Eigentlich ist es doch erstaunlich, dass Events rund um Digitalisierung, Online-Marketing und Netzkultur die Interessierten ganz analog zusammenbringen. So auch in diesen Tagen hier in Berlin: Es ist re:publica– und Media-Convention-Zeit. Gut 9.000 Besucher werden erwartet, drei Tage volles Programm rund um alle Themen der digitalen Gesellschaft werden geboten.
Die re:publica steht unter dem Motto âPopâ, die Media Convention ist mit âAdopt/Adaptâ ĂŒbertitelt. Was zunĂ€chst knallig und recht einsilbig daherkommt, entpuppt sich beim nĂ€heren Hinsehen als spannender Pool fĂŒr wichtige Fragen digitaler Kultur. So möchte die re:publica populĂ€ren MassenphĂ€nomenen mit offenem Interesse begegnen, ihren Einfluss auf die Gesellschaft diskutieren und hinterfragen, wo die Grenzen zwischen Real Life und Fake tatsĂ€chlich verlaufen.
Noch interessanter fĂŒr uns Medienmacher wird es aus meiner Sicht auf der Media Convention. Hinter dem âAdopt/Adaptâ-Wortspiel steckt der schöne Satz âNahezu menschlich: wie Technologien und Menschen sich anpassenâ. Wer passt sich da eigentlich wem an oder ĂŒberfordern die digitalen Entwicklungen die MĂ€rkte und die Menschen? Dabei sind die Antworten durchaus vielfĂ€ltig â immer davon abhĂ€ngig, aus welchem Blickwinkel man schaut. WĂ€hrend Anwender gute Inhalte flexibel konsumieren wollen, suchen Medienmacher nach tragfĂ€higen digitalen Konzepten. Gleichzeitig ist die Gesellschaft gefordert, Grundregeln in Richtung Datenschutz und respektvollem Umgang miteinander zu etablieren.
Mitdiskutieren und inspirieren lassen
Beim Philosophieren ĂŒber die digitale Gesellschaft wird es nicht bleiben. Gleich mehrere Redner stellen die Praktiken heutiger WerbemaĂnahmen in Frage, andere widmen sich den StĂ€rken und SchwĂ€chen von Formaten wie Virtual Reality, Newsletter, Podcasts, Livestreams und Ăhnlichem. Sehr spannend, finde ich.
Mein diesjĂ€hriger Beitrag reiht sich nahtlos ein: Von Digital Moments und dem Respekt vor der Zeit der Mediennutzer. Ich werde ĂŒber die Diskrepanz zwischen Medienmachern und Mediennutzern sprechen, die mir immer wieder auffĂ€llt â beide entwickeln sich digital und dabei doch in unterschiedliche Richtungen. AuĂerdem sind es die Aufbereitung und die Verteilung von Content â multimediale, flexible Formate und digitale KanĂ€le â die mich umtreiben.
So wird es in den kommenden drei Tagen hier in Berlin sehr analog um sehr digitale Themen gehen; natĂŒrlich alles gehashtagt, gestreamt und geshared. Denn das Beste an der Gestaltung der digitalen Medienzukunft ist doch die persönliche Diskussion bei einem Kaffee.
Das Video zum Vortrag
PressMatrix CEO Jens GĂŒtzkow ĂŒber Digital Moments und dem Respekt vor der Zeit der Mediennutzer auf der Media Convention Berlin 2018.
Ăber Jens GĂŒtzkow
Jens GĂŒtzkow ist MitbegrĂŒnder und GeschĂ€ftsfĂŒhrer von PressMatrix. 2011 gegrĂŒndet, unterstĂŒtzt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prĂ€gten Jens GĂŒtzkow und von ihm mitgegrĂŒndete Start-ups die Evolution digitaler GeschĂ€ftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschĂ€ftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstĂŒtzte u. a. das EU Forschungsprojekt âP2P Nextâ.