns in dieser wichtigen Arbeit, zum Beispiel bei der Zentralisierung von Beratung und Information. Die Digitalisierung spielt auch in der Presse-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit eine wesentliche Rolle und wird für den Verband insgesamt immer wichtiger.

PMX: Haben Sie den Eindruck, dass durch Ihre Arbeit in den digitalen Medien eine stärkere Sensibilisierung für Themen wie Inklusion, Chancengleichheit oder Altersarmut stattfindet?

VS: Information bedeutet Teilhabe. Eine barrierearme und übersichtliche Website ist dafür unverzichtbar. Aber das reicht nicht immer aus. So bieten wir unser Online-Magazin seit Jahren auch in einer Hörversion an. Das Hörbuch erscheint im Daisy-Format, das sehbehinderten und blinden Menschen eine komfortable Navigation innerhalb der Texte ermöglicht. Die Ausgaben des Hörbuches stehen jeweils wenige Tage nach Veröffentlichung des Online-Magazins auf der SoVD-Homepage zum Download bereit. Mit der Hörversion, die es bereits seit 2014 gibt, möchten wir den berechtigten Ansprüchen von Menschen mit Behinderung besser entsprechen. Ein entsprechender Vertrag besteht mit atz-Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde in Holzminden, die für uns das Magazin mit viel Fachkompetenz einliest.

Auch weitere Beispiele unserer Verbandsarbeit zeigen, wie Digitalisierung genutzt werden kann, um die Serviceangebote für unsere Mitglieder zu erweitern. So hat der SoVD zum Jahresende ein neues Angebot ins Netz gestellt, mithilfe dessen schnell und unkompliziert das persönliche Altersarmutsrisiko eingeschätzt werden kann. Nach einem kurzen Frage-Antwort-Dialog erhalten Nutzerinnen und Nutzer individuelle Information zu ihrer aktuellen Situation und eine erste Orientierung, ob sie in Zukunft von Altersarmut betroffen sein könnten. Zusätzlich stellt der SoVD Lösungsansätze vor, um Altersarmut wirkungsvoll vorzubeugen und zu bekämpfen. Damit will der Verband helfen, einer verbreiteten Zukunftsangst zu begegnen, über das Thema informieren und zum Kampf gegen Altersarmut beitragen. Der kostenlose Online-Selbsttest auf der SoVD-Plattform check.sovd ist hierzu ein bestens geeignetes Medium.

Egal, ob Verbandszeitschrift, Online-Magazin, Web-TV, Social Media, Newsletter oder Broschüren – entscheidend ist, mit dem jeweilig geeigneten Kanal alle Zielgruppen zu erreichen.

PMX: Seit 2016 bieten Sie das „SoVD-Magazin“ in einer eigenen App an. Was waren die Auslöser und Beweggründe für eine mobile Lösung?

VS: Nach wie vor spielt unsere gedruckte Zeitung, die in einer Auflage von monatlich über 400 000 Exemplaren erscheint, eine zentrale Rolle bei der Mitgliederbindung. Sie ist ein Instrument, was unsere Mitglieder ohne ihr Zutun zu Hause erhalten. Immer mehr Mitglieder nutzen gleichzeitig mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets. Wo es früher vielleicht Berührungsängste gab, stellen viele fest, dass Tablets in ihrer Benutzerfreundlichkeit auf die Bedürfnisse der reiferen Generation zugeschnitten sein können. Insofern war es uns ein Anliegen, das Online-Magazin auch als App zur Verfügung zu stellen. Mithilfe moderner und breit gefächerter Kommunikation in Print und Online erreicht der SoVD einen größtmöglichen Kreis an Personen und verschafft seinen Anliegen so mehr Gehör und Aufmerksamkeit.

PMX: Warum haben Sie sich für eine Umsetzung mit PressMatrix entschieden?

VS: Die Anwendung PressMatrix bietet uns vielfältige Möglichkeiten, die auf unsere Erfordernisse zugeschnittenen Optionen zu realisieren. Zunächst garantiert uns die Anwendung als App eine optimale Darstellung auf allen Betriebssystemen (Android, iOS oder Windows), die sich ebenso an PC wie an Mac anpasst. Das SoVD-Magazin lässt sich anhand der Widgets unkompliziert um Videos, Fotogalerien, Panoramabilder, Audiodateien und andere Social Media-Inhalte erweitern. So können wir unseren Mitgliedern Fotos von Großereignissen, Pressekonferenzen und Aktionen, die aus Platzgründen nicht in der Printausgabe berücksichtigt werden können, als Fotogalerie zur Verfügung stellen. Es können aktive Links zu anderen Websites, zu Facebook, YouTube sowie zu anderen Publikationen, wie etwa zu SoVD-Stellungnahmen oder zu Broschüren gesetzt werden. Das trägt zur Lebendigkeit des Mediums bei und überlässt Leserinnen und Lesern die Wahl, ob sie ein Thema vertiefen und sich weiterklicken möchten. Das waren – neben weiteren – für uns gute Argumente, die App auszuprobieren.
Ebenso wichtig: Es können jederzeit Aktualisierungen im Magazin vorgenommen werden, die Nutzerinnen und Nutzern als „push“-Nachrichten angezeigt werden. Das ist hilfreich, wenn sich zum Beispiel kurzfristig ein Datum ändert oder „nach Andruck“ noch eine wichtige Meldung mitgenommen werden muss. Selbstverständlich werden wir eine entsprechende Evaluierung vor dem Hintergrund unserer besonderen Anforderungen an die Ausgaben vornehmen. Davon hängt dann die weitere Vorgehensweise ab.

Die SovD-App von PressMatrix für iOS, Android und im Web. Wie die App funktioniert erklärt der Verband direkt in diesem Video.
PMX: Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit den Apps gemacht? Konnten Sie zum Beispiel neue Leser oder Abonnenten gewinnen?

VS: Noch ist es zu früh, hierüber eine hinreichende und sichere Aussage zu machen. Feststellen können wir jedoch, dass wir in nur wenigen Monaten über 130 000 Zugriffe auf die Browser-Client-basierte Version hatten. Gleichzeitig wächst die Zahl der App-Nutzerinnen und -Nutzer von Monat zu Monat. Aktuell sind wir bei knapp 6000. Das ist für einen Verband, bei dem das Durchschnittsalter der Mitglieder bei 60+ liegt, eine bemerkenswerte Entwicklung in einer doch relativ kurzen Zeitspanne. Außerdem erreichen uns Monat für Monat viele begeisterte Zuschriften oder Mails nach dem Motto: „Endlich. Weiter so!“

PMX: Was sagen Ihre Mitglieder und Kunden zu Ihrer Magazin-App?

VS: Gerade im Jubiläumsjahr boten sich zahlreiche Möglichkeiten, die Zusatzfunktionen der App optimal zu nutzen, sodass unsere Mitglieder davon profitieren und stärker am Verbandsgeschehen teilhaben konnten. Anlässlich des Festaktes am 23. Mai zum 100-jährigen Gründungsjubiläum, bei dem die Bundeskanzlerin in Anwesenheit vieler Ehrengäste und verdienter Ehrenamtler die Festrede hielt, wurden Hunderte Fotos aufgenommen. Diese hätten wir in unserer Printausgabe unmöglich berücksichtigen können. So legten wir zahlreiche Galerien in der App an. Gleiches gilt für den vierten SoVD-Inklusionslauf auf dem Tempelhofer Feld im August oder das zweitägige Jubiläumsfest rund um die Bundesgeschäftsstelle an der Jannowitzbrücke in Berlin, das über 2000 Menschen mit uns feierten. Dank der Zusatzfunktionen der App konnten wir Filme, Fotos und Redebeiträge in Ton und Bild festhalten und die Atmosphäre der Großereignisse adäquat wiedergeben.

Feststellen können wir jedoch, dass wir in nur wenigen Monaten über 130 000 Zugriffe auf die Browser-Client-basierte Version hatten.

PMX: Das „SoVD-Magazin“ ist eine digitale Ergänzung zu Ihrem Mitgliedermagazin „Soziales im Blick“. Planen Sie zukünftig dieses sowie weitere Magazine und Broschüren zu aktuellen Themen in der App zu veröffentlichen?

VS: Wie bereits betont, ist in der Verbandskommunikation eine sinnvolle Ergänzung und Verzahnung der verschiedenen Kanäle zwingend. Dabei ist es uns wichtig, auch Abteilungsübergreifend eng vernetzt und Hand in Hand zu arbeiten. Schon jetzt binden wir beispielsweise neu erscheinende Broschüren in die App mit ein. Auch Bewegtbilder sind ein Format, das sich bestens integrieren lässt, da insbesondere das Videoformat sich rasch verbreitet und dazu geeignet ist, komplexe Zusammenhänge einfach zu erklären. Umgekehrt werden Inhalte der SoVD-Zeitung und des SoVD-Magazins in die von der Öffentlichkeitsarbeit genutzten prominenten Social Media-Plattformen Facebook, YouTube und Twitter integriert.

PMX: Aus dem Nähkästchen: Ehrenamtliches Engagement ist ein wichtiger Bestandteil des SoVD. Sind oder waren Sie selbst schon ehrenamtlich tätig?

VS: Ich unterstütze im Rahmen mehrerer Hilfsprojekte benachteiligte Kinder.

PMX: Vielen Dank für das Interview!

Veronica Sina leitet seit 2009 die Abteilung Redaktion im SoVD-Bundesverband in Berlin. Zuvor war sie als Gerichtsreporterin und Redakteurin im Überregionalen für die Aachener Zeitung tätig.  Als freie Mitarbeiterin arbeitete sie außerdem u.a. bei der NRZ, beim Deutschlandfunk sowie  für verschiedene Nachrichtenportale.


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In unserem Blog stellen wir regelmäßig Best Cases vor und sprechen mit Vertretern aus der Medien- und Unternehmenswelt über Herangehensweisen, Probleme und die Umsetzung eigener Digital Publishing-Projekte.

Apps von PressMatrix – Wuff. Hundemagazin

Tierisch gut drauf!

Ungefiltert und dabei unterhaltsam berichtet „Wuff“, das Hundemagazin, wie das Zusammenleben mit dem besten Freund des Menschen gelingt. Mit aktuellen, tiefgründigen Reportagen und Hintergrundberichten sowie Tipps für den Alltag, gilt das Magazin als zuverlässiger Berater für Hundebesitzer. Hier trifft journalistischer Ehrgeiz auf jede Menge Herz und Hand für den besten Freund des Menschen.

Das interaktive Magazin bietet neben einer schnellen Navigation, Checkboxen, in denen die Hauptthesen der Texte zusammengefasst und die durchschnittliche Lesezeit der Artikel angegeben werden. Zum Kennenlernen bietet die App auch einzelne, kostenlose Artikel an.

Das Hundemagazin „Wuff“ gibt es in der App für iOS, Android sowie im Web.