Special Interest-Zeitschriften sind nach wie vor ein wachsendes Segment im deutschen Zeitschriftenmarkt mit einer stabilen Reichweitensumme im Printbereich. Trotzdem spielen digitale Vertriebskanäle, wie Social Media und Apps, auch hier eine zunehmend wichtige Rolle, um noch mehr Leser zu erreichen. Wir haben mit Christoph Bremer, Verlagsleiter von Wellhausen & Marquardt, über zusätzliche Reichweiten und das enge Verhältnis zwischen externen Autoren, Lesern und der Redaktion gesprochen:
PMX: Herr Bremer, schön, dass Sie sich für das Interview bereit erklärt haben. Können Sie sich und Wellhausen & Marquardt kurz vorstellen?
CB: Wir sind ein Verlags- und Dienstleistungsunternehmen, das Fach-, Publikums- sowie Kundenmagazine entwickelt und die Bereiche Redaktion, Grafik-Design, Vertrieb, Online-Publishing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Werbung abdeckt. Zudem sind wir Veranstalter von Messen.
PMX: Modell Aviator, Drones, Cars & Details, Puppen & Spielzeug sind nur einige der Special Interest-Zeitschriften, die Sie herausgeben. Woher kam die Liebe zum Modellbau und zu Sammlerstücken?
CB: Unsere Gründer, Tom Wellhausen & Sebastian Marquardt bezeichnen das gerne als Schnappsidee. Wellhausen ist selbst Flugmodellbauer. 1998 gründete er dann mit Marquardt das Modellbau-Magazin TRUCKS & Details. Zunächst arbeiteten die beiden noch in ihren Berufen weiter, ehe sie den kompletten Schritt in die Selbstständigkeit wagten.
PMX: Sie arbeiten hauptsächlich mit freien Autoren und Journalisten zusammen, inwieweit sind diese in der inhaltlichen Planung und Ausrichtung der jeweiligen Magazine beteiligt?
CB: Das ist sehr unterschiedlich. Wir haben Autoren, die schon seit der Gründung des Verlags für uns tätig sind und sich auch sehr stark engagieren. Diese binden wir so eng wie möglich bei der Entwicklung und Planung der Magazine ein. Bei der Gründung von Modell AVIATOR zum Beispiel haben wir mit fünf Autoren zusammengesessen und klar gesagt: wenn ihr dabei seid, dann machen wir das Heft. Wenn nicht, lassen wir es.
PMX: Special Interest-Zeitschriften leben oft von dem Austausch mit den Lesern. Spielen diese bei der Planung und Ausrichtung der Magazine (auch) eine Rolle?
CB: Da wir in spitzen Zielgruppen unterwegs sind, ist das Feedback unserer Leser für uns enorm wichtig. Entsprechende Bedeutung messen wir diesem bei.
„Wir wollten die Leser erreichen, die den Weg zum Kiosk nicht mehr gehen oder sogar noch nie gegangen sind.“
PMX: Die Internet- und digitale Präsenz der Wellhausen und Marquardt-Titel ist enorm. Welche Möglichkeiten bieten Ihnen die digitalen Medien?
CB: Puh, das kann man in wenigen Sätzen kaum zusammenfassen. Aber wenn ich es mir einfach machen möchte: Reichweite. Wir erreichen heute viel mehr Menschen mit unseren Themen, als das mit reinen Printmagazinen jemals möglich gewesen wäre. Und das ist toll. Wir sehen das als Chance.
PMX: Welche Rolle spielen Facebook, Twitter und Co. für Ihren Verlag und die Publikationen?
CB: Twitter spielt nur im Bereich der Drohnen eine Rolle. Facebook hingegen ist für alle unsere Marken einer der wichtigsten Kommunikationskanäle.
PMX: Einige Publikationen bieten Sie auch digital in einer App von PressMatrix an. Was hat Sie dazu bewogen Ihre Publikationen auch in eigenen Apps anzubieten?
CB: Wir wollten natürlich unsere Reichweiten weiter steigern. Wir wollten die Leser erreichen, die den Weg zum Kiosk nicht mehr gehen oder sogar noch nie gegangen sind. Aber auch andere Dinge spielten eine Rolle. Prestige ebenso wie Neugierde und die Schärfung des Markenprofils.
PMX: Warum haben Sie sich für PressMatrix entschieden
CB: Wir wollten echte Digital-Magazine machen, nicht nur PDF-Dateien anbieten. Die Investition musste überschaubar bleiben und vor allem durfte der Aufwand auf unserer Seite nicht zu hoch werden. Es gab lange keinen Anbieter, der uns überzeugen konnte. Entweder war das Produkt nicht überzeugend, der Aufwand für uns viel zu hoch oder die Investitionssumme weit jenseits von dem, was wir auch nur ansatzweise wieder hätten reinholen können. PressMatrix bot hier als einziger Anbieter einfach ein stimmiges Gesamtkonzept, dass uns von Anfang an überzeugt hat. Dazu passte es auch persönlich gut, wir fühlten uns vom ersten Moment an gut aufgehoben. Und das hat sich bis heute nicht geändert.
PMX: Seit kurzem nutzen Sie auch das Artikel-Publishing in der App. Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?
CB: Da waren wir ja Kunde der ersten Stunde. Wir haben bei etlichen Marken vorher zwei Apps betrieben. Einmal die PressMatrix-App für die Magazine und News-Apps. Über diese haben wir täglich ein bis zwei Meldungen verbreitet. Von neuen Produkten und Veranstaltungen bis hin zur Eigenwerbung. Dank Readmatrix ist das jetzt alles in einer App möglich. Das bringt vor allem bei der Crosspromotion erhebliche Vorteile mit sich.