Von der Praxis zur Theorie – Kaden Verlag

Interview mit Dr. Reinhard Kaden, Gründer und Verleger des Kaden Verlags

Als Dr. Reinhard Kaden den gleichnamigen Fachverlag gründete, hatte er sich zur Aufgabe gemacht, das Wesentliche aus der Praxis der Augenheilkunde für deutschsprachige Ärzte in einem Fachmagazin zu bündeln. Dieses neue Zeitschriftenkonzept des Kaden Verlags überzeugt bis heute und wurde im Laufe der Jahre mit weiteren spezialisierten Zeitschriften, digitalen Angeboten und CME-Fortbildungsmöglichkeiten erweitert.
Im Interview spricht Reinhard Kaden über die neuen Möglichkeiten digitaler Medien.


PressMatrix: Herr Dr. Kaden, können Sie uns zu Beginn den Kaden Verlag und die Magazine „ZPA – Zeitschrift für praktische Augenheilkunde & Augenärztliche Fortbildung“, „OPHTHALMO-CHIRURGIE“ und „CHIRURGISCHE ALLGEMEINE ZEITUNG“ kurz vorstellen?

Reinhard Kaden:Ich habe den Dr. Reinhard Kaden Verlag im Jahr 1980 gegründet, parallel zu meiner damaligen Tätigkeit als niedergelassener Augenarzt mit eigener Praxis in Heidelberg. Mein Motto bei allen Publikationen war immer „Konzentration auf das Wesentliche“. Ich wollte den Lesern ein Medium an die Hand geben, das in erster Linie Fortbildungsbeiträge zum aktuellen Stand des augenärztlichen Wissens bietet – so entstand meine erste Zeitschrift, die „ZPA – Zeitschrift für praktische Augenheilkunde & Augenärztliche Fortbildung“. Neben den Fortbildungsbeiträgen bietet diese Nachrichten, Informationen aus der Berufspolitik, Kongressberichte und seit 2005 auch die für unsere Leser so wichtigen CME-Fortbildungen, in denen die Ärzte die von ihnen benötigten Fortbildungspunkte mittels einer Online-Fortbildung erlangen können.
Da die ZPA extrem gut bei den Augenärzten ankam und Ende der 1980er Jahre das ambulante Operieren in der Augenheilkunde aufkam, stellte sich die Frage, auf diese Fachdisziplin in einer speziellen Zeitschrift einzugehen – so entstand die „OPHTHALMO-CHIRURGIE“, die sich als einzige deutschsprachige Zeitschrift gezielt an operierende Augenärzte wendet. Hier sind ebenfalls die Fortbildungsbeiträge im Vordergrund, ergänzt durch Videobeiträge, Umfragen unter erfahrenen Operateuren, Kongressberichte und vieles mehr.
Im Jahr 2000 erschien im Kaden Verlag erstmals die neugegründete „CHIRURGISCHE ALLGEMEINE ZEITUNG“, mit der unser erfolgreiches Zeitschriftenkonzept auf die Chirurgie aller Fachrichtungen übertragen wurde. Auch hier stehen umfangreiche Fortbildungsbeiträge, CME-Fortbildungen und Kongressberichte im Zentrum, ergänzt mit einer bunten Palette an aktuellen Nachrichten und Berichten sowie einer ausführlichen Rubrik „Personalia“.

PMX: Welche Strategien und Konzepte verfolgen Sie mit den Magazinen?

RK: Wir wollen den Ärzten – unseren Lesern – einen Überblick über die aktuellen Themen in ihrem Fachbereich geben. Sie sollen so die Möglichkeit erhalten, sich regelmäßig informieren und fortbilden zu können. In der Flut an Informationen, die jeden Tag auf die Ärzte einströmen, sehen wir uns als „Vorsortierer“, der einzelne, aktuelle Themen aufgreift und diese informativ und lesefreundlich aufbereitet. Durch die Möglichkeit der Online-Fortbildung in der „ZPA“ und der „CHIRURGISCHEN ALLGEMEINE ZEITUNG“ bieten wir zudem den Lesern die Möglichkeit, ihr durch die Beiträge gewonnenes Wissen auch zielführend in CME-Punkte umzuwandeln, die sie gemäß der Berufsordnung seit 2004 regelmäßig erwerben müssen.

PMX: Wie setzt sich der Inhalt der Magazine zusammen? Gibt es eine feste Redaktion mit Spezialisten oder akquirieren und koordinieren Sie eher externe und Gastautoren?

RK: Die Zeitschrift wird von Augenärzten und Chirurgen für Augenärzte und Chirurgen erstellt. Wir haben eine feste Redaktion vor Ort im Verlag, die für die Anfragen, das Lektorat sowie die Überarbeitung der Beiträge verantwortlich sind, die wir von externen Autoren erhalten. Jede unserer Zeitschriften hat so im Verlag eine spezialisierte Redaktion. Diese wird unterstützt durch externe Schriftleiter, die aus der jeweiligen Fachrichtung stammen. Dies in Kombination mit den Beiträgen, die Ärzte verfassen, die mitten im Berufsleben stehen, garantiert die hohe fachliche Qualität und Aktualität unserer Zeitschriften, die unser Markenzeichen ist.

PMX: Wie sieht der Markt für Fachmagazine heute aus und was denken Sie, wie er sich in den nächsten fünf Jahren entwickelt?

RK: Es wird sicher nicht einfacher. Generell ist das Lesen mittlerweile in seinem Stellenwert ein Stück weit gesunken, was natürlich auch der Vielfalt an neuen Medien geschuldet ist. Gleichzeitig zeigen aber viele Umfragen und Statistiken, dass für die Fachmagazine anderen Gesetze gelten – hier legen die Leser größten Wert auf genaue Recherche, eine hervorragende Arbeit in den Redaktionen und eben nicht schnelles und oberflächliches Halbwissen. Deshalb bin ich mir sicher, dass die Fachmagazine eine gute Zukunft haben. Das zeigt sich auch in den stabilen Abonnentenzahlen bei unseren Zeitschriften. Man muss jedoch die neuen Möglichkeiten einbinden, die die digitalen Medien bieten. So gelingt es, den Lesern genau das Medium anzubieten, das für sie das angenehmste ist.

PMX: Seit 2017 bieten Sie drei der Magazine auch als App an. Was war der Grund für eine digitale Lösung und welche Herausforderungen galt es mit der digitalen Lösung zu überwinden?

RK: Natürlich geht es als Verlag darum, sich immer wieder selbst zu prüfen: Sind unsere Inhalte aktuell, was will die Zielgruppe lesen? Aber es geht auch darum, neue Formen der Darbietung für unsere redaktionellen Inhalte zu entwickeln. Der Wunsch der Leser geht immer mehr in Richtung der digitalen Medien, der Möglichkeit, immer dort und zu dem Zeitpunkt zu lesen, zu dem es gerade passt. Und da ist für manche eben die klassische Form des gedruckten Magazins nicht mehr ausreichend. Hier wollten wir mit der App dem Leser die Möglichkeit geben, unsere Zeitschriften entweder ausschließlich digital zu lesen, eben „nur“ in der App, oder aber eine Ergänzung zur gedruckten Zeitschrift zu schaffen für diejenigen, die gerne beides nutzen wollen.

Kaden Verlag Apps

Alle Zeitschriften des Kaden Verlags bequem in der App lesen: Die „ZPA“ für iOS und Android, die „CHIRURGISCHE ALLGEMEINE Zeitung“ für iOS und Android und die „OPHTHALMO-CHIRURGIE“ für iOS und Android.
PMX: Was sagen Ihre Leser zu den Magazinen? Inwieweit werden diese inhaltlich mit einbezogen?

RK: Leserbriefe treffen bei Fachmagazinen eher selten ein. Leserumfragen führen wir lediglich in größeren Zeitabständen durch. Wir schließen aber aus den stabilen Abonnementzahlen und der Tatsache, dass viele Leser auch nach der Pensionierung ihr Abonnement beibehalten, auf eine positive Resonanz unseres Themenangebotes.

PMX: Welche weiteren Kanäle nutzen Sie, um Inhalte zu veröffentlichen? Verfolgen Sie auf diesen Kanälen verschiedene Strategien?

RK: Neben den Zeitschriften und den Apps nutzen wir natürlich unsere Internetseite, um unseren Lesern aktuelle Nachrichten und Serviceleistungen zu bieten. So steht dort z. B. ein elektronisches Zeitschriftenarchiv zur Verfügung, aus dem – für Abonnenten kostenlos – Beiträge heruntergeladen werden können. Außerdem betreiben wir schon seit längerem eine eigene Facebook-Seite, da wir dort eine jüngere Generation an Ärzten erreichen können und so unsere Reichweite und unseren Bekanntheitsgrad erhöhen. Zusätzlich versenden wir sowohl für die ZPA als auch für die „CHIRURGISCHE ALLGEMEINE ZEITUNG“ einen E-Mail-Newsletter, der sich z. B. mit der ZPA direkt an Assistenzärzte wendet und speziell auf deren Belange ausgerichtet ist.

PMX: Welche Erfahrungen haben Sie im Kaden Verlag bereits im digitalen Publizieren gemacht? Was hat sich bewährt und was nicht?

RK: Wie gesagt – wir haben verschiedene Kanäle, die wir bedienen – unsere Internetseite, in der die Nutzer gezielt Nachrichten lesen können, alle notwendigen Informationen abrufen können, ihre Bestellungen für Abonnements oder Bücher aufgeben und auch die Online-Fortbildungen nutzen können. Das wird gut angenommen. Die Facebook-Seite bietet uns die Möglichkeit, über den eigenen „Tellerrand“ noch weitere Verbreitung zu erlangen und Verbindungen zu Ärzten und Institutionen auf diesem direkten Weg zu schaffen. Zudem hat dieses Medium den Charme, dass wir direkte Reaktionen von den Lesern erhalten, direkt sehen, wer wie auf welchen Beitrag reagiert, ihn „liked“ oder teilt. Die App bietet uns jetzt die Möglichkeit, neben den Inhalten, die auch die Leser der gedruckten Ausgabe erhalten, weitere Ergänzungen aufzunehmen – Links, Videos etc. Das ist ein zusätzlicher Service, der aus unserer Sicht immer wichtiger wird und uns die Möglichkeit gibt, unseren Lesern noch mehr Informationen und Service bieten zu können.

PMX: Vielen Dank für das Interview!


In unserer PressMatrix-Interviewreihe sprechen Verleger, Unternehmer und Experten über das Digital Publishing. Lesen Sie hier mehr über das digitale Publizieren von Fach-, Special-Interest-, Mitarbeiter- und Kundenmagazinen.

Schöne neue Welt – oder wie konsumieren wir in Zukunft

Warum die Nutzer-Gewohnheiten den Content der Medienmacher beeinflussen.

Ich gebe zu, die Millennials treiben mich um. Aber nicht, weil sie eine so besondere Zielgruppe sind, sondern weil sie für mich mit ihrer digitalen Sozialisierung und den daraus entstandenen Gewohnheiten symptomatisch für ein völlig neues Mediennutzungsverhalten von uns allen stehen. Sie zeigen uns längst, wie wir in Zukunft digital leben und Medien oder Inhalte konsumieren.

Was bedeutet das nun für die Medienmacher, Publisher oder Content-Anbieter? Sollten Sie ihre bewährten Konzepte komplett überdenken? Oder reichen kleinere Anpassungen? Wenn Sie mich fragen: Der Lack muss ab. Einfach überstreichen reicht hier nicht. Die traditionellen Strategien, um Content zu verbreiten, werden über kurz oder lang nicht mehr tragen.

Die Zielgruppe verstehen lernen

Der erste Schritt in diese Richtung ist: Lerne Deine Zielgruppe besser kennen. Finde heraus, welche echten Bedürfnisse und Nutzungsinteressen sie haben. Der moderne Konsument ist selektiv, er will nicht einfach mit Themen berieselt werden, die jemand für ihn vorgedacht hat – und schon gar nicht mit Randthemen. Für ihn steht der Nutzen im Vordergrund, Masse interessiert ihn nicht. Mit dem reinen Transport von Informationen wird man ihn nicht erreichen. Medienmacher und Publisher müssen genauer wissen, wer wann welchen Content konsumiert.

Wer seine Zielgruppe genau unter die Lupe genommen hat und sie wirklich gut kennt, kann auch die Inhalte entwickeln, die sie sucht. Und hat damit auch in Zukunft die Chance, sie zu erreichen. Wichtig ist es dabei jedoch, nicht nur auf neue Kanäle zu setzen. Inhalte zielgruppenspezifisch über diverse Channel auszuspielen, ist rein technisch gesehen längst keine Hürde mehr. Doch wird dies allein nicht ausreichen.

Viel bedeutender in diesem Zusammenhang ist die Art und Weise, wie der Content seinen Weg zum Auditorium findet. Für mich sind hier zwei Punkte entscheidend: Flexible Formate und der Fokus auf den Nutzen für den Konsumenten. Digitale User suchen themengetrieben und situationsabhängig. Snackable Content, der im passenden Moment genau in dem Format konsumiert werden kann, das zum gerade verfügbaren Endgerät, der Zeitspanne und der Situation passt. Kann er sich dann noch mit dem Content-Anbieter interaktiv in Verbindung setzen, individuelle Anliegen diskutieren oder erhält das Gefühl, dass genau seine Meinung von Interesse ist, wird dies die Identifikation stärken.

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, dass in Zukunft immer weniger gelesen, sondern eher gehört wird. Deswegen experimentieren wir bei PressMatrix seit einiger Zeit mit Sprachassistenzsystemen und testen, wie textbasierte Inhalte per Sprache ausgespielt werden und beim Auditorium ankommen.
Solche Systeme haben den großen Vorteil der Bidirektionalität. Ein Nutzer muss also in Interaktion treten, wenn er Content abruft. Durch die Interaktion und die Intelligenz der Sprachassistenten erhalten wir alle ein neues Verständnis für den User – und können so lernen, wie der Content aufgebaut sein muss.

Google, Amazon und andere große Unternehmen beispielsweise machen es uns bereits vor: Selbstlernende Systeme zeigen uns, was der User möchte. Nehmen wir doch einfach solche wertvollen Erkenntnisse ernst und ziehen Rückschlüsse auf die Art und Weise, wie Content beschaffen sein muss, um sein Ziel, den digitalen Menschen, zur erreichen.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Sie wollen mehr über das Thema erfahren? Besuchen Sie unser Seminar auf der DMEXCO am 12. September 2018 in Köln.

DMEXCO 2018: PressMatrix stellt neue Wege des Digital Publishing vor, um Millennials zu erreichen

PressMatrix beim Branchentreff aus digitaler Wirtschaft, Marketing und Innovation

DMEXCO 2018: PressMatrix stellt neue Wege des Digital Publishing vor, um Millennials zu erreichen

Berlin, den 28. August 2018 – Vom 12. bis zum 13. September 2018 findet in Köln die DMEXCO statt. Die kombinierte Veranstaltung aus Messe und Konferenz ist der Treffpunkt von Entscheidungsträgern aus Digital Business, Marketing und Innovation. Im Rahmen der Konferenz hält Jens Gützkow, CEO des auf digitales Publishing spezialisierten Unternehmens PressMatrix, ein Seminar zum Thema „Neue Wege für Digital Publishing, um Millennials zu erreichen“. Als Branchenexperte stellt er das Konzept des „High Intent Micro Moment“ zur Diskussion und spricht über innovative Ansätze, eine Zielgruppe zu erreichen, die den Medienmachern digital weit voraus ist. Die Learning Session findet am ersten Messetag um 16 Uhr im Seminar-Bereich, Halle 5.1 statt. Neben dem Seminar ist PressMatrix mit einem eigenen Messestand vertreten. Dieser befindet sich in Halle 7.1, Stand 062.

Jens Gützkow, Gründer und Geschäftsführer von PressMatrix, beschäftigt sich seit Jahren mit der Entwicklung von digitalen Geschäfts- und Monetarisierungsmodellen für Publisher. Er ist überzeugt davon, dass die Digitalisierung analoger Geschäftsmodelle mittelfristig nicht ausreichen wird, um die anvisierten Zielgruppen zu erreichen.
Seiner Meinung nach brauchen Medienmacher völlig neue, digitale Denkweisen. In seinem Seminar will er dazu animieren, Content völlig neu zu denken. Er geht auf das Konzept des „High Intent Micro Moment“ ein und stellt das Prinzip des „Snackable Content“ vor – Content, der themengetrieben, situationsabhängig und gehirngerecht konsumiert werden kann. Darüber hinaus erläutert er Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem kürzlich durch PressMatrix durchgeführten AudioXperiment und spricht darüber, wie sich digitale Konzepte monetarisieren lassen.

Daten zum Seminar, weitere Informationen, Presseinterviews

Seminartitel: „High Intent Micro Moments – Neue Wege für das Digital Publishing, um Millennials zu erreichen“
Seminar ID: S_155
Ort: Messegelände Köln, Halle 5.1, Seminar 7
Zeit: 12. September, 16 bis 17 Uhr

Weitere Informationen zu den Vortragsinhalten finden Sie unter www.pressmatrix.de

Jens Gützkow steht für Presseinterviews vor Ort zur Verfügung. Bei Interesse kontaktieren Sie bitte einen der unten aufgeführten Ansprechpartner.

Über die DMEXCO

Die DMEXCO versteht sich als Community und zentraler Treffpunkt aller wichtigen Entscheidungsträger aus digitaler Wirtschaft, Marketing und Innovation. Sie hat das Ziel, Branchenführer, Marketing- und Medienprofis sowie Technologie- und Innovationstreiber an zentraler Stelle zusammenzubringen, um die digitale Agenda zu definieren. Die DMEXCO bietet eine Vielzahl Vorträgen internationaler Speaker, Ausstellungen von Top-Brands und praxisorientierten Seminaren – alle mit Blick auf digitale Trends und zukünftige Business-Potenziale.

Mit 40.000 Besuchern, 1.100 Ausstellern und 500 Referenten aus der ganzen Welt ist die DMEXCO das Top-Event der Branche und setzt den Benchmark als Netzwerk- und Business-Plattform der Digitalwirtschaft. Entscheidungsträger bilden sich weiter und lassen sich inspirieren, knüpfen Kontakte und schließen Geschäfte ab.

Über Jens Gützkow und PressMatrix

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Sind wir nicht alle ein bisschen Millennial?

Warum haben Millennials für mich Leuchtturmcharakter und was macht sie eigentlich so besonders?

In meinem letzten Post hatte ich es bereits angekündigt: Auf der DMEXCO halte ich einen Vortrag zum Thema: Neue Wege für Digitales Publishing, um Millennials zu erreichen. Sie mögen mich berechtigt fragen, was mich eigentlich so umtreibt. Warum haben Millennials für mich Leuchtturmcharakter und was macht sie eigentlich so besonders? Sind sie nicht eine Zielgruppe, wie alle anderen auch?

Nein, sind sie nicht. Geboren um die Jahrtausendwende, sind sie die erste Generation, die in einer digitalen Medienwelt aufgewachsen sind. Als Digital Natives verwenden sie nicht nur moderne Kommunikationsmittel ganz selbstverständlich, sie sehen auch die Welt mit anderen Augen. Sie sind es gewohnt, Informationen aus einer Vielzahl internationaler Quellen zu erhalten. Sie sind aktiver in Sozialen Medien, oft weltgewandter und offener für Neues als ältere Generationen. Selbstverwirklichung und Individualität nehmen einen großen Raum in ihrem Leben ein, der traditionelle Karriereweg ist ihnen viel weniger wichtig als eine ausgewogene Work-Life-Balance. Sie verstehen sich eher selbst als Creator denn als Konsument von massentauglichen Produkten.

Und selbstverständlich nutzen sie auch Medien ganz anders, nämlich zeit- und ortsunabhängig und das Ganze mit einer Selbstverständlichkeit, wie es andere Generationen nicht tun. Traditionelle Medienangebote haben eine bestimmte Zielgruppe im Fokus, für die sie Content zusammenstellen, der sie interessieren könnte. Das gelingt mal mehr, mal weniger treffsicher, manche Nutzer fühlen sich durch eine Vielzahl an Themen inspiriert, andere überblättern, was sie nicht interessiert. Verallgemeinert und zugespitzt: Zufälliger Content soll eine Zielgruppe erreichen, die aufgrund oberflächlicher Merkmale als solche definiert wurde.

Millennials interessieren sich für solche Medien kaum. Für sie steht der konkrete Nutzen im Vordergrund. Sie suchen nach einer Lösung für ein konkretes Bedürfnis. Dies kann eine einfache Information sein, die in diesem Moment benötigen. Es kann ebenso ein regelmäßiges Themen-Feature sein, das dabei hilft, etwas zu lernen oder ein Angebot, mit dem man sich interessehalber identifiziert. Es wird aber kaum ein Artikel sein, in dem ein Redakteur sich überlegt hat, was einen Millennial eventuell interessieren könnte, kommt er auch noch so schön digital daher.

Wie muss also der Content sein, der Millennials interessiert?

Wenn Sie mich fragen: Authentisch, kreativ, nutzenorientiert, auf den Punkt. Gründlich recherchiert und ansprechend dargeboten. Weniger Text, mehr Bilder. Als Podcast oder Video statt gedruckt in einer monatlich erscheinenden Publikation. Abgesendet von einem so genannten Influencer, also jemandem, der sich dem Thema des Millennials verschworen hat. Dem Gleichgesinnte folgen und der interagiert statt nur publiziert. Den ich auf einem Event selbst begegnen und ihm Fragen stellen kann.

Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich möchte keinesfalls die traditionellen Angebote der Medienmacher aus Prinzip schlecht reden. Oder gar behaupten, sie seien überflüssig. Doch wenn ich mich und meine Gewohnheiten selbst unter die Lupe nehme, sehe ich, dass auch ich längst Medien und Inhalte anders verwende. Auch ich bin praktisch immer online, suche themengetrieben, konsumiere situationsabhängig in verschiedenen Formaten und folge Personen, die sich mit Themen beschäftigen, die mich bewegen, online. Die Welt dreht sich immer weiter. Unser Verhalten ändert sich. Wir setzen uns mit neuen Entwicklungen auseinander und profitieren davon. Vielleicht ist es deshalb gar nicht so schlecht, dass es die Gruppe der so anders strukturierten Millennials gibt, die unsere Definition von Zielgruppen über den Haufen werfen.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Pressemeldung DMEXCO 2018

PressMatrix beim Branchentreff aus digitaler Wirtschaft, Marketing und Innovation

DMEXCO 2018: PressMatrix stellt neue Wege des Digital Publishing vor, um Millennials zu erreichen

Berlin, den 28. August 2018 – Vom 12. bis zum 13. September 2018 findet in Köln die DMEXCO statt. Die kombinierte Veranstaltung aus Messe und Konferenz ist der Treffpunkt von Entscheidungsträgern aus Digital Business, Marketing und Innovation. Im Rahmen der Konferenz hält Jens Gützkow, CEO des auf digitales Publishing spezialisierten Unternehmens PressMatrix, ein Seminar zum Thema „Neue Wege für Digital Publishing, um Millennials zu erreichen“. Als Branchenexperte stellt er das Konzept des „High Intent Micro Moment“ zur Diskussion und spricht über innovative Ansätze, eine Zielgruppe zu erreichen, die den Medienmachern digital weit voraus ist. Die Learning Session findet am ersten Messetag um 16 Uhr im Seminar-Bereich, Halle 5.1 statt. Neben dem Seminar ist PressMatrix mit einem eigenen Messestand vertreten. Dieser befindet sich in Halle 7.1, Stand 062.

Jens Gützkow, Gründer und Geschäftsführer von PressMatrix, beschäftigt sich seit Jahren mit der Entwicklung von digitalen Geschäfts- und Monetarisierungsmodellen für Publisher. Er ist überzeugt davon, dass die Digitalisierung analoger Geschäftsmodelle mittelfristig nicht ausreichen wird, um die anvisierten Zielgruppen zu erreichen.
Seiner Meinung nach brauchen Medienmacher völlig neue, digitale Denkweisen. In seinem Seminar will er dazu animieren, Content völlig neu zu denken. Er geht auf das Konzept des „High Intent Micro Moment“ ein und stellt das Prinzip des „Snackable Content“ vor – Content, der themengetrieben, situationsabhängig und gehirngerecht konsumiert werden kann. Darüber hinaus erläutert er Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem kürzlich durch PressMatrix durchgeführten AudioXperiment und spricht darüber, wie sich digitale Konzepte monetarisieren lassen.

Daten zum Seminar, weitere Informationen, Presseinterviews

Seminartitel: „High Intent Micro Moments – Neue Wege für das Digital Publishing, um Millennials zu erreichen“
Seminar ID: S_155
Ort: Messegelände Köln, Halle 5.1, Seminar 7
Zeit: 12. September, 16 bis 17 Uhr

Weitere Informationen zu den Vortragsinhalten finden Sie unter www.pressmatrix.de

Jens Gützkow steht für Presseinterviews vor Ort zur Verfügung. Bei Interesse kontaktieren Sie bitte einen der unten aufgeführten Ansprechpartner.

Über die DMEXCO

Die DMEXCO versteht sich als Community und zentraler Treffpunkt aller wichtigen Entscheidungsträger aus digitaler Wirtschaft, Marketing und Innovation. Sie hat das Ziel, Branchenführer, Marketing- und Medienprofis sowie Technologie- und Innovationstreiber an zentraler Stelle zusammenzubringen, um die digitale Agenda zu definieren. Die DMEXCO bietet eine Vielzahl Vorträgen internationaler Speaker, Ausstellungen von Top-Brands und praxisorientierten Seminaren – alle mit Blick auf digitale Trends und zukünftige Business-Potenziale.

Mit 40.000 Besuchern, 1.100 Ausstellern und 500 Referenten aus der ganzen Welt ist die DMEXCO das Top-Event der Branche und setzt den Benchmark als Netzwerk- und Business-Plattform der Digitalwirtschaft. Entscheidungsträger bilden sich weiter und lassen sich inspirieren, knüpfen Kontakte und schließen Geschäfte ab.

Über Jens Gützkow und PressMatrix

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

PressMatrix apps – Ferienmagazin Deutschland

Once a year, the IFOVA holiday magazine, “Ferienmagazin Deutschland”, offers inspiring tips for those still planning their summer trip or even the next one. Whether it be north or south, a city trip or a nature adventure, here you will find events, new hotels and guest houses as well as cultural highlights and activities in all regions, for singles to the extended family.

If you can satisfy the wanderlust so close

The individual excursion destinations are presented in portraits and reports underscored with historical and cultural background information. With additional photo galleries and videos, reports on festivals, concerts and other events come alive in the app.

ferienmagazin deutschland app

The magazine „Ferienmagazin Deutschland“ as app. in der App-Ansicht. Always at hand, even on the go.
The magazine „Ferienmagazin Deutschland“ for the Web and as Android app.

Category: Travel

Language: German

App published: 2018

Free content

Get more travel mood with the travel magazine „ADAC Reisemagazin“ and the German Alpin Club magazine „Panorama“.

Neue Wege für Digitales Publishing, um Millennials zu erreichen

Von High Intent Micro Moments, Snackable Content und der DMexco in Köln

Von High Intent Micro Moments, Snackable Content und der Dmexco in Köln

Ich schicke es vorweg: Ich bin kein Millennial. Das ist einerseits schade. Denn wäre ich erst rund um die Jahrtausendwende geboren, würde ich mir mit Sicherheit deutlich weniger Gedanken machen, wie die Digitalisierung die Medienwelt voranbringen kann. Ich würde ganz selbstverständlich digital leben. Andererseits ist es natürlich hilfreich, will man die derzeitige Diskrepanz zwischen Medienmachern und Mediennutzern verstehen, wenn man nicht nur durch die digitale Brille blickt.

Die Zielgruppe der Millennials steht für das, was Digitales Publishing heute leisten muss, nämlich die Nutzer zu erreichen, die über Digital Life nicht reden, sondern längst ganz selbstverständlich digital agieren. Und damit meine ich mehr, als mit dem Smartphone unterwegs das Lieblingsmagazin zu lesen. Denn Online-Medien sind längst nicht mehr nur ein neuer Kanal mit anderem Endgerät. Vielmehr hat sich die gesamte Art und Weise, wie Menschen Medien konsumieren, verändert – bis hin zu der Frage, wie sich Medien heute eigentlich definieren.

Digitales Marketing diskutieren auf der Dmexco in Köln

Die Publishing-Branche ist allerdings noch stark analog geprägt. Digitale Geschäftsmodelle basieren zumeist auf analogen, oft sehr erfolgreichen Vorbildern. Noch trägt das. Schon mittelfristig wird das meiner Ansicht nach nicht genügen. Denn es lässt außer Acht, dass die Nutzer diesen analogen Grundmodellen schon heute immer weniger folgen: Statt über abonnierte Fachzeitschriften mit von Redaktionen inspirierten Themen findet Content-Suche heute themenspezifisch und situationsabhängig mit einem gezielten Intent statt.

Auf der Dmexco, die am 12. und 13. September in Köln stattfindet, möchte ich dieses Thema ausführlich innerhalb eines Seminars diskutieren. Unter dem Titel „High Intent Micro Moments – Neue Wege für Digital Publishing, um Millennials zu erreichen“ werde ich verschiedene, innovative Ansätze vorstellen und will vor allem animieren, Content neu zu denken.

Hier einige Highlights aus dem Seminar:

  • Aktuelle Anforderungen an Digitales Publishing: von Zielgruppen, die den Medienmachern digital weit voraus sind.
  • Das Konzept des High Intent Micro Moments: werthaltige, effektive „Digital Moments“ für User erschaffen.
  • Snackable Content: themengetrieben, situationsabhängig, gehirngerecht.
  • Neue, flexible Formate: das AudioXperiment – Ergebnisse und Erkenntnisse.
  • Use Cases: Wie sich digitale Konzepte monetarisieren lassen.
  • Das Seminar ist offen für jeden Besucher der Dmexco, die Anmeldung vorab ist nicht notwendig. Natürlich lässt sich nicht alles in großer Runde klären.
    Wir werden deshalb Snackable Content und High Intent Micro Moments an unserem Stand 062 in Halle 7.1 auf ganz verschiedene Weise erlebbar machen. Der Besucher bekommt, was er genau in diesem Moment braucht: entweder etwas Erfrischendes aus dem Kühlschrank, einen kleinen Energieschub oder Inspiration aufs Ohr. Ein gutes Gespräch über die Zukunft des Digital Publishing ist natürlich immer inklusive.

    Über Jens Gützkow

    Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

    Sie interessieren sich für das Thema oder haben Fragen an uns? Wir stehen gern für Sie zur Verfügung!

    Mitarbeitermagazine: Mittendrin für die Mitarbeiter

    Mitarbeitermagazine sind keine Frage der Auflage, sondern des Commitments. Sie dienen nicht nur dazu Mitarbeiter zu informieren, sondern diesen auch eine Stimme zu geben und sich miteinander auszutauschen. Deshalb ist es auch so wichtig, sie in die Produktion einzubeziehen und sie im Magazin zu Wort kommen zu lassen. Gerade, wenn sie durch einzelne Filialen räumlich voneinander getrennt sind.

    Felix Winnands, Projektleiter Interne Kommunikation und Events, stärkt mit dem Magazin „meine bankpost“ der Postbank das Gemeinschaftsgefühl und setzt die unterschiedlichen Abteilungen und Unternehmensstandorte gekonnt in Szene – am liebsten mit Videos.


    PressMatrix: Können Sie uns zu Beginn das Magazin „meine bankpost“ kurz vorstellen?

    Felix Winnands: „meine bankpost“ ist das klassische Mitarbeitermagazin der Postbank. Mit dem Printmedium erreichen wir im Prinzip alle Mitarbeiter der Postbank: von der Zentrale, über die Verwaltungs- und Backoffice-Einheiten, zum Beispiel die Kontoführung, bis hin zur IT. Vor allen Dingen –und das ist ein ganz wesentlicher Punkt – erreichen wir jede der rund 1000 Filialen in Deutschland und die etwa 600 Beratungscenter. In jede einzelnewird das Magazin direkt geschickt.

    PMX: Das sind sehr viele Adressaten. Welches Konzept und welche Strategie verfolgen Sie, um alle anzusprechen?

    FW: Das Konzept, das wir definiert haben, lässt sich auf ein Schlagwort bringen: mittendrin. Das heißt, wir stellen den Mitarbeiter in den Mittelpunkt und versuchen inhaltlich aus dem Unternehmensgeschehen heraus Geschichten zu erzählen. Wir bleiben dabei sowohl ganz eng an der Unternehmensstrategie als auch an den Mitarbeitern. Dabei erzählt das Magazin keine Geschichten darüber, wie es der Bankenbranche insgesamt geht. Stattdessen erzählen wir, was gerade in der Postbank passiert und was strategisch die nächsten Schritte für die Postbank sind.

    Die vielen Adressaten sind dabei schon ein Problem, da wir kein separates Magazin für die Führungsebene haben. In jedem Heft müssen daher Themen für jeden drin sein – vom Vorstand bis zum Mitarbeiter am Schalter.

    PMX: Das klingt nach einem großen inhaltlichen Spagat. Funktioniert dieser in der Umsetzung?

    FW:Natürlich! (lacht) Seit dem Relaunch des Magazins in 2016, setzen wir stärker auf das Konzept „Mittendrin“ und auf Mitarbeitergeschichten. Diese haben dazu geführt, dass das Heft noch mehr Akzeptanz in allen Ebenen hat und auch mehr Wahrnehmung. Ich glaube schon, dass wir den Spagat schaffen.

    Als Mitarbeitermagazin konkurrieren wir auch mit den vielen Angeboten, die der Mitarbeiter privat nutzt. Da ist es wichtig, auf Augenhöhe mit anderen Medien und der technischen Entwicklung zu bleiben.

    PMX: Gab es einen konkreten Anlass für den Relaunch des Magazins? Und welche Änderungen brachte der Relaunch mit sich?

    FW:Aus der „bankpost“ wurde 2016 „meine bankpost“, um die eigene Marke stärker hervorzuheben. Grund dafür waren vor allem interne Entwicklungen.
    Das Magazin ist inzwischen aber auch 27 Jahre alt und hat in dieser Zeit einen unglaublichen Wandel vollzogen. Es hat sich von den ersten Ausgaben im Zeitungsformat über verschiedene Layout-Stufen bis zum heutigen Magazinformat entwickelt, das ich für sehr zeitgemäß halte.

    PMX: Wie setzt sich der Inhalt des Magazins zusammen? Gibt es eine unabhängige Redaktion oder schreiben die Mitarbeiter selbst für das Magazin?

    FW:Wir haben eine Redaktion, die die Artikel nach journalistischem Qualitätsanspruch schreiben, und arbeiten mit Fotografen zusammen, die für authentische und professionelle Fotos sorgen.
    Gleichzeitig kommen im Magazin auch Mitarbeiter selbst zu Wort. Wenn ein Thema zum Beispiel von einem Bereichsleiter vorgeschlagen wurde, bitten wir diesen oder einen seiner Mitarbeiter ein Statement für den Artikel zu geben. Natürlich nutzen wir auch die gesamte journalistische Bandbreite von Mitarbeiter- und Abteilungsporträts, über Interviews mit Vorständen und Führungskräften, bis hin zu Projektberichten, Best Practice Lösungen – alles, was Themen hergeben können, das bilden wir auch ab.
    Manchmal versuchen wir auch etwas Außergewöhnliches und bilden ein Thema als Fotogeschichte, wie eine Art „Bravo Fotostory“, ab. An den Reaktionen merkt man, dass das manchmal kurz irritiert, auf der anderen Seite wird ein Thema so dann auch wahrgenommen.

    Mitarbeitermagazine überzeugen mit individuellen Layouts

    mitarbeitermagazine-meine-bankpost

    Das Magazin „meine bankpost“ ist seit 27 Jahren fester Bestandteil der Unternehmens- und Mitarbeiterkommunikation der Postbank, um die Mitarbeiter aller Hierarchiestufen und über alle Filialen in Deutschland hinweg, zu vereinen.
    Seit 2016 ist es auch konzernintern in der PressMatrix-App für iOS und Android sowie im Web verfügbar.
    PMX: Das klingt nach einer regen Leserschaft, wenn Themen direkt von Mitarbeitern vorgeschlagen werden.

    FW:Das ist immer beidseitig. Es gibt Themen, die schlagen wir vor und dann wollen Mitarbeiter und Bereichsleiter gern ihre Projekte und Produkte vorstellen. Daraus machen wir dann auch mal Serien, in denen wir die Projekte über mehrere Artikel hinweg begleiten. Das ist sehr typisch für uns.
    Im Moment machen wir zum Beispiel Regionen-Porträts über unsere sechs Vertriebsregionen.

    PMX: Das Magazin „meine bankpost“ bieten Sie neben der Print-Ausgabe auch digital an. Was war der Grund dafür?

    FW:Als Mitarbeitermagazin konkurrieren wir auch mit den vielen Angeboten, die der Mitarbeiter privat nutzt. Da ist es wichtig, auf Augenhöhe mit anderen Medien und der technischen Entwicklung zu bleiben. Um nicht auf der Strecke zu bleiben, darf sich also auch die interne Kommunikation dem digitalen Wandel nicht verschließen.

    Die App-Version der „bankpost“ ist ein kleiner Schritt auf diesem Weg. Damit bieten wir Mitarbeitern, die viel unterwegs oder in der Fläche sind, die Möglichkeit sich über ihr privates Handy das Magazin anzuschauen. „meine bankpost“ ist in der App auch immer früher verfügbar als gedruckt. Das ist ein klares Prinzip, dass wir digital immer zuerst erscheinen wollen – wie man es von Kiosk-Zeitschriften auch kennt.

    PMX: Was sagen die Mitarbeiter zum Magazin und der App?

    FW:Die App wird als Zusatzangebot wahrgenommen, weil wir das Magazin weiterhin gedruckt verteilen. Wir erhalten für die App positives Feedback und sehen die Akzeptanz auch an den Zugriffszahlen. Gerade am Anfang hatten wir eine sehr hohe Steigerungsrate im zweistelligen Bereich von etwa 10 bis 15 Prozent. Und wir haben über Nachfragen gemerkt, dass ein Bedarf und Interesse besteht. Auch im Google Play Store haben wir gute Bewertungen und Kommentare bekommen.

    PMX: Bietet die App weitere Vorteile, zum Beispiel gegenüber dem hauseigenen Intranet?

    FW:Wir produzieren bewusst zu jedem Heft Zusatzmaterial, damit ein Anreiz besteht, die App zu nutzen. Ein Beispiel sind die Bildergalerien, für die wir vorhandenes Material aus unseren Shootings verwenden.
    Zusätzlich produzieren wir Videos für die App – immer zwischen zwei und vier Stück pro Ausgabe –, die dann mal erklärend sind oder einfach die Mitarbeiter persönlich wiedergeben und in ihrem Umfeld zeigen. Die App ist für uns im Moment die komfortabelste Variante, Videos an die Mitarbeiter zu bringen.
    Das heißt, auch wenn wir Berichte im Intranet haben, zu denen es Videos gibt, verweisen wir auch mal auf ein Video in der App.

    PMX: Wie sind Ihre Erfahrungen: Wirken sich Mitarbeitermagazine positiv auf das Arbeitsklima aus und stärken sie das Gemeinschaftsgefühl im Unternehmen?

    FW:Ich glaube, dass Mitarbeitermagazine immer noch eine wichtige Rolle in der internen Kommunikation haben – trotz aller Digitalisierung. Sie haben etwas Identitätsstiftendes. Das hängt natürlich stark vom redaktionellen Konzept ab.
    Wir erzählen in unserem Magazin Geschichten und bringen keine Nachrichten. Wir stellen Mitarbeiter persönlich vor. Und das schafft natürlich ein Zusammengehörigkeitsgefühl.
    Gerade wenn Sie in einer Filial-Struktur organisiert sind, wo zum Teil nur wenige Mitarbeiter an einem Ort sitzen, ist es wichtig, das Gefühl zu vermitteln, zum großen Ganzen beizutragen und eine Informationsquelle zu bieten.
    Diese Anbindung ans Unternehmen kann eine Mitarbeiterzeitung heute immer noch leisten.

    Über Felix Winnands:

    Felix Winnands verantwortet seit über sechs Jahren die Mitarbeiterzeitschrift der Postbank “meine bankpost”. Nach Stationen bei Bayer, Deutsche Post DHL, Deutsche Bahn und der Agentur Medienfabrik (mittlerweile „Territory“) ist er heute Projektleiter in der Internen Kommunikation der Postbank. Neben der gedruckten Zeitschrift kümmert er sich dort um die „bankpost App“ und die Einführung einer neuen Mitarbeiter-App.
    Die Postbank ist eine führende Bank für Privat-, Geschäfts- und Firmenkunden mit über 20.000 Mitarbeitern und rund 1.000 Filialen in ganz Deutschland. Die Postbank ist Teil des Privat- und Firmenkundengeschäfts der Deutschen Bank.


    Warum Mitarbeitermagazine für die Wertschätzung der Mitarbeiter und den Erfolg des Unternehmens so wichtig sind, besprechen wir auch auf unserem What’s next-Blog.
    Und wie Sie Ihr Mitarbeitermagazin als App anbieten können, erfahren Sie hier.

    Apps von PressMatrix – Ferienmagazin Deutschland

    Für alle, die ihre Sommerreise noch vor sich haben oder schon die nächste planen, bietet das „Ferienmagazin Deutschland“ der IFOVA Verlagsgesellschaft einmal im Jahr viele inspirierende Tipps. Egal ob Norden oder Süden, Städte-Trips oder Natur-Abenteuer, berichtet wird über Events, neue Hotels und Pensionen sowie Kultur-Highlights und Aktivitäten in allen Regionen, für Singles bis zur Großfamilie.

    Wenn man das Fernweh auch so nah stillen kann

    In Porträts und Reportagen werden die einzelnen Ausflugsziele vorgestellt und mit geschichtlichen und kulturellen Hintergründen untermalt. Die Berichte zu Events, Festivals und Musikevents werden in der App mit zusätzliche Bildstrecken und Videos lebendig.

    ferienmagazin deutschland app

    Das Ferienmagazin Deutschland in der App-Ansicht. Jederzeit zur Hand, auch unterwegs.
    Das Ferienmagazin Deutschland für den Browser und in der Android-App.

    Kategorie: Reisen

    Sprache: Deutsch

    Erscheinungsjahr: 2018

    Kostenlose Inhalte

    Noch mehr Reise-Stimmung per App gibt es mit dem ADAC Reisemagazin und dem Magazin „Panorama“.

    Wie digital ist die Zeitschriftenbranche?

    Marktzahlen zum Digital Publishing mit begrenzter Aussagekraft.

    Branchenreports enthalten zwar Zahlen und Fakten, lassen sich jedoch auf ganz unterschiedliche Weise interpretieren. Ganz konkret war ich auf der Suche nach aktuellen, Einschätzungen zur Digitalisierung der Zeitschriftenbranche. Denn in meiner Wahrnehmung stellt sich der Markt sehr widersprüchlich dar: Auf den verschiedenen Kongressen und Branchentreffen, auf denen ich in letzter Zeit war, hört sich das immer keineswegs nach einer Krise an. Die Printauflagen sinken nur moderat und die steigenden Online-Werbe- und Vertriebserlöse kompensieren dies. Andererseits arbeite ich täglich mit Publishern zusammen, die händeringend neue digitale Konzepte suchen. Denn längst wächst doch eine Generation heran, die Medien nicht nur digital konsumiert, sondern digital lebt. Oder nicht?

    Massive Investitionen in Digital Publishing geplant

    Zwei der größten, weil mitgliedsstärksten, Branchenvereinigungen sind der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) und der Verein Deutsche Fachpresse. In den Jahresberichten der beiden ähneln sich die Zahlen zum Printgeschäft, bestehend aus Heftverkauf und Anzeigen: etwa 55 Prozent Anteil am Umsatz, nur ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt werten die Experten das positiv, von Rezession keine Spur.

    Doch nun zum spannenden, weil zukunftsgewandten Teil: Wie entwickeln sich die digitalen Angebote? Beide Erhebungen nennen „Digitale Medien“ als starken Wachstumsbereich. Der VDZ beziffert den Anteil am Gesamtumsatz mit 21,5 Prozent und nennt Bannerwerbung, E-Commerce, Rubrikengeschäft, Search und Paid Content als Beispiele für digitale Produkte. Bei der Marktschätzung des Vereins Deutsche Fachpresse machen die Digitalerlöse sogar fast ein Drittel aus. Der Report benennt zudem interessante Detailzahlen: Danach verlegen 62 Prozent der Fachverlage digitale Zeitschriften, 58 Prozent erwirtschaften Umsätze über die Website und noch 46 Prozent verkaufen Daten aus ihren Datenbanken. Leider, so gesteht der Verein ein, basieren diese Zahlen nur auf den Angaben einzelner Verlage. Wie viele Publisher Daten zu diesem Sample beisteuerten und damit auch wie valide diese Zahlen sind, erfährt der Interessierte leider nicht.

    Und noch mehr Zahlen, die mich freuen: Mehr als 400 reine Digitaltitel hat der Verein Fachpresse am Markt ausgemacht, 12 Prozent Auflagensteigerung bei e-Papern. Und zu guter Letzt: Zwei Drittel aller Fachverlage wollen in 2018 in neue digitale Produkte investieren. Das sind gute Nachrichten. Wirklich?

    Was heißt „in digitale Produkte investieren“?

    Investitionen in Digital Publishing scheinen dringend angeraten. Die digitale Zeitschrift oder noch mehr Online-Werbung können nur Lösungen auf Zeit sein. Schon jetzt machen AdBlocker den Vermarktern das Leben schwer. Darüber hinaus sind die Mediennutzer längst viel flexibler digital unterwegs, als es ein Abo einer bestimmten Zeitschrift jemals sein könnte.

    Umfragen von Readly, einem Magazin-App-Flatrate-Anbieter, verraten, was Nutzer an dessen Angebot schätzen: die abwechslungsreichen Inhalte. Fast 90 Prozent der Befragten wollen sich zu bestimmten Themen informieren, eben genau dann, wenn es sie interessiert. Eine ganze Zeitschrift kaufen oder gar abonnieren diese Nutzer nicht mehr. Sie informieren sich kontextabhängig in einer Vielzahl von Medien.

    Immerhin zeigen die Zahlen, die Branche ist in Bewegung. Nun kommt es meiner Meinung nach darauf an, dass die neuen digitalen Produkte nicht nur wie die alten funktionieren. Gegenwärtige Branchenzahlen können hingegen trügerisch sein.

    Über Jens Gützkow

    Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.


    Mehr über die Zukunft des Digital Publishings erfahren Sie auf unserem Speakerslot auf dem VDZ Distribution Summit am 19. September 2018 um 11:15 Uhr in Hamburg.