Verbandskommunikation – keinesfalls langweilig

Vereine und Verbände befinden sich oft in einem kommunikativen Spannungsfeld. Die Kommunikation reicht von der Vertretung der Mitglieder-Interessen, über Mitglieder-Werbung, bis hin zu wichtigen Informationen für Entscheider aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Nicht zuletzt müssen auch attraktive Anzeigenflächen vorhanden sein, um Partner zu gewinnen und Sponsoren entsprechend zu würdigen. Dieser Spagat muss auf der inhaltlichen Ebene und im Format überwunden werden. Eine Aufgabe, die viele Vereine vor Probleme stellt. Warum eigentlich?


Verbandskommunikation digital lösen

Die meisten Vereins-Publikationen sind Vereinsordnungen, Programme, Satzungen, Pressemeldungen, Informationsbroschüren sowie Nachrichten und Reaktionen auf aktuelle Ereignisse. Vieles davon muss regelmäßig aus Gründen der Transparenz veröffentlicht werden.
Hier bietet sich die eigene Webseite an oder sogar eine App, die auch der Bundesverband Deutscher Vereine als digitale Transformationsprojekte vermehrt in die Vereinsarbeit einbringen möchte:

>> „So auch der bdvv. Er hat Transformationsprojekte gestartet und angefangen, einfach nur Vereinsmitgliedschaften online beantragen oder erwerben zu lassen.
Weitere Schritte sind, ein internes Communitymanagement auszubauen, und zwar unter Umgehung der sozialen Medien und ihrer Messengersysteme sowie der unzähligen Downloadmöglichkeiten von Satzungen, Formularen, etc.  hin zu rechtskonformen und leistungsfähigen Applikationen.“ <<

Quelle: bdvv
Anders als beim Bundesverband dargestellt, sind für qualitative Apps nicht zwingend hohe Investitionen notwendig – und mit einer guten Lösung auch kein erheblicher Mehraufwand.
App-Lösungen bieten inzwischen Möglichkeiten, um auch aktuelle Meldungen und Stellungnahmen schnell und außerhalb von Periodika in einem eigenen Newsfeed zu veröffentlichen. So können Mitglieder gezielt und schnell erreicht werden.

Um Entscheider aus Politik und Wirtschaft zu erreichen sowie eine Community aufzubauen, ist die crossmediale Veröffentlichung und die Nutzung sozialer Medien ratsam.
Fraglich bleibt, warum der Bundesverband die sozialen Medien nicht für das Communitymanagement einsetzen möchte.

Verbandskommunikation unter Umgehung der sozialen Medien?

Diese Forderung irritiert, gerade wenn es darum geht, neue Mitglieder zu werben, Interessenten für die eigene Arbeit zu begeistern und einen Austausch mit Vereins-Externen und Opponenten anzuregen. Denn wo sonst außer auf Facebook, Twitter und Co. können unzählige Menschen auf neue Inhalte zugreifen, sich damit auseinandersetzen und austauschen?

Um die jeweiligen Kanäle erfolgreich für die Kommunikation zu nutzen, gilt es zunächst zu verstehen, welche Adressaten wo zu erreichen sind und wie diese auf den jeweiligen Kanälen interagieren.

Offen für neue Formate

Eine Spinnennetz-Taktik eignet sich gut, um eine facettenreiche und zielgerichtete Verbandskommunikation zu erzeugen. Dabei werden verschiedene inhaltliche Fäden, die miteinander verbunden, aber nicht identisch sind, in verschiedenen Kanälen – je nach Adressaten – gestreut und führen letztendlich zentral auf die eigene Webseite, auf der tiefer gehende Informationen und Service-Dienstleistungen angeboten werden.

Auf Sozialen Medien lässt sich ein Gespür für aktuelle Themen und Stimmungen bekommen – was beschäftigt meine Zielgruppe gerade? Worüber diskutiert sie und welche Inhalte und Informationen kann ich ihnen an die Hand geben, um Klarheiten zu schaffen? Hier sind Hintergrundinformationen in kurzen, knackigen Formaten gefragt und Einblicke in die tägliche Arbeit der Verbände. Mithilfe verschiedener Targeting-Einstellungen lassen sich Beiträge auch gezielt an die Zielgruppen und Interessenten versenden.

Mit Video, Bewegtbildern, Fotos und Live-Streams lässt sich die breite Facette der Verbandsarbeit sehr gut darstellen. Hier tritt die Transparenz, aber auch die Aufmerksamkeit in den Vordergrund. Geeignete Kanäle sind YouTube und Instagram – auch um Verband-Nachwuchs zu fördern.

Messenger und Foren laden dazu ein, über Probleme und Fragestellungen zu reden und in Form einer Beratung einen direkten Draht zu den Mitgliedern aufzubauen. Um den Aufwand überschaubar zu halten, kann man solche Messenger-Dienste auch auf Mitglieder beschränken.

Und dann wäre da noch Audio. Ein Kanal, der wieder in aller Munde ist und hinsichtlich Sprachassistenten und einer zunehmenden hands-free-Nutzung durchaus zukunftsfähig scheint.
Das mag nach viel Aufwand klingen, vieles lässt sich aber nach und nach ausprobieren und optimieren, um die passende Mischung für den eigenen Verband zu finden.

Fazit: Learning by doing

Der bdvv spricht von einer zentralen Lösung für mehrere Vereine – diese Unterstützung kann Rückendeckung und -wind geben; vieles können Vereine aber auch schon für sich selbst umsetzen. Unser Tipp: Probieren Sie einiges einfach mal aus!
Sortieren Sie Ihre Inhalte, hören Sie sich um: Wie informieren sich Ihre Adressaten und wo sind sie unterwegs? Wer spricht noch über Ihr Thema? Gibt es Influencer, mit denen sie zusammenarbeiten können? Solche Informationen gepaart mit Ihrer Erfahrung ermöglichen Ihnen neue digitale Kommunikationswege.


Best Practice Beispiel auf dem Verbände-Infotag

Die Verbandskommunikation des SoVD ist ein gutes Beispiel für Kreativität und Mut zum Ausprobieren.

Zusammen mit Veronica Sina vom SoVD sprechen wir von PressMatrix über digitale Verbandskommunikation auf dem Verbände Infotag. Mehr erfahren.

Wann: 25. September | 15:30 Uhr Wo: Berlin, Humboldt Carré

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