Medien in der Krise? Welche Krise?

Umsatzplus beim Digital Publishing für die Deutsche Fachpresse. Kein Grund, genauso weiter zu machen.

Eindrücke vom Kongress der Deutschen Fachpresse

Der digitale Wandel stellt in der Medienbranche so manches traditionelle Konzept in Frage. Die Fachmedienhäuser, die mit über 5.600 Titeln und zahllosen Fachbüchern den B2B-Bereich des Marktes ausmachen, scheinen von den disruptiven Folgen der Entwicklungen bisher weitgehend verschont geblieben zu sein. So stellte der Verein Deutsche Fachpresse auf seinem Mitgliederkongress in diesen Tagen in Berlin die „Fachpresse Statistik 2017“ vor. Mit positiven Zahlen, die gar nicht so recht zum Bild der digitalen Medienkrise passen wollen.

Digitales Publishing mit Umsatzplus

Der Statistik zufolge verzeichnet die Branche insgesamt ein Umsatzplus von 4,6 Prozent auf 7,65 Milliarde Euro. Zwar seien die Printerlöse leicht rückläufig, dafür entwickle sich aber vor allem der digitale Bereich erfreulich. Mit über 30 Prozent Anteil am Gesamtumsatz macht er in der Tat bereits einen beträchtlichen Anteil aus. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen laut der Studie nicht nur die digitalen Werbeerlöse (um 24 Prozent) sondern auch die Umsätze aus dem Verkauf von Online-Abos, E-Books und Zugängen zu Online-Datenbanken (um 6,5 Prozent). Das sieht nach einer soliden Entwicklung in die richtige Richtung aus. Was machen Fachmedienhäuser denn anders als andere Publisher, die sich mit dem digitalen Geld verdienen noch schwer zu tun scheinen?

Snackable Content: situationsabhängig und themengetrieben

Aus meiner Sicht haben Fachmedienverlage vor allem einen Vorteil: ihre Zielgruppe. Sie ist deutlich spezifischer als das etwa bei Tageszeitungen oder Special-Interest-Titeln der Fall ist. Sie sucht gezielt und themenorientiert nach Fachinformationen und will – oder braucht – diese so sehr, dass sie bereit ist dafür zu zahlen. Während andere Medienbereiche mit dieser Art der Informationssuche Schwierigkeiten haben, weil Leser sich kaum noch durch die Themen eines Magazins inspirieren lassen, sondern gezielt Suchmaschinen bemühen, spielt dies den Fachverlagen in die Hände.

Künftig werden die Angebote die Gunst der Nutzer gewinnen, die flexibel konsumierbar sind.

Dennoch bin ich davon überzeugt, dass dies auf lange Sicht nicht genügen wird. Denn auch beruflich-orientiertem Fachpublikum steht nur eine bestimmte Spanne an Zeit für den Medienkonsum zur Verfügung. Künftig werden die Angebote die Gunst der Nutzer gewinnen, die flexibel konsumierbar sind. Soll heißen: Unterwegs wäre der Fachtext als Podcast praktischer, abends im Hotel käme möglicherweise ein Erklärvideo besser an. Das Konzept des Snackable Content ist demnach auch für Fachmedien-Publisher interessant. Dabei darf der Snack hier durchaus üppiger ausfallen: Denn wer gezielt Fachcontent sucht, der möchte keinen oberflächlichen Kurztext lesen.

Was wollen die Nutzer?

Die positiven Zahlen und die ebensolche Stimmung auf dem Fachkongress der Deutschen Fachpresse sind sehr erfreulich. Sie sind jedoch meiner Ansicht nach kein Grund, einfach genauso weiter zu machen. Denn die digitale Entwicklung des Publikums ist derzeit deutlich nachhaltiger als die der meisten Publisher. Der Blick auf das, was Medienkonsumenten eigentlich wollen und in welchem Format sie es bevorzugen, ist wichtiger als die Freude über steigende Werbeeinnahmen.

Über Serdal Kutun

Serdal Kutun ist Head of Sales von PressMatrix. Mit über fünf Jahren Erfahrung in der Digital Publishing-Branche kennt er die Herausforderungen der Verlage und Corporate Publisher. Als Wirtschaftsingenieur hat er ein Gespür für Trends und Marktwachstum, dabei behält er stets das komplexe Verlagssystem im Blick.

Audio-Inhalte selbst erstellen

Wie Inhalte mit einem Alexa-Skill und Co.zu Ohren kommen

Audio ist ein stark wachsender Trend, der viele Möglichkeiten für Unternehmen und Verlage bietet. Ein Grund mehr sich mit Monetarisierungs- und Werbemaßnahmen im Audio-Bereich und mit Anforderungen der Nutzer zu beschäftigen. Denn wer früh loslegt, weiß eher, was bei seinen Kunden und Lesern wirklich ankommt.
Wir zeigen Anwendungsmöglichkeiten und Potenziale für einen erfolgreichen Start in die neue Audio-Welt.



Alles beginnt mit einer Story und die haben Sie schon

Audio ist ein weiterer Kanal, um bereits vorhandene Inhalte neben dem Text zusätzlich zum Hören anzubieten.
Artikel, Meldungen, Berichte können bequem als Textform angeliefert und über eine Software als Audio-Datei ausgespielt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um kurze Sportnachrichten, Börsenmeldungen oder ausführliche Features handelt.

Neben dem Recyceln vorhandener Inhalte, bietet Audio viele Möglichkeiten eine Geschichte auf neue Weise zu erzählen – und hier wird es für Verlage und Unternehmen spannend. Themen rund um ein Produkt, eine Marke oder das Unternehmen selbst lassen sich zum Beispiel als facettenreiches Hörspiel umsetzen. Untermauern Sie Interviews oder Pressemitteilungen mit O-Tönen, Musik oder Einspielungen, um Abwechslung und zusätzliche Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Stellen Sie sich zum Beispiel einen imaginären Rundgang durch die eigene Fabrik als Hör-Feature vor. Gerade diese Form der inhaltlichen Abwechslung ist für den Hörer attraktiv.
Kooperationen zwischen (Hörbuch-)Verlagen und Unternehmen erleichtern solche Produktionen.

Es muss nicht gleich eine eigene Audio-Redaktion sein,
nutzen Sie anfangs vorhandenen Artikel.

Die Stimme, der Klang einer Marke

Für Unternehmen ist ein einheitliches Bild nach außen enorm wichtig. Sei es durch eine Corporate Identity, durch festgelegte Slogans und durch Markenbotschafter, real oder als Held einer Werbegeschichte. Vermitteln Sie Ihre Botschaften mit einer markanten, repräsentativen Stimme mit hohem Wiedererkennungswert. Professionelle Sprecher sind natürlich ideal, weil sie die Inhalte perfekt vermitteln und die Hörer fesseln. Allerdings sind Synchron- und professionelle Sprecher selten exklusiv und daher nicht frei von Assoziationen der Hörer. Man denke an die Ankündigung von 20 Prozent auf alles außer Tiernahrung, durch die Synchronstimme von Bruce Willis.

Um auch mit wenig Budget eine Markenstimme zu schaffen, greifen Sie doch einfach auf Ihre Mitarbeiter, Vorstandsmitglieder und CEOs zurück, die mit ihrer Stimme Ihr Unternehmens repräsentieren – authentischer geht es nicht.

Oder Sie überlassen diese Rolle einer Computerstimme. Spracherkennungen im Smartphone sowie die Voice Assistenten, wie ein Alexa-Skill, intelligenter Lautsprechersysteme sind bei den meisten Nutzern längst zur Gewohnheit geworden und erfahren mittlerweile eine große Akzeptanz.

Computerstimmen wie im Alexa-Skill bieten eine günstige Alternative zu professionellen Sprechern
und werden immer mehr von den Hörern akzeptiert.

Plattformen und Streaming-Portale

Der Inhalt steht und Sie haben eine geeignete Stimme gefunden? Dann geht es jetzt darum, Ihren Inhalten Gehör zu verleihen. Die Plattformen dafür haben Sie schon: Ihre Webseite, Ihr Blog und vielleicht sogar eine eigene App. In allen Kanälen lassen sich Audio-Dateien einbinden, hochladen oder Texte vorlesen. Daneben gibt es zahlreiche weitere Anbieter und Plattformen, um Ihren Podcast erstmalig hochzuladen, zum Beispiel SoundCloud oder YouTube. Auch Spotify und andere Streamingdienste eignen sich als Plattform.

Eine weitere Lösung ist ein eigener Alexa-Skill für smarte Lautsprecher. Hier gibt es verschiedene Formate in denen sich Inhalte effektiv und mit einem Mehrwert für den Nutzer unterbringen lassen. Zum Beispiel in den sogenannten Tageszusammenfassungs-Skills, die Ihren Nutzern einen Überblick über die neuesten Meldungen des Tages geben. Andere Skill-Formate, wie Bestellungen, Buchungsabfragen und Dienstleistungen sind vor allem für Unternehmen interessant, um einen zusätzlichen Service, FAQs und Buchungen anzubieten oder eigene Produkte als Smart-Home-Anwendung bereitzustellen.

RSS, ein Podcast, MP3 oder Alexa?
Audio-Inhalte können über viele Kanäle verbreitet werden.

Neue Anzeigenformate

Egal, ob das eigene Audio-Angebot über einen Podcast, als einzelne Beiträge in sozialen Medien oder mithilfe von Skills zu dem Nutzer kommt, in vielen Fällen können Sie Ihr Angebot zusätzlich mit Werbung finanzieren. Passende Werbespots von eigenen Produkten oder Werbepartnern lassen sich vor und nach einem Beitrag bequem einbetten.
Einige Plattformen bieten auch voreingestellte Werbebeiträge an, die mit dazu gebucht werden können.

Für die Alexa-Skills stehen in der USA bereits verschiedene Monetarisierungsmöglichkeiten zur Verfügung. Inhalte lassen sich hinter Bezahlschranken anbieten oder mit bestehenden Abonnements verbinden. Weitere Werbe-Ideen lassen die Experimente von Google im letzten Frühjahr erahnen. Damals wurden die Nutzer über den Google Home ungefragt über den Start eines neuen Disney-Films informiert. Auch wenn darüber sehr kontrovers diskutiert wurde, zeigt es doch, wohin die Reise gehen kann. Denn Unternehmenswerbung ist ein wichtiger Punkt, um redaktionelle Arbeiten zu finanzieren und die Präsenz der Unternehmen auszubauen.

Weitere Gerüchte lassen verlauten, das Amazon mit Unternehmen, wie Procter & Gamble zusammenarbeitet, um intelligente Werbeformate zu entwickeln. Dabei solle die Ausspielung der Werbung weniger subtil erfolgen, indem beworbene Produkte geschickt in die Antworten von Alexa eingebaut werden. Zum Beispiel „Alexa, bestelle neues Shampoo“ – „Möchtest du Head & Shoulders bestellen?“ Denkbar ist, dass die Nennungen ähnlich wie bei dem Google AdWords Ranking in der Suchmaschine erfolgen. Genannt wird, was es bis nach ganz oben geschafft hat. Entwicklungen dieser Art sollten Marketer und Vertriebler im Blick haben.

Beratung und Service

Es muss nicht immer direkte Werbung sein. Ratgeber, Glossare, Produkthinweise oder Anleitungen lassen sich ebenfalls als Anwendungen für smarte Lautsprecher bereitstellen. Ein Fachmagazin kann zum Beispiel ein umfangreiches Lexikon zu Fachbegriffen zum Abrufen, bereitstellen. Ein Sportmagazin informiert dagegen über Spielverläufe. Auch für Unternehmen bieten sich inhaltliche Skills an, die Hintergrundinformationen zum Produkt liefern und über die Aktivitäten des Unternehmens informieren. Überlegen Sie dazu, welche Beratungsangebote oder Informationen Sie Ihren Kunden bereitstellen wollen: neue Tarifinformationen für die eigene Versicherung? Strom-, Wasser- und Heizungsstand angeben? Über Bestellungen informieren, typische Kundenservice-Fragen beantworten? Shopping-Angebote? Ihnen stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung.

Werbung, FAQs, Service-Angebote oder aktuelle Meldungen,
mithilfe von Audio und Alexa-Skills lassen sich diese einfach in den Alltag der Nutzer integrieren.

Die Nutzer im Blick

Oder Sie fragen einfach Ihre Kunden, was sie sich an Beiträgen und Service-Angeboten wünschen. Denn viele Kunden haben bereits eine große Werbetoleranz entwickelt und es ist kein Geheimnis, dass Unternehmen mit einer klugen Botschaft und entsprechenden Werten sowie einem guten Service eher überzeugen, als mit reiner Werbung.
Das gleiche Prinzip gilt auch für Audio. Individuell auf den Nutzer oder eine Nutzergruppe abgestimmte Beiträge sorgen für zuverlässige Hörer und Kunden. Dazu sollten Sie Ihre Zielgruppe, die Sie mit Audio erreichen wollen, kennen oder die Gelegenheit nutzen sie kennenzulernen.

Um den Nutzern ein individuelles und vielseitiges Audio-Erlebnis zu ermöglichen, bieten Sie Ihre Audio-Beiträge in verschiedenen Längen und Plattformen an. Je nach Plattform oder Zielgruppe können stilistische Varianten eines Inhalts, beispielsweise eher unterhaltend oder sachlich, vermittelt werden. Kommentare, Likes, Downloads und Feedback helfen Ihnen zusätzlich Ihr Angebot zu optimieren. Mit flexiblen Darstellungsformaten geben Sie Ihren Nutzern mehr Freiheiten im eigenen Medienkonsum und bieten für jede Situation und Rezeptionsgewohnheiten das passende Format.

Legen Sie los!

Sehen Sie Audio nicht nur als weiteren Kanal, sondern als Möglichkeit Ihren Kunden mit gut aufgearbeiteten Inhalten durch seinen Alltag zu begleiten.
Ob Print, E-Paper, Posting oder Audio, jedes Format hat seine eigene Charakteristik, die Sie für mehr Vielfältigkeit in Ihrer Kommunikation beachten und nutzen sollten. Starten Sie mit einem einfachen Audio-Projekt und Sie werden sehen, Ihnen eröffnen sich neue Perspektiven.


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Weitere Anregungen finden Sie auch in unserem Blog rund um Audio-Trends und smarte Lautsprecher.

Re:publica und Media Convention: ein persönlicher Rückblick

Re:publica und Media Convention: Werbung bringt Umsatz und nervt die Mediennutzer.

Die re:publica und die Media Convention sind vorbei und haben – zumindest bei mir – viele, ganz verschiedene Eindrücke hinterlassen. Die Veranstaltungen waren voll in jeglichem Sinne: viele Menschen, volles Programm, jede Menge Inspiration. Dabei findet alljährlich ein interessanter Spagat statt, der erstaunlich gut gelingt: Es werden sowohl die großen gesellschaftspolitischen Fragen im Zusammenhang mit immer mehr Digitalisierung diskutiert als auch ganz konkrete Herausforderungen, denen sich Medienmacher heute gegenübersehen.

Technologisches Wettrüsten am Nutzer vorbei

In meinem eigenen Vortrag (Thema: Von Digital Moments und dem Respekt vor der Zeit der Mediennutzer) hatte ich eine der Entwicklungen im digitalen Medienbereich drastisch formuliert: Ich unterstellte den Online-Werbern, vor allem die technischen Möglichkeiten im Blick zu haben – von Click-Through- bis Share-Rates – und diese auf Biegen und Brechen auszunutzen. Oft auf Kosten der Mediennutzer, die sich genervt abwenden oder sich mit Ad-Blockern unliebsame Werbung vom Hals halten. Ich behauptete auch, wir Medienmacher hätten es mit der Werbung übertrieben. Natürlich war das zugespitzt. Dennoch ist es eine Entwicklung, die sich nicht leugnen lässt.

Tatsächlich sprachen mich mehrere Zuhörer nach dem Vortrag darauf an. Ob das nicht zu rigoros und einseitig gedacht sei. Mag sein. Und ob diese Entwicklung nicht zwangsläufig sei, weil ja Medienmacher auch Geld verdienen müssten. Nein, dem kann ich so nicht zustimmen. Denn wenn Werbung die Audience schrumpfen lässt, verfehlt sie komplett ihren Zweck und schadet, statt zu finanzieren.

Mehrere andere Beiträge widmeten sich ebenfalls der Frage, welchen Beitrag Werbung leisten kann und soll. Die Journalistin Andrea Hansen, die die Podiums-Diskussion „Post Werbung: Was passiert, wenn Werbung nicht mehr trägt?“ moderierte, fragte gar provozierend in die Gesprächsrunde, wie krank der Patient „Erlösmodell Werbung“ denn sei. Die Antworten spiegelten die gesamte Bandbreite wider: Von guten Werbe-Erlösen war die Rede, von Verschiebungen hin zu Paid-Content durch endlich besser funktionierende Online-Abo-Modelle und von ausschließlich Leser-finanzierten Konzepten, solide durch Crowdfounding aufgebaut und stark wachsend.

Von Snackable Content bis Augmented Reality

Wenn Werbung zu einem sensibleren Thema wird, rücken der Content und sein Format wieder mehr in den Vordergrund. Die New York Times stellte ihre ersten Gehversuche mit Virtueller Realität vor, die es dem Nutzer erlauben sollen, in den Beitrag einzutauchen. Noch sei der Aufwand riesig und der echte Nutzen nicht immer klar, aber spannend sei die Arbeit daran allemal. Webvideos als seriöse Bildungs- und Informationsquelle, die Bedeutung von Newsletter und Podcasts, der Content als flexibel konsumierbarer Snack und die nahtlose medienübergreifende Nutzung waren nur einige weitere Themen, über die angeregt diskutiert wurde.

Für mich waren die re:publica und die Media Convention in zweierlei Hinsicht spannend. Zum einen ist das Feedback nach einem Vortrag natürlich immer besonders interessant. Es zeigt, an welchen Punkten der Diskussionsbedarf am meisten drängt. Zum anderen spiegeln die Themen der gesamten Veranstaltung und die vollbesetzten Säle den Druck der Branche und gleichzeitig ihren starken Willen zur Weiterentwicklung wider. Ich bin der festen Überzeugung, dass uns Medienmachern hier in den nächsten Monaten mehr einfällt, als immer nur auf amerikanische Erlösmodelle zu schielen.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Wie menschlich sind digitale Momente?

Re:publica und Media Convention: Medienmacher diskutieren sehr analog über Digitalisierung

Eigentlich ist es doch erstaunlich, dass Events rund um Digitalisierung, Online-Marketing und Netzkultur die Interessierten ganz analog zusammenbringen. So auch in diesen Tagen hier in Berlin: Es ist re:publica– und Media-Convention-Zeit. Gut 9.000 Besucher werden erwartet, drei Tage volles Programm rund um alle Themen der digitalen Gesellschaft werden geboten.

Die re:publica steht unter dem Motto „Pop“, die Media Convention ist mit „Adopt/Adapt“ übertitelt. Was zunächst knallig und recht einsilbig daherkommt, entpuppt sich beim näheren Hinsehen als spannender Pool für wichtige Fragen digitaler Kultur. So möchte die re:publica populären Massenphänomenen mit offenem Interesse begegnen, ihren Einfluss auf die Gesellschaft diskutieren und hinterfragen, wo die Grenzen zwischen Real Life und Fake tatsächlich verlaufen.

Noch interessanter für uns Medienmacher wird es aus meiner Sicht auf der Media Convention. Hinter dem „Adopt/Adapt“-Wortspiel steckt der schöne Satz „Nahezu menschlich: wie Technologien und Menschen sich anpassen“. Wer passt sich da eigentlich wem an oder überfordern die digitalen Entwicklungen die Märkte und die Menschen? Dabei sind die Antworten durchaus vielfältig – immer davon abhängig, aus welchem Blickwinkel man schaut. Während Anwender gute Inhalte flexibel konsumieren wollen, suchen Medienmacher nach tragfähigen digitalen Konzepten. Gleichzeitig ist die Gesellschaft gefordert, Grundregeln in Richtung Datenschutz und respektvollem Umgang miteinander zu etablieren.

Mitdiskutieren und inspirieren lassen

Beim Philosophieren über die digitale Gesellschaft wird es nicht bleiben. Gleich mehrere Redner stellen die Praktiken heutiger Werbemaßnahmen in Frage, andere widmen sich den Stärken und Schwächen von Formaten wie Virtual Reality, Newsletter, Podcasts, Livestreams und Ähnlichem. Sehr spannend, finde ich.

Mein diesjähriger Beitrag reiht sich nahtlos ein: Von Digital Moments und dem Respekt vor der Zeit der Mediennutzer. Ich werde über die Diskrepanz zwischen Medienmachern und Mediennutzern sprechen, die mir immer wieder auffällt – beide entwickeln sich digital und dabei doch in unterschiedliche Richtungen. Außerdem sind es die Aufbereitung und die Verteilung von Content – multimediale, flexible Formate und digitale Kanäle – die mich umtreiben.

So wird es in den kommenden drei Tagen hier in Berlin sehr analog um sehr digitale Themen gehen; natürlich alles gehashtagt, gestreamt und geshared. Denn das Beste an der Gestaltung der digitalen Medienzukunft ist doch die persönliche Diskussion bei einem Kaffee.

Das Video zum Vortrag

PressMatrix CEO Jens Gützkow über Digital Moments und dem Respekt vor der Zeit der Mediennutzer auf der Media Convention Berlin 2018.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Die Diskrepanz zwischen Medienmachern und ihrem Auditorium

Mit Snackable Content und High Intent Micro Moments zum zeitgemäßen Digital Publishing

In schöner Regelmäßigkeit bestätigen Studien, was wir eigentlich alle an unserem eigenen Verhalten ablesen können: Mediennutzer verbringen immer mehr Zeit mit dem Konsum von Medien unterschiedlicher Art. Mehr als zehn Stunden täglich sind wir medial unterwegs, bescheinigt uns der Media Activity Guide der Seven One Media GmbH. Das meint private Nutzung wohlgemerkt – die tägliche Arbeit am Rechner mit Internet und Smartphone ist da noch gar nicht dabei.

Zehn Stunden – das geht natürlich nur, wenn wir mehrere Medien gleichzeitig konsumieren: vorm Fernseher sitzend, gleichzeitig Zusatzinformationen per Tablet ersurfend, während der Chat auf dem Smartphone läuft. Ganz normal und kein Problem soweit. Für die Medienmacher ist allerdings genau das die Herausforderung: Massenhaft Content sucht auf unglaublich vielen, schnelllebigen Kanälen sein Auditorium. Und verfehlt es oft genug.

Gehirngerecht, situationsabhängig und snackable

Medienmacher beschreiten deshalb schon längst digitale Pfade, probieren aus und wagen neue Kanäle – und versuchen dabei allzu oft, ihr analoges Geschäftsmodell aus Abos und bewährten Formaten in die digitale Welt zu übertragen. Ich bin fest davon überzeugt, dass das nicht reichen wird.

Denn eben jenes Auditorium konsumiert zwar digital, verhält sich dabei aber keineswegs analog. Während der Nutzer always-on und immer erreichbar ist, sucht er interessanten Content per Suchmaschine und nicht im Fachmedium, hört manchmal lieber als das er liest, mag kurzweiliges Video-Entertainment und bereitet sich gleichzeitig auf den ungestörten Genuss seiner Lieblings-Streaming-Serie vor. Es ist eine Krux – wann will er was und wie erreicht man ihn?

Ich glaube, wir Medien-Auskenner sollten unseren Blickwinkel einmal mehr ändern – weg vom reinen digitalisierten Geschäftsmodell hin zum digitalen User

High Intent Micro Moment

Ich glaube, wir Medien-Auskenner sollten unseren Blickwinkel einmal mehr ändern – weg vom reinen digitalisierten Geschäftsmodell hin zum digitalen User. Denn welchen Content dieser über welche Medien konsumiert, ist stark von seiner Lebensphase und Situation abhängig, in der er sich gerade befindet. Auf die Content-Bereitstellung hat das konkrete Auswirkungen: Wir brauchen mehr verschiedene und flexiblere Formate, die den Content zum unkompliziert konsumierbaren und dabei gleichzeitig hochwertigen Snack werden lassen.

Das Konzept des „High Intent Micro Moment“, vor allem von dem dänischen Medienanalysten Thomas Baekdal propagiert, versucht, dies zu umreißen. Content wird dann konsumiert und als bezahlenswert empfunden werden, wenn er vom Nutzer gewollt ist, in einem passenden Format vorliegt und die notwendige Fach-Qualität hat. Genau das, was Streaming-Dienste heute mit aufwendig produzierten Serien erreichen – nämlich eine starke User-Bindung und Fan-Gemeinschaft, die Geld für das Angebot bezahlt – sollten Medienmacher adaptieren und auf ihre eigene Art der Inhalte anpassen. Denn natürlich kann es für Publisher kaum um die Produktion von stundenlangen Filmsequenzen gehen. Wohl aber um das Konzept des hochwertigen, userorientiert gestalteten Contents.

Eine Randerscheinung der Digitalisierung der Medien möchte ich noch kurz ansprechen: Auf Biegen und Brechen platzierte Online-Werbung ist kontraproduktiv. Da Online-Abo-Modelle sich kaum selbst tragen, trotzdem aber Geld verdient werden muss, neigen manche Publisher dazu, ihren Content mit Werbung zu überkleben. User, die immer wieder Werbung wegclicken müssen oder aus Versehen auf Clickbaits hereinfallen, werden tendenziell eher noch weniger bereit sein, für Content zu bezahlen. Der Respekt vor der Zeit des Nutzers erscheint mir auch in diesem Zusammenhang als wertvolles Kundenbindungstool.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Facebook dreht am Rad

Facebook sorgt für Furore: Dieses Jahr liege der Fokus wieder verstärkt auf den Nutzer, Inhalte von Firmen treten dabei in den Hintergrund. Wir gehen der Sache auf den Grund und zeigen, warum dieser Schritt notwendig war und wie Verlage und Unternehmen die neuen Einstellungen für sich nutzen können.

Facebook dreht am Rad der Zeit

Der Aufschrei war groß, als Mark Zuckerberg Mitte Januar in einem Posting verkündete, Facebook wolle verstärkt für eine „well-spent time“ der Nutzer sorgen und dementsprechend die Newsfeed-Einstellungen verändern. Im Klartext heißt das, es werden wieder mehr Postings von Freunden, Familie und Bekannten angezeigt. Stattdessen rücken Unternehmensbeiträge und Nachrichten in den Hintergrund, sofern sie nicht direkt von den einzelnen Nutzern priorisiert wurden.

Begründet wird dieser Schritt zusätzlich mit einer von Facebook in Auftrag gegebenen Studie. Nach der eine aktive, also interagierende Nutzung des Netzwerkes psychisch gesünder sei, als ein passives Scrollen durch den News-Feed, der mit Tagesgeschehen und Werbung gefüllt ist.
Facebook reagiert mit den Newsfeed-Änderungen also auf die zunehmend passive Nutzung des Netzwerks vonseiten der Nutzer und den wenigen Neu-Anmeldungen aus der jüngeren Generation.
Damit kehrt das Netzwerk im Grunde zu seinen Wurzeln und denen des Web zurück, indem es eine Plattform für einen aktiven Austausch schafft, um Inhalte und Wissen miteinander zu teilen.

Interaktionen statt Ads

Viele Unternehmen befürchten nun zunehmend mehr Geld in Werbung stecken zu müssen, um ihre Nutzer überhaupt noch zu erreichen. Die neuen Werbemanager-Tools von Facebook scheinen diesen Verdacht zu untermauern. Dabei gibt es noch andere Wege, die Kunden zu erreichen.
Folgen Sie dem Beispiel Facebooks und setzen Sie auf den Dialog mit Ihren Kunden. Fördern Sie die Interaktion mit anregenden Fragen, hören Sie Ihren Kunden zu und antworten Sie auf Kommentare.

Für manche Unternehmen mag genau das ein schwieriges Unterfangen sein, weil Sie nicht (mehr) die gleiche Sprache wie ihre Kunden sprechen. Zahlreiche Werbeslogans und Marketingmaßnahmen haben zwar unterhaltenden Charakter, jedoch wenig mit der alltäglichen, menschlichen Kommunikation gemeinsam. Hier gilt es einen Mittelweg zwischen strategischer Corporate Identity und einer natürlichen Kommunikation zu finden.

Nicht nur Facebook weiß, was die Nutzer wollen

Den Dialog und die Interaktion zu fördern, kann auch mit guten Inhalten gelingen. Content Marketing ist dabei ein wichtiger Teil des Kundenerlebnisses. Umso überzeugender die Inhalte sind, desto einprägsamer ist das Erlebnis. Vorausgesetzt diese erfüllen einige Bedingungen, die aus dem „Consumer Content Survey“ von Adobe hervorgehen.

Laut dem Report reagieren und interagieren Nutzer mit Inhalten, die informativ (82 % der Befragten), richtig (74 %), einfach zu konsumieren (53 %) sowie unterhaltend (37 %) und interaktiv oder schön designet sind (24 %). Solche Inhalte haben Einfluss auf die Markenwahrnehmung und beeinflussen das Kaufverhalten immens. 67 % der Konsumenten brechen den Kaufprozess ab, wenn ihnen der Marken-Content nicht gefällt. Dagegen kauften 50 % etwas, nur weil der Content ansprechend war.
Folglich werden gehirngerechte, snackable Inhalte gebraucht, die jederzeit konsumierbar sind und auf all denen Plattformen angeboten werden, auf denen die Nutzer unterwegs sind.

Deutsche Nutzer wünschen sich informative, sorgfältige, einfache sowie unterhaltende Inhalte. Quelle: Adobe Consumer Content Survey 2018, Seite 9.
Neben gestalterischen Elementen und einer leichten Konsumierbarkeit, ist die Relevanz ein entscheidender Faktor für das Kommentieren, Bewerten und Teilen von Inhalten. Tipps und Hintergrundinformationen zum Produkt sind gern gesehen. Vor allem dann, wenn sie von Freunden und der Familie gepostet oder kommentiert wurden. 52 % der Befragten teilen solche Inhalte.

Lösungsorientiertes Denken: Was brauchen meine Kunden wirklich?

Was genau Ihre Kunden als relevante Inhalte oder nützlich zu erwerben, erachten, erfahren Sie wiederum aus Gesprächen mit den Kunden sowie mithilfe von Analysen und Reportings. Beides hilft, um den Kunden besser kennenzulernen. Hierbei handelt es sich nicht um eine abgeschlossenen Strategiemaßnahme, es ist ein steter Lernprozess, der Ihnen erlaubt ein Teil Ihrer eigenen Community zu werden.

Fragen Sie, welche Inhalte Ihre Kunden mögen. Wenn sie Ihre Inhalte nicht teilen, für was interessieren sie sich dann? Und passen diese Kunden-Interessen auch zu Ihrem Unternehmen? Gehen Sie dabei Ihren Produkten auf den Grund: Bieten Sie schon die Lösung für die Probleme der Kunden an oder sollten Sie etwas verändern?

Denken Sie dabei stets menschlich. Das heißt, fragen Sie sich einmal selbst, wann Sie zum letzten Mal etwas gekauft haben, dass Sie nicht brauchten. Wie haben Sie sich danach gefühlt? Möchten Sie, dass Kunden ein solches Gefühl mit einem Ihrer Produkte erleben?

Ausblick

Es bleibt abzuwarten, wie die Nutzer Facebooks auf ihre eingeforderte Rolle des aktiven Beteiligten reagieren. Schließlich geht es Facebook auch um die Sicherung des eigenen Status als das soziale Netzwerk, im Zuge dessen viele Neuerungen eingeführt und Maßnahmen gemeinsam mit Unternehmen und Medien ausprobiert wurden. Dieser enge Kontakt wird vermutlich nicht einfach abreißen.
Trotzdem macht es für Medien und Unternehmen gleichermaßen Sinn, weitere Gelegenheiten und Plattformen zu finden, um mit den Nutzern und Kunden in Kontakt zu bleiben.

Glaubt man der Adobe Umfrage, interessieren sich die Nutzer zunehmend für Streaming Devices und Smart Speaker. Zwei neue Interaktionsmöglichkeiten, die es auszutesten gilt. Weiterhin sind Webseiten, Blogs und Stores eine beliebte Anlaufstelle für Kunden, um mehr über Unternehmen und Produkte zu erfahren. Es lohnt sich daher, diese Kanäle weiterhin zu pflegen. Dabei sollten Sie Brüche in der Kommunikation vermeiden, zum Beispiel eine menschliche Ansprache auf sozialen Netzwerken versus eine stark werbliche auf Ihrer Webseite.

Trends und Wege des Audios

Statt Musik, erreichen immer mehr Podcasts, Nachrichtenbeiträge und kuratierte Radiosendungen die Hörer. Damit auch Sie wissen, wohin die Audio-Reise geht, stellen wir Ihnen aktuelle Trends und kommende Entwicklungen vor und beschäftigen uns mit den Wegen des Audio-Konsums.

Connected Audio

Um ein langanhaltendes Hörerlebnis zu schaffen, ist die Vernetzung der einzelnen Geräte untereinander entscheidend. Erschwingliche Smart-Home-Systeme bieten bereits Verbindungsmöglichkeiten zwischen smarten Lautsprechern, Soundanlagen und Anbietern, wie Spotify, iTunes oder Amazon. Und mithilfe von Multiroom-Speakern ist das Abspielen von Inhalten auch raumübergreifend möglich.
Dabei dient bisher das Smartphone als zentrales Steuerungsorgan. Um dem Trend zu einem raumübergreifenden und flexiblen Klangerlebnis gerecht zu werden, wird es nicht lange dauern, bis die Hörer bequem von Raum zu Raum gehen können und die Musik dabei einfach mitgeht. Mit GPS oder anderen Systemen dürften die Ortung in der Wohnung oder im Haus kein Problem sein.

Denkbar wäre auch eine ortsübergreifende Wiedergabe von Audio-Inhalten über mehrere Geräte. Stellen Sie sich vor, Sie hören die Übertragung eines Fußballspiels im Auto, dann über Kopfhörer auf dem Weg zum Haus und dort direkt über die heimische Anlage im Wohnzimmer weiter, ohne Störungen, in einem nahtlosen Übergang. Die Konnektivität einzelner Geräte und Systeme nimmt im Audio-Bereich zukünftig eine Schlüsselrolle ein.

sonos lautsprecher und spotify für neue audio erlebnisse

Sonos ist nur einer von vielen Anbietern, die bereits raumübergreifende Audio Lösungen anbieten. Hier in Kooperation mit Spotify.Bildquelle: Sonos.

(Zu)Hören ist sozial

Lautsprecher sind sehr beliebt, weil sie nicht nur eine bewegungsfreie Wiedergabe ermöglichen, sondern auch ein gemeinsames Hören. Ein guter Podcast verbindet zum Beispiel zwei Mitbewohner in einer Wohnung, während beide völlig unterschiedlichen Tätigkeiten nachgehen. So eine Verbundenheit muss sich aber nicht nur auf zwei Personen in unmittelbarer Nähe beziehen. Für Hörer klassischer Radiosender gehört die Stimme des Moderators am Morgen beispielsweise zur täglichen Routine und verbindet viele Hörer aus einer Region.
Durch das Web sind gemeinsames Hören und der Austausch darüber bereits einfacher geworden. Was oft noch zu wünschen übrig lässt, sind die Interaktionsmöglichkeiten. Zum Beispiel Kommentare und Likes zu hinterlassen, während man ein Podcast hört oder zu sehen, wer aus der Fangemeinde gerade noch zuhört. Spotify und Deezer bieten solche Funktionen bereits in Ansätzen an. Bleibt abzuwarten, was sich in dieser Hinsicht noch entwickeln wird. Vielleicht eine Art Instagram für Musik, mit dem individuellen Soundtrack seines eigenen Lebens?

Ein weiteres großes Potenzial liegt in Live-Audio-Events, ähnlich dem Public Viewing. Das können zum Beispiel Live-Übertragungen eines Konzerts sein. Oder ein gemeinsames Reinhören in das neue Album der Lieblingsband mit anderen Fans. Ob direkt an einem Ort oder per Live-Stream – beides ist möglich.

Verlage und Redaktionen sollten Audio-Inhalte folglich nicht nur als einen zusätzlichen Kanal betrachten. Es ist auch ein Weg, um mit den Lesern und Hörern in Interaktion zu treten sowie neue Nutzer zu erreichen. Anregungen und Orientierung bieten dabei klassische Radio-Formate, wie Live-Sendungen mit eingespielten Anrufen oder Sprachnachrichten.

Immersive Audio

Eine bekannte und effektive Form von umfassenden Audio-Inhalten sind Hörbücher und Hörspiele. Diese ermöglichen, nur anhand von Stimmen, Musik und Geräuschen, ein Geschehen im Kopf des Hörers entstehen und ihn gedanklich in eine andere Welt eintauchen zu lassen. Das Gefühl mittendrin zu sein, ist allerdings stark von der Stimme des Sprechers oder der Qualität der Soundeffekte abhängig. Aber auch hier entwickelt sich einiges: Spätestens wenn sich Computerstimmen, wie Alexa oder Siri, in einem breiten Nutzerfeld etabliert haben und durch zahlreiche Daten besser und menschlicher sprechen, werden Audio-Beiträge einfacher und günstiger produzierbar sein. Hier sind Redaktionen und Unternehmen gefragt, solchen Entwicklungen offen gegenüber zu stehen.

Eine überzeugendere Form der Immersion bietet dagegen die Spielewelt. Dank VR-Brillen und Augmented Reality, werden die Spieler nicht nur gedanklich, sondern, mithilfe von Bewegungssensoren, sozusagen auch physisch in eine andere Welt versetzt. Neue Aufnahmetechniken für 360 Grad Audio-Sound und entsprechende Soundsysteme können dieses Erlebnis mithilfe der perfekten Klangwelt zusätzlich ergänzen.
Immersive Audio geht noch weit über die Spielewelt hinaus. Durch bestimmte Geräusche oder Musik lässt sich die Stimmung des Nutzers aktiv beeinflussen. Vor allem in der Werbeindustrie gehören solche Konzepte bereits zum Standard.

Mobile Audio

Im Grunde begann dieser Trend schon mit dem Walkman. Audio-Inhalte unterwegs zu konsumieren ist nicht neu. Eine Unabhängigkeit von Standort, Netz und WLAN, wird in Zukunft das Hören enorm erleichtern. Sowie der Übergang von Auto-Radio zur heimischen Anlagen und so weiter.
Hier sind neue Kopfhörer-Technologien gefragt, die nicht nur Außengeräusche kompensieren und eine sehr gute Klangqualität liefern, sondern auch Interaktionen per Stimme zulassen und Funktionen anderer Wearables integrieren. Wie wäre es mit Kopfhörern, die Aussagen zur Fitness oder zu Essgewohnheiten treffen? Je nach sportlicher Aktivität könnte die Musik automatisch angepasst werden oder nützliche Tipps einfügen, wenn man zum Beispiel unregelmäßig läuft.

audio erlebnisse beim sport

Intelligente Fitnesstracker, die einem Verbesserungsvorschläge beim Sport geben, sind auf gute Audio-Inhalte von Verlagen angewiesen.

Individual Audio

Algorithmen, die einen Newsfeed entsprechend der eigenen Interessen kreieren, kommen in Online-Shops, auf Facebook und in Streamingdiensten bei Netflix und Spotify bereits zum Einsatz. Den Nutzern Vorschläge für Songs und andere Beiträge zu geben, ist jedoch nur die erste Stufe der Individualisierung. Individuell zugeschnittene Audio-Inhalte könnten zum Beispiel so weit gehen, dass Stimmen, Hintergrundmusik und -geräusche je nach Belieben ausgetauscht werden können.
Um trotzdem einen frischen Wind in individuelle Audio-Listen zu bringen und die berühmte Filterblase gelegentlich zu durchbrechen, könnten zum Beispiel GPS-Lokalisierungen helfen. Befindet sich der Nutzer an einem bestimmten Ort, werden ihm regionale Podcasts oder einzelne Beiträge über den Ort, an dem er sich befindet, und über das Geschehen dort, vorgeschlagen. Zudem bieten solche Modelle Platz für Werbung und Produktplatzierungen, die die Beiträge zusätzlich finanzieren.

User-Generated-Content ist im Blog-Bereich, in den sozialen Medien und auf Video-Plattformen längst verbreitet. Im Audio-Bereich sieht es dagegen noch etwas schwach aus. Angelehnt an freie Radiosender könnten zukünftig mehr Plattformen entstehen, um eigene Podcasts und Audio-Beiträge, privat oder öffentlich, anzubieten. Die Aufnahme- und Tonqualität der neuen Smartphones bieten dafür bereits gute technische Voraussetzungen. Und passende Apps, um schnell und einfach eigene Beiträge zu schneiden, zu bearbeiten und mit Geräuscheffekten zu versehen, gibt es ebenfalls.

Ausblick

Audio ist ein stark wachsender Trend, der in den kommenden Jahren noch einige technische und inhaltliche Neuheiten zum Vorschein bringen wird. Ob in Form von intelligenten Kopfhörern, ortsbasierten Playlisten oder individuell gestaltbaren Beiträgen. Unternehmen, Content-Anbieter und Marketer sollten diese Entwicklungen im Blick behalten und durchaus mutig sein, das eine oder andere Experiment auf diesem Feld zu wagen.

Trend: Audio. Woher kommt er?

Wer hört wie, was und warum?

Podcast, Webradios und Hörbücher erfreuen sich zunehmend großer Beliebtheit und rücken damit stärker in den Fokus der Medienmacher. (Statistik dazu). Dabei ändert sich nicht nur das Medium, über das die Inhalte gehört werden, sondern auch was und wie gehört wird. Und diese Veränderungen bieten Potenzial. Ein Grund mehr, sich kommende Entwicklungen und Möglichkeiten auf dem Audiomarkt näher anzusehen.

Technik eröffnet neue Audio-Welten

Am Anfang war das Radio. Erst später kamen mobile Varianten wie Kassetten oder CDs hinzu, die jedoch zusätzliche Abspielgeräte erforderten und damit Hindernisse zum unbegrenzten Audiokonsum darstellten.
Erst die kleineren MP3-Player machten das Hören zu einem nahezu endlosen Vergnügen, das lediglich durch vorgegebene Gigabyte-Speicher begrenzt wurde. Und auch dieses Problem wurde durch webbasierte Streaming-Portale, wie Spotify, iTunes, Amazon und zahlreiche Webradio-Angebote und Podcasts gelöst, schließlich sind diese jederzeit und überall über das Smartphone, den Laptop oder Fernseher oder über einen smarten Lautsprecher abrufbar. Dem unkomplizierten, unbegrenzten Audio-Konsum steht also nichts mehr im Wege – und das merkt man.

Gelegenheit macht Hörer

Gehört wird überall und nahezu jederzeit: beim Autofahren, Kochen, bei kleineren Handwerks- und Renovierungsarbeiten, beim Putzen, bei der Gartenarbeit, während des Einkaufens, bei den Hausaufgaben oder einfach morgens in der vollen Bahn. Denn gehört wird vor allem dann, wenn man im wahrsten Sinne des Wortes die Hände voll hat und den Blick auf andere Dinge richten muss. Nur selten lauscht man ganz bewusst der Musik oder einem Hörbuch ohne dabei nicht etwas Anderes zu erledigen.

Diese Entwicklung wird durch zwei Dinge besonders beeinflusst: die Gelegenheiten zum Hören werden mehr und der Wunsch, vielleicht auch Druck, seine Zeit effektiv und sinnvoll zu gestalten nimmt zu. Die Gelegenheiten entstehen durch mehr Mobilität und durch einen unkomplizierten Zugriff auf Audio-Inhalte sowie eine bessere Verbindung zwischen den Geräten und Angeboten. Der Wunsch möglichst effektiv und erfüllend sein Leben zu gestalten, geht mitunter damit einher, beruflich erfolgreich zu sein, für Freunde und Familie da zu sein und trotzdem viele Hobbys- und Freizeitaktivitäten zu betreiben. Dieser zeitliche Stress führt zur Optimierung unseres Verhaltens. Und aus dem Bedürfnis heraus sich über ein spezielles Thema, ein Hobby oder nur über das Weltgeschehen zu informieren oder sich weiterzubilden, konsumieren wir mehr Medien. Zum Beispiel Audio-Inhalte parallel beim Sport.

audio unterwegs

Schon morgens auf dem Weg zur Arbeit wird die Zeit mit Audio sinnstiftend genutzt.

Weniger Musik, mehr Inhalt

Es überrascht daher nicht, dass in 2017 weniger Musik und stattdessen mehr Nachrichten, Unterhaltungsangebote, Bücher, Informationen oder Sportnachrichten online gehört wurden. Schließlich lernt man durch diese Inhalte noch etwas. Oder man lässt sich unterhalten, während man notwendigen Aufgaben oder zeitaufwendigen Tätigkeiten, wie Putzen, nachgeht. Audio schlägt sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe: Pflichten erfüllen und dabei sich selbst voranbringen oder unterhalten lasse (Statistik dazu).

Zwischenfazit

Der Audio-Trend nimmt also dank Technik und, wenn man so will, einem Selbstoptimierungsprozess, Fahrt auf. Damit die Nutzer jedoch nicht enttäuscht sind und das Hören von Audio-Inhalten sich auch für die Medienmacher lohnt, werfen wir in diesem/nächsten Artikel einen Blick auf kommende Audio-Trends und schauen uns an, wie Audio-Inhalte aufbereitet und beschaffen sein müssen, um wirklich genutzt zu werden.

Lesen Sie demnächst in unserem Blog, welche kommenden Trends den Audiomarkt beeinflussen werden.

Trends 2018: Automatisierung und smarte Assistenten

Wie sich schon in den letzten Jahren abzeichnet, gehen alle Trends im Marketing und Commerce-Bereich in Richtung künstliche Intelligenz und Automatisierung. Das Ziel dabei ist, den Nutzer so individuell wie möglich anzusprechen, um ein bestmögliches Produkterlebnis zu schaffen. Dazu zählen individuelle Customer Journeys beim Online-Shopping und Service-Angebote, genauso wie Technologien und Anwendungen, die den Alltag erleichtern und effizienter gestalten.
Wir zeigen vier Trends, die Unternehmen auf dem Schirm haben sollten.

Mehr Technik, mehr Zeit

Daten sammeln, auswerten, weitergeben und zum Schluss passend ausspielen. Automatisierung wird natürlich nicht um Ihrer selbst Willen vorangetrieben. Dahinter steckt der Grundgedanke, dass ein positives, individuell abgestimmtes Kundenerlebnis, sei es beim Einkaufen oder bei einer Kundenanfrage im Service, einen ebenso positiven Eindruck (und zudem ein Gefühl) hinterlässt. Wodurch eine enge, vertrauensbasierte Bindung zur Marke oder zum Unternehmen entsteht. Folglich kauft der Kunde dann auch vorrangig Produkte dieser Marke, jetzt und in Zukunft.(Studie)

Wir stecken bereits mitten in einer Entwicklung, die darauf abzielt alltägliche Handlungen zu vereinfachen. Sei es das Einkaufen vom Sofa aus, vollautomatische Wasch- und Küchenmaschinen, ferngesteuerte Heizungen oder die Finanzberatung per App. Viele Technologien und Anwendungen helfen dabei, unsere Ressourcen zu optimieren und Zeit für Wesentliches zu gewinnen. Ein Magazin zu lesen, zum Beispiel.

Trend 1: E-Commerce war gestern, jetzt wird’s automatisch

Seien wir mal ehrlich, wir können uns Produkte innerhalb weniger Stunden aus anderen Ländern schicken lassen, gern sogar per Roboter an die Haustür. Oder demnächst per Drohne, wo auch immer wir gerade sind, zufliegen lassen. Dazu werden uns zehn verschiedene Zahlungsvarianten angeboten. Was nach einem guten Service klingt, überfordert viele Kunden und zieht den Kaufprozess unnötig in die Länge.
Um den Kaufprozess stattdessen zu vereinfachen und den Alltag der Nutzer zu erleichtern, werden zunehmen Automatismen eingesetzt. Wodurch aus E-Commerce zunehmen A-Commerce (Automated Commerce) wird.

A-Commerce bedeutet nicht, den Kunden einen vollgepackten Kleiderschrank, dank individuell vorgeschlagener Kleidungsstücke auf der Shoppingseite, zu bescheren. Obwohl Zalando genau das in den kommenden Monaten revolutionieren wird.
Ein Beispiel, das Sie bereits kennen dürften, sind die Amazon Dash Buttons, mit denen die Bestellung, beispielsweise der favorisierten Rasierklingen, per Knopfdruck direkt aus dem Badezimmer heraus erfolgt.

Automatisierung Zuhause mit Amazon Dash Button

Mit den Amazon Dash Buttons lassen sich Gegenstände des täglichen Gebrauchs per Knopfdruck, direkt vom Badezimmer aus, nachbestellen.
Amazon geht aber noch einen Schritt weiter in der Automatisierung. Mit seinem „Amazon Go“ Supermarkt schaffte es eine Alternative zu den wenig lukrativen Online-Supermärkten. Der Shop im Herzen Seattles ist wie ein normaler Supermarkt ausgestattet, bis auf die Mitarbeiter. Auf diese verzichtet Amazon komplett und setzt stattdessen auf intelligente Systeme, die von der Bestellung der Ware bis zur Abrechnung des Kunden alles übernehmen. Dafür wird das Smartphone des Kunden beim Eintritt registriert, aus dem Regal entnommene Produkte automatisch beim Verlassen des Ladens gescannt und die entsprechende Summe vom Konto des Kunden abgebucht. Der Kunde muss sich vorab nur in einer entsprechenden App registrieren und seine Kontodaten hinterlegen. Bisher ist der Shop nur für Mitarbeiter Amazons zugänglich. Es dürfte allerdings nicht lange dauern, bis die breite Masse Zutritt bekommt.

Trend 2: Unterstützung dank smarten Assistenten

Neben kreativen Ideen im kommerziellen Bereich, sind intelligente Lifestyle-Technologien und Assisted Development gefragt. Diese sollen nicht nur den Alltag unterstützen, sondern gleich ein neues Lebensgefühl verkörpern: nämlich das neue Erwachsensein. Im Zuge einer globalisierten, digitalen Welt, genießen viele Menschen mehr Freiheiten, aus denen sich ein neues Bild vom Erwachsensein ergibt. Anstatt mit einem sicheren Job und dem Gründen einer Familie auf Stabilität zu setzen, geht man das Leben heute oft entspannter an.

Viele verwirklichen sich zunächst selbst auf Reisen, schnuppern sich dann jahrelang in der Berufswelt durch, um vielleicht irgendwann doch sesshaft zu werden – oder auch nicht. Mit diesem Lebensstil gehen auch andere Wertvorstellungen einher, wie Lifestyle, Freiheit, Ungebundenheit, Work-Life-Balance, aber auch Geld und ein höherer Konsumanspruch.

Das neue Erwachsensein erhält Unterstützung von Assistenten aus dem Smart-Home-Bereich, mit Apps für Gesundheit, Finanzen und Terminkoordination oder durch innovative Co-Living-Spaces. Das sind Bereiche, in denen nahezu täglich neue Produkte und Angebote hinzukommen.
Intelligente Kühlschränke, die Bescheid geben, wenn die Milch alle ist, App-gesteuerte Kochplatten, die selbst die Hitze regulieren und Suchanfragen über Lautsprecher, helfen dabei, viele kleine Dinge nebenbei und unkompliziert zu erledigen.
Dazu zählt auch eine neue Art des Wohnens. Berufstätige Singles mit Anspruch wohnen in kreativen Luxus-WGs mit hochwertiger Ausstattung, integriertem Sportcenter und jeder Menge Gemeinschaftsräume zum Networken, schon während des Frühstücks. Populär, weil ungebunden und schon allein deshalb, weil sich in größeren Städten sowieso keiner mehr eine Wohnung leisten kann.

Wirklich smart sind in Spiegel eingebaute Assistenten, die den eigenen Terminkalender sowie E-Mails, einen persönlichen News-Feed und Kamera-Funktionen individuell für jeden Mitbewohner anbieten und perfekt in den Alltag integrieren. Alles per Sprach- oder per Swipe-Funktion steuerbar, versteht sich.

Trend 3: Bots und virtuelle Gefährten

Wenn es darum geht, Standard-Kundenanfragen schnell zu bearbeiten und einen Rundum-Service zu bieten, sind diverse Bots einfach unschlagbar. Und dank der Unmengen an Sprachdaten von Lautsprechern und der zunehmenden Lernfähigkeit der kleinen Assistenten, werden deren Antworten und Reaktionsmöglichkeiten stetig besser. Eine Technologie, die auf jeden Fall im nächsten Jahr weitere Einsatzmöglichkeiten finden wird.

Im Moment unterscheidet man noch zwischen Service-Bots, die die ersten Kundenanfragen, beispielsweise auf einer Webseite, annehmen und sowohl Hilfe als auch Orientierung liefern. Sogenannte Social Bots interagieren dagegen über Messenger und soziale Kanäle mit den Nutzern. Beide Formen geben vorgeschriebene Dialogabläufe wieder und reagieren auf Stichworte des Kunden. Anspruchsvoller sind dagegen die Action Bots. Mit deren Hilfe lassen sich individuelle Newsticker kreieren, Flüge oder ganze Reisen buchen, wie mit dem Bot der niederländischen Fluggesellschaft KLM.

KLM Caretag

Der smarte Asssistent der KLM bringt Touristen schnell an die schönsten Orte in Amsterdam und hält dabei jede Menge nützliche Tipps parat.
Neben ihrem Bot-Buchungsservice, bietet die Fluggesellschaft einen cleveren Assistenten an, der die Fluggäste per Audio- und Sprachfunktionen durch Amsterdam führt. Anhand von Fragen des Kunden und auf der Basis von GPS-Daten, gibt der Assistent, der am Koffer oder an der Handtasche befestigt ist, Tipps und Hinweise, um sich in der Stadt zurechtzufinden sowie Informationen und Wissenswertes zum Stadtbild und Sightseeing.

Smarte Assistenten und Bots treffen den Zeitgeist und befriedigen die Bedürfnisse der Nutzer, indem sie das Leben vereinfachen und diese mitunter sogar unterhalten. Vor allem aber, weil sie, bzw. die Marke und das Unternehmen dahinter, das Vertrauen der Nutzer erworben haben. Was uns zum letzten Trend führt.

Trend 4: Transparenz und Markenpositionierung

Um von den Nutzern zu verlangen, einen Spiegel mit integrierter Kamera und einem direkten Zugriff auf Facebook in seiner Wohnung aufzuhängen, braucht man ihr Vertrauen. Dazu gehört natürlich eine sichere Technologie. Vor allem aber sollten die Nutzer wissen, welche Haltung, Meinung und Absichten ein Unternehmen hat.

Hier zeichnet sich folglich ein Trend, ja eine Bewegung, ab, denn beliebt sind vor allem solche Unternehmen, die Ihre Absichten transparent offenlegen. Dazu gehört auch, Stellung zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen zu beziehen, vor allem solche, die die eigene Branche betreffen. Dieser Trend deckt sich auch mit dem neuen Erwachsensein-Bild: Was ich kaufe, macht mich aus und ist ein Teil meiner Identität. Im Rahmen, dessen sollte auch der Umgang mit Fehlern und Skandalen möglichst transparent und offen sein. Wer möchte schon den Uber machen?

Für Unternehmen heißt das, deutlich ihre Haltung zu überdenken. Gibt es ein Statement? Wofür machen wir uns stark? Was stört uns? Wofür möchten wir uns engagieren? Das ist alles ein Teil der Brand Identity, die in einem Unternehmen gelebt werden sollte, statt auf einem Flipchart zu stehen. Dazu gehören unverwechselbare Statements und vielleicht eine eigene Stimme. Letzteres im wahrsten Sinne des Wortes, wenn man an die zahlreichen Audio-Anwendungen denkt.

Fazit

Von Automatisierungen, über smarte Assistenten und Gefährten bis hin zur Brand Utility, beruhen alle Trends auf bereits stattfindenden Entwicklungen mit ersten Pilotprojekten oder schon fortschreitenden Produkten. Alle verkörpern dabei ein Ziel: Service, Effizienz und eine Identifikation mit dem Nutzer schaffen. Unternehmen sollten diese Trends im Blick haben und die Technologien als Einladung verstehen, daran anzuknüpfen und wirklich passende, relevante Angebote für die Nutzer zu schaffen, die ihn und das Unternehmen weiterbringen.

Ein Trend geht weiter: Smarte Lautsprecher werden in 2018 Einzug in viele Wohnzimmer erhalten. Wissen Sie wie Sie dieses Potenzial nutzen können? Wir verraten es Ihnen.

Wie Sie Ihre App erfolgreich bewerben

Eine App bietet Ihnen viele Möglichkeiten die Reichweite Ihrer Magazine zu erhöhen, mehr Umsatz zu erzielen oder die Kundenbindung zu stärken. Dafür müssen Sie Ihre Leser bzw. Kunden zunächst von Ihrer App wissen – und das erreichen Sie am besten mit Werbung. Wir geben Ihnen einen Überblick über Werbemöglichkeiten und Tipps, die Sie bei der Planung beachten sollten.

Bevor es losgeht

Unabhängig davon, ob Sie Ihr App innerhalb einer größeren Werbekampagne oder in einzelnen Werbemaßnahmen bekannt machen möchten, legen Sie vorab das Ziel Ihrer Werbekampagne fest. Zum Beispiel die Downloads der App erhöhen, also X-Downloads in den nächsten drei Monaten erzielen oder den Umsatz des Magazins um X im Zeitraum Y steigern. Umso konkreter Sie Ihre Ziele definieren, desto leichter können Sie hinterher sehen, ob Sie das erreicht haben.
Nehmen Sie die Planung Ihrer kleinen Werbekampagne oder einzelner Werbemaßnahmen (One-Shots) bereits in Angriff, wenn die App noch nicht erstellt oder live ist. Sie brauchen nämlich etwas Vorlaufzeit, um Werbeflächen zu buchen sowie Texter und Grafiker zu briefen.

Wer nutzt Ihre App?

Definieren Sie Ihre Zielgruppe mithilfe eines kleinen Gedanken-Experiments: Wer liest Ihr Magazin und warum? Warum sollten der- oder diejenige Ihr Magazin ab sofort digital lesen? Welche Vorteile hat der Leser davon? Soll Ihr digitales Magazin von jemand anderen gelesen werden? Wie sieht ein typischer Tagesablauf Ihres Lesers aus? Solche Fragen und deren Antworten helfen ihnen dabei, Ihre Botschaften und Slogans zu verfassen sowie die Platzierung der Werbemittel zu wählen. Achten Sie darauf, Ihre Werbebotschaften über die Medien hinweg aufeinander abzustimmen, um Verwirrungen bei den Lesern zu vermeiden und einen hohen Wiedererkennungswert zu erzeugen.

Lesende Fahrgäste in der U-Bahn

Wer von diesen Fahrgästen ist einer Ihrer Leser? Und wer würde gern einer werden?

Die Qual der Wahl? Wohl eher: Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt

Sie kennen (jetzt) Ihre Zielgruppe und haben eine Idee davon, was Sie dieser sagen möchten. Dann geht es jetzt darum, die passenden Werbemittel zu finden.

Die Printanzeige – der Klassiker

Eine Anzeige ist ein simples, aber effektives Mittel, um die Leser über Ihre App zu informieren. Immerhin nehmen 90 % der Leser eine Print-Anzeige wahr und das im Durchschnitt sieben Sekunden lang. Da bleibt genügend Zeit die Aufmerksamkeit auf Ihre App- oder Magazin-Werbung zu lenken. Nutzen Sie dafür möglichst ganzseitige, grafisch orientierte Anzeigen in eigenen und themenverwandten Medien. Bewerben Sie Ihre App vor allem in dem Magazin, für das Sie eine App anbieten.
Mit abgedruckten QR-Codes leiten Sie den Leser direkt vom Plakat aus zum App Store weiter. Einige QR-Codes erkennen beim Scannen automatisch, um welches Gerät es sich handelt und führen zum passenden App Store.

App-Anzeige im Printmagazin

Tipp: „Gehirngerechte“ Anzeige: Anzeige für 3 Sekunden anschauen, abdecken, notieren, was wahrgenommen wurde – das bleibt auch beim Leser hängen.

Digitale Leser, digitale Werbung

Magazin-Apps eignen sich hervorragend, um jüngere Lesergruppen abzuholen und solche, die Medien vor allem unterwegs konsumieren. Dementsprechend bietet es sich an, mit digitalen Anzeigeflächen auf Ihre App Aufmerksam zu machen. Schalten Sie Anzeigen auf Ihrer Webseite, im Blog und Newsletter sowie in den sozialen Medien. Nutzen Sie auch themenverwandte Newsletter und Webseiten von Anbietern, die zu Ihrem Magazin-Umfeld passen. Sie haben ein Anglermagazin? Warum nicht im Angler-Onlineshop ein Banner mieten. Sie publizieren ein medizinisches Fachmagazin? Wie wäre es mit einer Anzeige in einem entsprechenden Blog, in dem sich Mediziner austauschen?
Setzen Sie, ähnlich wie bei den Print-Anzeigen, auf eine vorrangig grafische Gestaltung mit wenig Text. Neben Bildern lassen sich auch Animationen und sogar Videos, zum Beispiel von der Benutzung der App, in die Werbeflächen integrieren.

Mit einer digitalen Anzeige können Sie zudem bequem eine Customer Journey in Gang setzen. Leiten Sie dafür einfach den Nutzer per Link auf eine attraktive Landingpage oder direkt zum App Store, um ihm zum Beispiel eine Sonderausgabe Ihres Magazins gratis zum Download anzubieten und so die Leser zu binden.

Flyer, Plakate und Aufsteller

Es mag banal klingen, aber Flyer, Plakate und Aufsteller haben noch immer eine große Wirkung. Mit diesen typischen Außenwerbungsmitteln erreichen Sie potenzielle Leser dort, wo sie sich jeden Tag aufhalten. Hier kommt das Gedanken-Experiment „der Alltag des Lesers“ ins Spiel, dass Sie an dieser Stelle beliebig erweitern können: Wo arbeiten Ihre Leser, wie verbringen sie ihre Freizeit, wo kaufen sie ein? Die Antworten geben Ihnen ein Gespür für die Platzierung der Plakate.
Aufsteller in Cafés in der Nähe von Shopping-Centern oder bei der nächsten Fashion Week, eignen sich zum Beispiel für Lifestyle- und Frauenmagazine. Werbung für eine Wirtschaftsmagazin-App ist dagegen besser in der ersten Klasse eines ICEs aufgehoben. Für Kunden- und Mitarbeitermagazine eignen sich Aufsteller auf Messen, Kongressen und Tagungen.
Achten Sie bei dieser Form der Werbung auf die Bildsprache. Die Bilder sollten leicht verständlich sein und zu Ihrer Zielgruppe passen. Die Produktgröße auf einem Plakat sollte 10-20 % der Plakatfläche betragen, damit auch von weitem klar wird, was Ihre Botschaft ist. Nutzen Sie QR-Codes, um den Nutzer direkt zur App zu führen.

Ihre Magazin-App zum Erleben mit Promotion-Aktionen

Sie kennen das bestimmt: Studenten in flauschigen Kostümen verteilen Flyer oder Proben. Aufgeweckte Quasselstrippen überzeugen mit Sofort-Mitnahme-Angeboten. Promo-Aktionen wirken oft bunt und laut, aber sie sind effektiv. Sie müssen nicht gleich zu tausenden Ihr Magazin auf einem beliebten Platz verschenken, aber eine Sonderausgabe zu Ihrem nächsten Sponsoring-Event oder auf einer Messe sichert Ihnen zukünftige Leser. Auf digitalem Wege in der App sparen Sie dabei sogar Druckkosten.
Auch einzelne Inhalte oder Artikel aus Ihren Publikationen lassen sich zu verschiedenen Anlässen digital streuen. Rufen Sie Leser und Interessierte doch einmal dazu auf, selbst aktiv einen Beitrag einzureichen oder über ein Event live zu berichten. Die Ergebnisse und Gewinner präsentieren Sie dann exklusiv in der App.

Guerilla-Marketing-Aktionen sind ebenfalls ein beliebtes Mittel. Diese reichen von gut platzierten Plakaten und Prints, auffälligen Gegenständen und Mit-mach-Aktionen. Alles ist möglich, Hauptsache es passt zu den Inhalten in Ihrem Magazin oder zu Ihrer Unternehmensbotschaft. Dabei muss die App nicht im Vordergrund stehen, es reicht, wenn Sie mit einem Logo oder einem QR-Code darauf verweisen. Tolle Anregungen finden Sie auf diesem Blog.

Fazit

Sie sehen, es gibt viele Maßnahmen, um Ihre Magazin-App zu bewerben und die Aufmerksamkeit potenzieller Leser zu gewinnen. Geben Sie sich einfach eine Stunde Zeit und brainstormen Sie allein oder im Team und sprechen Sie dann über Ihre Ideen. Beziehen Sie dabei andere Werbekampagnen und aktuelle Events von Ihnen mit ein. Sie müssen auch nicht alle Werbemaßnahmen gleichzeitig schalten. Probieren Sie doch einmal eine Dramaturgie aus und nehmen Sie den Kunden mit auf eine Werbereise, indem Sie spärliche Informationen in einer gekonnten Promo-Aktion streuen und die neugierig gewordenen Leser nach und nach aufklären. Am besten mit einer gratis Ausgabe Ihres Magazins oder exklusiven Inhalten zum Kennenlernen in der App.

Wie Sie für einen guten App Store-Auftritt sorgen, lesen Sie hier.