Fünf Trends im Digital Publishing

Die PressMatrix Branchen-Analyse

Autor: Serdal Kutun, Head of Sales

Digital erfolgreich zu sein, hat viele Facetten und sieht in den Augen eines jeden Kreativen anders aus. Deshalb ist auch nicht jede digitale Innovation für jeden Medienmacher gleich eine Disruption. Dennoch: Wer sich die Rosinen herauspicken will, muss den ganzen Kuchen im Auge behalten. Hier sind fünf Trends im digital Publishing, die unserer Meinung nach der zeit stark an Bedeutung gewinnen.

erstens

Wie Pilze aus dem Boden: Podcasts

Es war der Trend im letzten Jahr und er wird sich noch verstärken: Podcasts machen Content hörbar. Audiofiles lassen sich äußerst bequem konsumieren, wenn man unterwegs ist etwa und Mobile Devices nutzt – so wie es viele Mediennutzer heute längst tun. Aus der Sicht der Medienmacher spricht deshalb einiges für den Start eines Podcasts oder eines Audio-Angebots generell: Der bestehende Content lässt sich damit sinnvoll anreichern, Audio eignet sich für die Distribution über verschiedene Kanäle und möglicherweise werden ganz neue Zielgruppen aufmerksam. Damit ein Podcast ebenso auffindbar ist wie klassischer Content, müsste Volltextsuche möglich sein. Bisher ist das nicht ohne weiteres möglich. Erste Entwicklungen in diese Richtung gibt es aber bereits – diese werden den Podcast-Trend weiter befeuern.

zweitens

Relevant und einfach konsumierbar: Was guten Content ausmacht

Gut ist Content dann, wenn er in den Augen des Konsumenten Relevanz besitzt und zur richtigen Zeit im passenden Format daherkommt. In der Praxis heißt das: Ohne digitale Lösungen gehen potenzielle Kundengruppen verloren und die klassische regelmäßige Ausgabe einer Publikation wird immer seltener nachgefragt. Spürbar bleibt zudem, dass unter der Flut von digitalen Angeboten qualitativ hochwertiger Content nach wie vor seine Berechtigung hat. Gerade im digitalen Bereich, mit einer Magazin-App, lassen sich zielgruppenspezifische Special-Interest-Themen besser und flexibler umsetzen sowie distribuieren.

drittens

Von Paywalls bis Shoppable Content: kreative Monetarisierungsmodelle

Relevante und hochwertige Inhalte sind die eine Seite. Auf der anderen steht das Geschäft: Verlagshäuser müssen mit ihrem Angebot Geld verdienen. Viele Fans und Follower in den Sozialen Medien zu haben, ergibt zwar ein gutes Außenbild, häufig ist der Effekt aufs Geschäft aber gering. Subscriber hingegen interessieren sich wirklich für den Content, der ihnen geboten wird. Diese (potentielle) Kundengruppe besonders zu pflegen, ist deutlich sinnvoller. Das meint allerdings nicht, sie mit Werbung und Content zu überschütten und nicht immer ist eine Paywall die beste Wahl. Mit der konsequenten Besinnung auf die eigenen thematischen Stärken und gezielten Angeboten wie etwa den Kauf einzelner Artikel, kuratierte Themenspecials, Premium Zusatzfeature und ähnliches können Interessenten behutsam zu Kunden werden. Jeder Medienmacher muss dies individuell für sich austarieren.

viertens

Computergestützte Entscheidungen: wenn KI Content erschafft

Die Distribution von Content in die verschiedenen Kanäle nimmt heute viel Zeit in Anspruch. Jede externe Plattform hat andere Vorgaben, andere Zielgruppen und dementsprechend eine andere Tonalität. Künftig werden Systeme, die auf Künstlicher Intelligenz beruhen, hier eine wichtige Unterstützung sein. Sie setzen auf die bestehenden Content Management Systeme auf, die bereits einige Arbeitsschritte bei der Content-Distribution automatisieren. KI-basierte Systeme werden selbständig aus dem Hauptcontent passende Posts für Facebook, Twitter und Co erschaffen können und zugleich entscheiden, welcher Kanal für welchen Content die optimale Reichweite und Zielgruppenerreichung verspricht. Und sie werden lernfähig sein: Anhand der Auswahl, die ein Redakteur aus den Vorschlägen der KI trifft, lernt diese und optimiert die eigene Arbeit.

fünftens

In Zeiten von Data Analytics: Erfolgsmessung und -vorhersage

KI-basierte Systeme werden große Mengen an Daten analysieren und ihren Vorschlägen bzw. Entscheidungen zugrunde legen. Das kann sie besser und schneller als jeder noch so erfahrene Redakteur. Doch wann genau kann ein Artikel, ein Post oder irgendein anderes Stückchen Content eigentlich als erfolgreich gelten? Bemisst sich Erfolg an der Reichweite, an den Shares, an der Conversion oder an seinem Beitrag zum Imagegewinn? Das ist nicht nur von Medienmacher zu Medienmacher verschieden, sondern auch von Content zu Content. Flexible Bewertungssysteme, die individuelle Ziele und die Bedürfnisse der Zielgruppe miteinander optimieren, könnten die Publishing-Strategie künftig entscheidend beeinflussen. Sie werden für mehr Effizienz bei der Erstellung und Distribution sorgen und helfen gleichzeitig dabei, Content zielgruppengerecht zu gestalten.

Was bedeuten diese fünf Trends im Digital Publishing für Sie und Ihre Publikation bedeuten?
Was sind Ihre Erfahrungen? Lassen Sie uns darüber diskutieren.
Senden Sie mir dazu eine E-Mail oder nutzen Sie ganz einfach das Formular. Ich freue mich auf den Austausch!

Serdal Kutun

Head of Sales

Content Marketing Cycle: Unterstützung durch Künstliche Intelligenz

Content Marketing Cycle – Theorie und Praxis, Teil 2

Autor: Jens Gützkow

Content ist wertvoll, wenn er mit Sorgfalt erstellt wurde und für sein Publikum in irgendeiner Art und Weise relevant ist. Es erscheint deshalb logisch, Content nicht nur zu erstellen und ihn einmal zu veröffentlichen, sondern ihn vielmehr wiederzuverwenden. Das heißt: den gleichen Content in angepasstem Format auf anderen Kanälen zu publizieren. In meinem letzten Blogpost bin ich darauf eingegangen, wie sich das Modell des Content Marketing Cycle nutzen lässt, um Content systematisch zu erstellen, zu distribuieren und seine Reichweite im Auge zu behalten. Es geht dabei insbesondere auch um die sinnvolle Mehrfachverwendung von Content, gezielt aufbereitet für die Ansprüche der verschiedenen Kanäle.

Content zu erschaffen, kann mühselig sein

Reden wir nicht drum herum: Die Erstellung von immer neuem Content und Content-Häppchen wird im Alltag schnell zu einer nervenden, zeitraubenden Aufgabe. Denn wenn der spannende Teil – die Erschaffung der Hauptinhalte – erledigt ist, müssen diverse Kanäle befüllt werden: Facebook bitte mehrfach wöchentlich, Twitter möglichst mehrfach täglich, dazu eine Insta-Story, ein sachlicher Hinweis auf Xing und bitte LinkedIn nicht vergessen. Communities wollen gepflegt, Gruppen moderiert, andere Beiträge kommentiert werden. Eine Zeit lang macht das Spaß. Bald gerät es zur Aufgabe, die eben auch noch erfüllt werden muss.

Wie wäre es, wenn das Content Marketing System einen größeren Teil der Arbeit übernehmen würde? Die Grundregeln, wie ein Post für einen bestimmten Kanal auszusehen hat, sind doch halbwegs definiert – könnte da nicht das System ein wenig mitdenken und die Posts automatisch erstellen? Genau daran arbeiten wir bei PressMatrix momentan. Wir wollen aus Content automatisch neuen Content erschaffen lassen – auf intelligente Art und Weise.

Unterstützung durch Künstliche Intelligenz

Am Anfang steht ein Stück Content – ein Beitrag für die nächste Zeitschriftenausgabe, ein Fachartikel für die Online-Veröffentlichung, ein Text für eine Marketing-Broschüre, ein Erklär-Video, ein Podcast oder was auch immer. Die Frage für jeden Publisher, Marketing-Experten oder jeden anderen Content-Erschaffer ist doch, wie sich dieser Content nun effektiv alle anderen Kanäle nutzen beziehungsweise bewerben lässt. Also schreibt man was Neues für Twitter, Facebook, Xing und so weiter. Ohne Doubled Content, SEO-optimiert und dem Ton des jeweiligen Mediums angemessen. Das kostet Zeit. Und: Nach dem Post ist vor dem Post – insbesondere Social-Media-Kanäle wollen regelmäßig befüllt sein.

Künftig könnte uns Künstliche Intelligenz hierbei sinnvoll unterstützen. Wir testen und optimieren gerade verschiedene Algorithmen auf ihr Sprachverständnis hin. Aus einem Text sollen sie mehrere Vorschläge für verschiedenen Social-Media-Posts machen. Dabei soll eben genau nicht immer nur die Überschrift oder die ersten Zeichen einer Einleitung als Post-Text verwendet werden. Der Algorithmus soll den gesamten Text analysieren, wichtige Phrasen und Botschaften erkennen und daraus etwas Neues gemäß vorgegeben Zeichen- oder Stil-Regeln formulieren. Aus mehreren Vorschlägen, die der Algorithmus macht, wählt der Nutzer einen aus und macht letzte Feinarbeiten. Daraus wiederum lernt das System – etwa welche Formulierungen dem Nutzer am besten gefallen – und macht beim nächsten Mal noch bessere, individuellere Vorschläge. Das Anfertigen von Social-Media-Posts wäre nur noch eine Angelegenheit von Minuten.

Spinnen wir das kleine Beispiel doch einfach noch weiter. Eine solche KI-Engine könnte, integriert in ein Content-Marketing-System, noch vieles mehr. Auf Basis der individuellen Einstellungen – welche Kanäle, welche Zielgruppen, welche Ziele – aktiv bei der Vermarktung des Content mitwirken. Sie könnte die passenden Vermarktungskanäle filtern und entsprechende Vorschläge machen. Älterer Evergreen-Content ließe sich immer mal wieder einflechten. Die KI-Engine könnte das Marketing-Konzept verfeinern und anpassen und zugleich dem Nutzer wertvolle Zeit bei der Befüllung seiner Marketingkanäle sparen.

Den Erfolg von Content messen
Und noch eine Dimension werden wir unserer intelligenten Content-Creation-Machine hinzufügen: nämlich die Messung des Erfolgs jedes Content-Häppchens. Das ist leichter gesagt als getan. Denn denkt man genauer darüber nach, definiert sich der „Erfolg von Content“ für jeden Nutzer, jeden Kanal und auch jedes Format völlig unterschiedlich. Dem einen genügen viele Likes, der andere benötigt Shares und der dritte bemisst nach Umsatzzahlen. In meinem nächsten Blogpost werde ich m ich diesem Thema ausführlicher widmen.