Mitarbeitermagazine: Mittendrin für die Mitarbeiter

Mitarbeitermagazine sind keine Frage der Auflage, sondern des Commitments. Sie dienen nicht nur dazu Mitarbeiter zu informieren, sondern diesen auch eine Stimme zu geben und sich miteinander auszutauschen. Deshalb ist es auch so wichtig, sie in die Produktion einzubeziehen und sie im Magazin zu Wort kommen zu lassen. Gerade, wenn sie durch einzelne Filialen räumlich voneinander getrennt sind.

Felix Winnands, Projektleiter Interne Kommunikation und Events, stärkt mit dem Magazin „meine bankpost“ der Postbank das Gemeinschaftsgefühl und setzt die unterschiedlichen Abteilungen und Unternehmensstandorte gekonnt in Szene – am liebsten mit Videos.


PressMatrix: Können Sie uns zu Beginn das Magazin „meine bankpost“ kurz vorstellen?

Felix Winnands: „meine bankpost“ ist das klassische Mitarbeitermagazin der Postbank. Mit dem Printmedium erreichen wir im Prinzip alle Mitarbeiter der Postbank: von der Zentrale, über die Verwaltungs- und Backoffice-Einheiten, zum Beispiel die Kontoführung, bis hin zur IT. Vor allen Dingen –und das ist ein ganz wesentlicher Punkt – erreichen wir jede der rund 1000 Filialen in Deutschland und die etwa 600 Beratungscenter. In jede einzelnewird das Magazin direkt geschickt.

PMX: Das sind sehr viele Adressaten. Welches Konzept und welche Strategie verfolgen Sie, um alle anzusprechen?

FW: Das Konzept, das wir definiert haben, lässt sich auf ein Schlagwort bringen: mittendrin. Das heißt, wir stellen den Mitarbeiter in den Mittelpunkt und versuchen inhaltlich aus dem Unternehmensgeschehen heraus Geschichten zu erzählen. Wir bleiben dabei sowohl ganz eng an der Unternehmensstrategie als auch an den Mitarbeitern. Dabei erzählt das Magazin keine Geschichten darüber, wie es der Bankenbranche insgesamt geht. Stattdessen erzählen wir, was gerade in der Postbank passiert und was strategisch die nächsten Schritte für die Postbank sind.

Die vielen Adressaten sind dabei schon ein Problem, da wir kein separates Magazin für die Führungsebene haben. In jedem Heft müssen daher Themen für jeden drin sein – vom Vorstand bis zum Mitarbeiter am Schalter.

PMX: Das klingt nach einem großen inhaltlichen Spagat. Funktioniert dieser in der Umsetzung?

FW:Natürlich! (lacht) Seit dem Relaunch des Magazins in 2016, setzen wir stärker auf das Konzept „Mittendrin“ und auf Mitarbeitergeschichten. Diese haben dazu geführt, dass das Heft noch mehr Akzeptanz in allen Ebenen hat und auch mehr Wahrnehmung. Ich glaube schon, dass wir den Spagat schaffen.

Als Mitarbeitermagazin konkurrieren wir auch mit den vielen Angeboten, die der Mitarbeiter privat nutzt. Da ist es wichtig, auf Augenhöhe mit anderen Medien und der technischen Entwicklung zu bleiben.

PMX: Gab es einen konkreten Anlass für den Relaunch des Magazins? Und welche Änderungen brachte der Relaunch mit sich?

FW:Aus der „bankpost“ wurde 2016 „meine bankpost“, um die eigene Marke stärker hervorzuheben. Grund dafür waren vor allem interne Entwicklungen.
Das Magazin ist inzwischen aber auch 27 Jahre alt und hat in dieser Zeit einen unglaublichen Wandel vollzogen. Es hat sich von den ersten Ausgaben im Zeitungsformat über verschiedene Layout-Stufen bis zum heutigen Magazinformat entwickelt, das ich für sehr zeitgemäß halte.

PMX: Wie setzt sich der Inhalt des Magazins zusammen? Gibt es eine unabhängige Redaktion oder schreiben die Mitarbeiter selbst für das Magazin?

FW:Wir haben eine Redaktion, die die Artikel nach journalistischem Qualitätsanspruch schreiben, und arbeiten mit Fotografen zusammen, die für authentische und professionelle Fotos sorgen.
Gleichzeitig kommen im Magazin auch Mitarbeiter selbst zu Wort. Wenn ein Thema zum Beispiel von einem Bereichsleiter vorgeschlagen wurde, bitten wir diesen oder einen seiner Mitarbeiter ein Statement für den Artikel zu geben. Natürlich nutzen wir auch die gesamte journalistische Bandbreite von Mitarbeiter- und Abteilungsporträts, über Interviews mit Vorständen und Führungskräften, bis hin zu Projektberichten, Best Practice Lösungen – alles, was Themen hergeben können, das bilden wir auch ab.
Manchmal versuchen wir auch etwas Außergewöhnliches und bilden ein Thema als Fotogeschichte, wie eine Art „Bravo Fotostory“, ab. An den Reaktionen merkt man, dass das manchmal kurz irritiert, auf der anderen Seite wird ein Thema so dann auch wahrgenommen.

Mitarbeitermagazine überzeugen mit individuellen Layouts

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Das Magazin „meine bankpost“ ist seit 27 Jahren fester Bestandteil der Unternehmens- und Mitarbeiterkommunikation der Postbank, um die Mitarbeiter aller Hierarchiestufen und über alle Filialen in Deutschland hinweg, zu vereinen.
Seit 2016 ist es auch konzernintern in der PressMatrix-App für iOS und Android sowie im Web verfügbar.
PMX: Das klingt nach einer regen Leserschaft, wenn Themen direkt von Mitarbeitern vorgeschlagen werden.

FW:Das ist immer beidseitig. Es gibt Themen, die schlagen wir vor und dann wollen Mitarbeiter und Bereichsleiter gern ihre Projekte und Produkte vorstellen. Daraus machen wir dann auch mal Serien, in denen wir die Projekte über mehrere Artikel hinweg begleiten. Das ist sehr typisch für uns.
Im Moment machen wir zum Beispiel Regionen-Porträts über unsere sechs Vertriebsregionen.

PMX: Das Magazin „meine bankpost“ bieten Sie neben der Print-Ausgabe auch digital an. Was war der Grund dafür?

FW:Als Mitarbeitermagazin konkurrieren wir auch mit den vielen Angeboten, die der Mitarbeiter privat nutzt. Da ist es wichtig, auf Augenhöhe mit anderen Medien und der technischen Entwicklung zu bleiben. Um nicht auf der Strecke zu bleiben, darf sich also auch die interne Kommunikation dem digitalen Wandel nicht verschließen.

Die App-Version der „bankpost“ ist ein kleiner Schritt auf diesem Weg. Damit bieten wir Mitarbeitern, die viel unterwegs oder in der Fläche sind, die Möglichkeit sich über ihr privates Handy das Magazin anzuschauen. „meine bankpost“ ist in der App auch immer früher verfügbar als gedruckt. Das ist ein klares Prinzip, dass wir digital immer zuerst erscheinen wollen – wie man es von Kiosk-Zeitschriften auch kennt.

PMX: Was sagen die Mitarbeiter zum Magazin und der App?

FW:Die App wird als Zusatzangebot wahrgenommen, weil wir das Magazin weiterhin gedruckt verteilen. Wir erhalten für die App positives Feedback und sehen die Akzeptanz auch an den Zugriffszahlen. Gerade am Anfang hatten wir eine sehr hohe Steigerungsrate im zweistelligen Bereich von etwa 10 bis 15 Prozent. Und wir haben über Nachfragen gemerkt, dass ein Bedarf und Interesse besteht. Auch im Google Play Store haben wir gute Bewertungen und Kommentare bekommen.

PMX: Bietet die App weitere Vorteile, zum Beispiel gegenüber dem hauseigenen Intranet?

FW:Wir produzieren bewusst zu jedem Heft Zusatzmaterial, damit ein Anreiz besteht, die App zu nutzen. Ein Beispiel sind die Bildergalerien, für die wir vorhandenes Material aus unseren Shootings verwenden.
Zusätzlich produzieren wir Videos für die App – immer zwischen zwei und vier Stück pro Ausgabe –, die dann mal erklärend sind oder einfach die Mitarbeiter persönlich wiedergeben und in ihrem Umfeld zeigen. Die App ist für uns im Moment die komfortabelste Variante, Videos an die Mitarbeiter zu bringen.
Das heißt, auch wenn wir Berichte im Intranet haben, zu denen es Videos gibt, verweisen wir auch mal auf ein Video in der App.

PMX: Wie sind Ihre Erfahrungen: Wirken sich Mitarbeitermagazine positiv auf das Arbeitsklima aus und stärken sie das Gemeinschaftsgefühl im Unternehmen?

FW:Ich glaube, dass Mitarbeitermagazine immer noch eine wichtige Rolle in der internen Kommunikation haben – trotz aller Digitalisierung. Sie haben etwas Identitätsstiftendes. Das hängt natürlich stark vom redaktionellen Konzept ab.
Wir erzählen in unserem Magazin Geschichten und bringen keine Nachrichten. Wir stellen Mitarbeiter persönlich vor. Und das schafft natürlich ein Zusammengehörigkeitsgefühl.
Gerade wenn Sie in einer Filial-Struktur organisiert sind, wo zum Teil nur wenige Mitarbeiter an einem Ort sitzen, ist es wichtig, das Gefühl zu vermitteln, zum großen Ganzen beizutragen und eine Informationsquelle zu bieten.
Diese Anbindung ans Unternehmen kann eine Mitarbeiterzeitung heute immer noch leisten.

Über Felix Winnands:

Felix Winnands verantwortet seit über sechs Jahren die Mitarbeiterzeitschrift der Postbank “meine bankpost”. Nach Stationen bei Bayer, Deutsche Post DHL, Deutsche Bahn und der Agentur Medienfabrik (mittlerweile „Territory“) ist er heute Projektleiter in der Internen Kommunikation der Postbank. Neben der gedruckten Zeitschrift kümmert er sich dort um die „bankpost App“ und die Einführung einer neuen Mitarbeiter-App.
Die Postbank ist eine führende Bank für Privat-, Geschäfts- und Firmenkunden mit über 20.000 Mitarbeitern und rund 1.000 Filialen in ganz Deutschland. Die Postbank ist Teil des Privat- und Firmenkundengeschäfts der Deutschen Bank.


Warum Mitarbeitermagazine für die Wertschätzung der Mitarbeiter und den Erfolg des Unternehmens so wichtig sind, besprechen wir auch auf unserem What’s next-Blog.
Und wie Sie Ihr Mitarbeitermagazin als App anbieten können, erfahren Sie hier.