Keine Digital Publishing Konzepte in Sicht

Verzettelt sich die Zeitungsbranche bei der Datenanalyse? #ZD2018

„Data Rules!“ – lautet die Botschaft einer Branche mitten auf dem Weg in eine ungewisse, digitale Zukunft. Auf dem Kongress „Zeitung Digital“, letzte Woche von den beiden Branchenverbänden BDVZ und WAN-IFRA in Berlin veranstaltet, trafen sich mehrere hundert Vertreter des News-Journalismus, um Digital Publishing Konzepte zu diskutieren. Das Fazit fiel – zumindest aus meiner Sicht – ernüchternd aus.

Einige Printkunden lesen nun digital: Ist das Digital Publishing der Zukunft?

Denn vor allem die Praxisbeispiele, die aufzeigen sollten, wie sich heute online Geld verdienen lässt, demonstrierten, wie sehr sich das digitale Geschäft an analogen Wegen orientiert. Die ZEIT Verlagsgruppe etwa verzeichnet dank ihres Zusatzangebotes Z+ steigende digitale Abonnentenzahlen. Die digitale Auflage werde von Z+ „beflügelt“, hieß es euphorisch. Erreicht habe man dies durch drei strategische Maßnahmen: die Angleichung des Online-Preises an den Preis einer Printausgabe, vermehrte Aktionen im Social-Media-Bereich und beim E-Mail-Marketing sowie eine digitale Paywall, hinter der sich die Z+-Angebote verbergen.

Das stimmte mich nachdenklich. War das alles? DIE ZEIT ist unbestritten und zu Recht eines der renommiertesten und qualitativ hochwertigsten Blätter in Deutschland. Im Printbereich traditionell stark, sanken die Auflagenzahlen und Werbeinnahmen der Wochenzeitung in den letzten Jahren unterdurchschnittlich. Zusatzangebote, wie etwa der Shop für exklusive Geschenke oder Reisen, wurden über Jahre hinweg etabliert und tragen einen nicht unmaßgeblichen Teil zum Umsatz bei.

Und nun schlug die Redaktion einen erfolgreichen digitalen Zusatzweg ein – erreicht mit klassischen Mitteln der Kundenansprache. Was früher als breit gestreuter Werbeflyer ins Haus flatterte, wird heute zusätzlich per Social Media an die Leser gebracht oder landet im E-Mail-Postfach. Datenanalysen werten die Interessen aus, um den Newsletter zu personalisieren. So weit so erfolgreich: Die leicht sinkenden Printeinnahmen können so überkompensiert werden. Jedenfalls bisher. Von neuen Digital Publishing Konzepten keine Spur. Etwas rüde zusammengefasst: Lediglich die Ansprache potentieller neuer Leser findet nun über neue Kanäle statt und ein Teil des Contents muss jetzt digital bezahlt werden.

Mich überraschte, dass man solche Erkenntnisse im Jahr 2018 innerhalb eines Fachpublikums diskutiert.

Digitale Penetration der Kunden hat nichts mit Digital Publishing zu tun

Ähnlich, nur krasser, die Herangehensweise von BILD. Mit BILDplus hat der Verlag ebenfalls ein digitales Angebot geschaffen, welches teilweise kostenpflichtigen Content enthält. Umfangreiche Datenanalysen liegen der digitalen Strategie zugrunde. Diese brachte Fakten zutage, wie dass die Print-Leser über 50 Jahre alt seien, während sich auf Snapchat eher Menschen unter 30 bewegen. Themen rund um Beziehungen von mehr oder weniger bekannten Promis sowie Berichte über Verbrechen im weitesten Sinne finden online die meisten Leser. Das habe Folgen für die Vermarktungsstrategie in den verschiedenen Kanälen.

Mich überraschte, dass man solche Erkenntnisse im Jahr 2018 innerhalb eines Fachpublikums diskutiert. Sind das nicht Erfahrungen, die seit Jahren bekannt sind? Fängt die Branche tatsächlich jetzt erst an, sich darüber Gedanken zu machen, über welchen Kanal man den eigenen Content noch streuen könnte?

BILD gewinnt neue Online-Leser wohl vor allem durch ein ausgeklügeltes Penetrations-System. Man wolle „den Nutzer dort abholen, wo er bereit ist, zu zahlen“, hieß es und meinte damit ständiges Aufmerksammachen auf das Online-Abo. Hat der Nutzer nach mehrmaliger Ansprache noch immer keinen Vertrag abgeschlossen, bekommt er preisgesenkte Angebote desselben Produktes. Kann er sich dann noch immer nicht durchringen, bekommt er die folgenden Wochen ein anderes Produkt angeboten. Der Targeting-Funnel, vor allem generiert durch Facebook, gebe hier zielgenaue Möglichkeiten.

Fazit: Es ist noch Luft nach oben.

Ich möchte diese beiden Fallbeispiele keineswegs bewerten. Zum einen sind sie nur exemplarisch, zum anderen stehen hier Branchenexperten dahinter, die ihr Geschäft bestens kennen und denen der dargestellte digitale Erfolg – zumindest derzeit – Recht gibt. Für den Moment und vielleicht die nächsten Jahre können solche und ähnliche Strategien das wichtige Zeitungsgeschäft stützen.

Dennoch glaube ich, führen die Verlage diese Diskussionen schon zu lange. Content über neue Kanäle zu streuen und potenzielle Abonnenten über Social Media anzusprechen, können doch nur Übergangs-Maßnahmen sein. Denn sie bringen lediglich die analogen Konzepte auf digitale Wege. So war nur am Rande die Rede von neuen, flexibleren Formaten beispielsweise, dem sich ändernden, situationsabhängigem Verhalten der digitalen Nutzer oder Herangehensweisen abseits der analogen Welt. Keine Trends, keine mutigen Versuche, erst recht keine verrückten Ideen. Vielleicht braucht der User den digitalisierten Content in dieser Form gar nicht, weil er inzwischen Medien ganz anders konsumiert?

Datenanalysen sind zweifelsohne hilfreich, um eine Basis für eine digitale Contentstrategie zu finden. Doch reicht die Erkenntnis, welche Altersgruppe sich wo tummelt, keineswegs. Vielmehr geht es darum, den Nutzer dort abzuholen, wo er Content braucht und haben möchte, weil es ihm gerade passt. Die Form des Contents wird dabei im Digital Publishing künftig eine wichtige Rolle spielen. Kunden entscheiden sich schon heute kaum mehr für eine bestimmte Publikation, sondern suchen Content nach Inhalt und Konsumierbarkeit – eben situativ und kontextabhängig. Ob das Online-Abo dafür das richtige Zukunftsprodukt ist, bleibt offen.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Micro Moments effizient nutzen

Googles Modell der Micro Moments schwirrt bereits seit ein paar Jahren in den Marketingabteilungen der Unternehmen umher. Es gilt als richtungsweisend in der Vermarktung von Marken und Produkten, weil es einen ganz bestimmten Moment in der digitalen Nutzung der Kunden in den Fokus nimmt:
den Moment der Entscheidung.

Micro Moments kurz erklärt

In der Praxis sind das Momente, in denen ein Nutzer dringend eine Information benötigt, um voranzukommen. Wenn ein Nutzer zum Beispiel Hunger hat, sucht er ein Restaurant in der Nähe, beim Lesen stößt er auf ein unbekanntes Wort und sucht dessen Bedeutung. Er möchte ein Regal zusammenbauen und weiß nicht, welche Schrauben geeignet sind oder er möchte direkt die neuen Sneakers kaufen, die sein Freund bereits trägt. In solchen Momenten zücken Nutzer ihre Smartphones und googeln schnell nach der Lösung des Problems.

Genau diese Momente bieten enorme Chancen den Nutzer und Leser mit passenden Inhalten in richtigem Format zu erreichen. Am Ende führt das zum Kauf eines Produkts, eines Magazins oder zum Abschluss eines Abonnements.

>>Micro Moments schaffen: Den Nutzer im Moment der Entscheidung
mit passenden Inhalten abholen.<<

Der Inhalt für ein Produkt ist das Produkt

Für diese Micro Moments braucht es zunächst Inhalte, die schnell Antworten auf Fragen liefern. Das können Informationen zu einem Produkt sein, wie Testberichte oder Anwendungsbeispiele, die dem Nutzer einen Blick auf die Nutzungserfahrung mit dem Produkt im Alltag erlauben.

Betrachten Sie diese Inhalte für Micro Moments einmal als Produkt selbst – Medienmacher fällt das vermutlich leicht. Gehen Sie folglich an die Inhalte heran, wie Sie an die Produktentwicklung herangehen: Bieten Sie dem Nutzer einen echten Mehrwert, lösen Sie ein Problem aus seinem Alltag mithilfe ihres Inhalts. Denn in diesen Inhalten liegt eine Menge Potenzial, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen und sie in einem Micro Moment zu überzeugen – mit anschließendem Produkt-Kauf.

>>Der richtige Inhalt löst ein Problem des Nutzers.<<

Gute Inhalte mit Mehrwert bieten

Für die richtigen Inhalte hilft es, die Absichten und wirklichen Interessen der Nutzer zu kennen. Diese können Sie anhand qualitativer Daten, zum Beispiel aus Interviews, ermitteln. Sprechen Sie mit den Lesern Ihres Magazins oder den Nutzern Ihrer Produkte und bringen Sie in Erfahrung, warum genau das Produkt genutzt wird und wie es benutzt wird.

Statt Interviews eignen sich auch Gruppen und Chats auf sozialen Kanälen, um junge Nutzer und Leser abzuholen und mit diesen in Kontakt zu kommen. Das ist meist unverbindlicher und wirkt sich obendrein positiv auf die Follower-Zahlen aus.

Nach einem Interview oder einer Umfrage in sozialen Medien hilft es, sich die Customer Journey Ihrer Kunden vor Augen zu führen. Suchen Sie die Micro Moments heraus, die zur Entscheidung für Ihr Produkt geführt haben.
Hinterfragen Sie die Gründe und Motive für den Kauf und die anschließende Nutzung. So erhalten Sie Anhaltspunkte, welche Inhalte oder Eigenschaften Ihrer Produkte bei den Lesern gut ankommen und was Sie ausbauen sollten. Im Gegenzug dazu erkennen Sie vielleicht, dass bestimmte Inhalte nicht interessant sind oder zusätzliche Produkte am Markt vorbei produziert werden.

>>Greifen Sie zum Telefon oder hauen Sie in die Tasten.
Hauptsache Sie reden einfach mal mit Ihren Kunden und Lesern.
Sie werden überrascht sein, was Sie von ihnen lernen können.<<

Tipps für Micro-Moments-Inhalte:

    • Top-Informationen zum aktuellen Weltgeschehen:Ein Beispiel, Sie publizieren ein Sport-Magazin und die Fußball-WM steht an? Sorgen Sie dafür, alle Ergebnisse und Neuigkeiten zu aktuellen Spielen sofort zu veröffentlichen. Zum Beispiel als Liveticker. Wer soll den Nutzer darüber informieren, wenn nicht Sie?
    • Anleitungen, wie etwas gekocht, zusammengebaut, repariert, gemacht, etc. wird:Ein Baumarkt profitiert davon, wenn Menschen selber anpacken und alle Materialien, die Sie in einem Anleitungs-Video zeigen oder in einer fertigen Einkaufsliste zusammengestellt haben, bei Ihnen einkaufen. Passende Do-it-yoursell-Magazine übrigens auch.
    • Definitionen und kurze Erläuterungen von (Fach)Begriffen:Fach-, Special-Interest- oder Klatsch-Magazine, sie alle haben spezielles Know-how über Themen und Personen, nach dem die Nutzer suchen.
    • Grafiken, Übersichten und Schemata, die komplexe Zusammenhänge übersichtlich darstellen:Politisch-gesellschaftliche Konflikte oder wissenschaftliche Theorien sind oft komplex und nicht schnell in Ihrer Gesamtheit erfassbar – in zehn Videos a fünf Minuten vielleicht schon.
    • Wegbeschreibungen und Touren für die Freizeitgestaltung:Sie sind an einem Ort im Nirgendwo gelandet und müssen zwei Stunden Zeit herum bringen? Da kämen ein paar lokale Tipps sicher gut an, zum Beispiel zur Stadtgeschichte oder auch Shopping-Angebote.
  • Erfahrungs- und Testberichte für Produkte und Locations:Ist das Restaurant wirklich gut? Kaufe ich lieber die Waschmaschine oder eine andere? Fassen Sie Testberichte und Kundenbewertungen zu Ihren Produkten übersichtlich und auf das Nötigste reduziert, zusammen.

Der richtige Inhalt in der passenden Form

Oft erfahren Sie auf diese Weise nicht nur was für Inhalte gefragt sind, sondern auch wie und wo diese genutzt werden. Diese Antworten liefern interessanten Input für das richtige Format der Inhalte – und für perfekte Micro Moments. Bereiten Sie Ihre Inhalte entsprechend in verschiedenen Varianten auf: Text, Videos, Grafiken oder im Audio-Format – Ihnen stehen viele Möglichkeiten offen.

Format-Tipps für perfekte Micro Moments:

    • Text:Ein Begriff oder eine Produktbeschreibung kann schnell im Textformat vermittelt werden. Setzen Sie dabei das Wichtigste mit grafischen Highlights (Fett-Druck, Unterstrichen, Zitat) in Szene.
    • Video, Slideshare:
      Anleitungen, How-to’s erfasst man am schnellsten in Videos, SlideShares oder Bildergalerien, die jeden Schritt einzeln erklären.
    • Audio:
      Nachrichten und Berichte zu aktuellen Themen, lassen sich sehr gut nebenbei hören, während man zum Beispiel unterwegs ist, zuhause kocht oder aufräumt.
  • Bilder und Grafiken:Ein komplexes Fachthema lässt sich nicht in kurzer Zeit erfassen, helfen Sie dem mobilen Nutzer trotzdem weiter, mit einer Grafik oder einer kurzen Textzusammenfassung, die die wichtigsten Eckpunkte enthält. Vertiefende Inhalte bieten Sie dann zum Kauf an.

Egal für welches Format Sie sich entscheiden, achten Sie darauf kurze, originelle, kreative – und mitunter auch kurzweilige, leicht verdauliche – Inhalte zu entwickeln, die innerhalb der Micro Moments auch konsumiert werden können.

Zum Schluss: Achten Sie einmal auf Micro Moments in Ihrem Alltag. Auf welche Inhalte und Hilfsmittel greifen Sie zurück, um eine Entscheidung zu treffen? Welche Formate oder Inhalte würden Sie vielleicht noch schneller voranbringen? Solche Überlegungen helfen Ihnen dabei, den Blick für die Herausforderungen Ihrer Kunden zu schärfen – und sorgen für neue Ideen.

Micro Moments für Publisher

Über flexible Formate, thematische Ausrichtungen und Interaktion mit dem Publikum

Über flexible Formate, thematische Ausrichtungen und Interaktion mit dem Publikum

In meinem letzten Blogpost schrieb ich darüber, warum das Konzept des High Intent Micro Moments so bedeutend für Medienmacher ist. Denn Medienkonsum bedeutet immer weniger ein abonniertes Magazin gemütlich durchzublättern und sich mit den Themen zu begnügen, die die Redakteure ausgewählt haben. Vielmehr findet Medienkonsum situationsgetrieben statt: Was braucht der Mediennutzer gerade jetzt?

Die Erkenntnis, dass Micro Moments das Medienkonsumverhalten nachhaltig verändert haben, kann nur der Anfang sein. Was aber bedeutet das konkret für Medienmacher?

Das Passende für die Micro Moments: flexible Formate…

Publisher beschäftigen sich mit der Digitalisierung ihrer Angebote, weil die Zielgruppe – also die Leser – zunehmend digital konsumieren. Das stimmt natürlich, ist jedoch nur ein Aspekt. Dass Menschen Medien digital nutzen, heißt auch, dass sie sie anders nutzen – eben themen- und situationsgetrieben, suchmaschinenorientierter.

Content muss in dem Moment passen und gut konsumierbar sein.Denn der User sucht eine Lösung für sein Problem oder Informationen zu seinen Interessen. [Jetzt twittern]

Ich komme dabei immer wieder auf den Snackable Content und den Blickwinkel des Mediennutzers zurück: Content muss in dem Moment passen und gut konsumierbar sein. Denn der User sucht eine Lösung für sein Problem oder Informationen zu seinen Interessen, er kauft immer weniger Angebote, die allgemein zusammengestellt sind. Und er hat wenig Zeit. Warum also nicht die digitalen Möglichkeiten noch mehr nutzen und Content wahlweise als Text-, Audio- oder Video-Variante anbieten? Berufspendler zum Beispiel sind zwar dankbare Mediennutzer, können oder wollen aber nicht immer lesen. Zwar bieten die meisten digitalen Medienangebote verschiedene Formate an, aber selten für denselben Content auswählbar.

… und spezielle Themen

Noch spannender wird es, wenn man sich als Publisher überlegt, welchen Umfang und welche fachliche Tiefe Content haben soll. Vielleicht ist eine technische Abhandlung über ein komplexes Thema eher etwas, was man in Ruhe lesen möchte, weil Grafiken oder Quellcode das Verständnis erleichtern. Aber es böte sich doch an, Zusammenfassungen oder Teaser für solchen Fachcontent als Audioangebot zum Reinhören bereitzustellen – bestenfalls so, dass auch der Teaser schon inhaltlichen Input liefert. Oder aber man kombiniert an der richtigen Stelle mit einem Erklärvideo – zahlreiche YouTuber machen es vor, dass diese Art der Kommunikation ein Auditorium findet.

Apropos Micro Moments und spezielle Themen: Mediennutzer, die themenorientiert zum Beispiel über eine Suchmaschine auf ein Medienangebot gelangen, landen dort auf dem Beitrag, der dem Such-Algorithmus nach am besten passt. Unter den Beiträge findet sich dann zumeist eine lose Link-Sammlung zum Thema. Wieder wird ihm also der Content geboten, den der Medienanbieter (oder die Suchmaschine) für geeignet hält. Dabei fällt unter den Tisch, welche Art der Information der Nutzer jetzt braucht: Möchte er eine kurze Begriffserklärung, einen Überblick zum Thema oder lieber fachlich tiefgreifenden Input? Publisher könnten Fachthemen doch nach Wissen-Leveln aufbereiten – wer einen Überblick zu einem Thema möchte, bekommt diesen in einer Rubrik, Content für den fachkundigen Spezialisten finden sich in einer anderen.

Interaktion mit dem Publikum

Das mögen alles kleinteilige Beispiele sein. Viele Publisher experimentieren mutig mit Formaten. Mir geht das meist nicht weit genug. Die Frage, wie Medien künftig ihr Publikum finden, lässt sich weder ausschließlich am Redaktionstisch beantworten, noch werden kleine Anpassungen reichen. Content muss neu gedacht werden: aus der Situation heraus. Noch immer findet zudem erstaunlich wenig Interaktion mit den Usern statt. Kein Wunder, schaffen es Redakteure doch schon kaum, eingehende Kommentare zu Artikeln im Auge zu behalten oder gar zu beantworten – eine ernste Ressourcenfrage.

Ich bin der Überzeugung, dass Publisher künftig deutlich mehr Aufwand in die Aufbereitung ihres Contents und die Analyse, was Nutzer wann wollen, stecken müssen. Derzeit konzentrieren sich Publisher auf die sogenannte Multichannel-Distribution – die Verbreitung des gleichen Contents über viele Kanäle. Das schafft zwar Reichweite, doch diese ist nur virtuell. Denn dies ist wieder nur eine Ausweitung des analogen Modells auf die digitale Welt, ohne wirklich neu zu denken.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Content für den persönlichen Micro Moment

High Intent Micro Moments sind die Brücke zwischen medialem Angebot und digitalem Medienkonsum

High Intent Micro Moments sind die Brücke zwischen medialem Angebot und digitalem Medienkonsum.

Ich erzähle nichts Neues, wenn ich sage, dass das Internet unseren Medienkonsum verändert hat. Ich behaupte jedoch, dieser Umbruch ist viel gravierender, als den meisten Medienmachern bewusst ist oder zumindest als ihre digitalen Konzepte erkennen lassen. Denn der Medienkonsum – ganz gleich ob gelesen, ferngesehen oder Internet-Content in welchem Format auch immer genossen wird – hat sich vom „Durchblättern und Hängenbleiben“ zur „kontextbezogenen Informationssuche“ gewandelt.

Der Micro Moment: Paradies für Marketer

Das hat schwerwiegende Folgen: Bestimmten früher (und noch heute) beispielsweise Redaktionskonferenzen, welche Themen es ins Heft schafften, entscheidet der Mediennutzer heute situativ. Er will jetzt einen Kuchen backen und braucht das Rezept oder er möchte jetzt einen fachlichen Einstieg zum Thema Blockchain haben – in beiden Fällen wird er wahrscheinlich kaum Fachliteratur kaufen. Er wird es sich schlicht online zusammensuchen und nach Thema und passendem Format auswählen.

Für Marketing-Profis sind diese Momente, in denen ein Mediennutzer etwas Bestimmtes möchte, schon seit einigen Jahren eine Goldgrube. So definierte beispielsweise Google Micro Moments als „Momente der Entscheidung“. Google unterscheidet dabei vier grundsätzliche Bedürfnisse: jemand benötigt eine bestimmte Information, möchte etwas tun, sucht einen Weg oder einen Ort oder möchte etwas kaufen. Gelingt es, genau in diesem Moment, den richtigen Content zur Verfügung zu stellen, wird der Mediennutzer zum Käufer oder zumindest aufmerksam auf ein passendes Angebot. In die Optimierung dieser kontextbezogenen Suchergebnisse stecken Google und Direct-Marketing-Spezialisten viel Aufwand, denn treffsicherer lässt sich eine Zielgruppe kaum erreichen.

Das Micro-Moment-Konzept auf Medien übertragen

Was Google aus der Marketing-Sicht denkt, ist meiner Ansicht nach für Medienmacher hochinteressant. Es beschreibt den perfekten High Intent Micro Moment – genau das, was Publisher brauchen, um digitalisierte Zielgruppen künftig überhaupt noch zu erreichen. Denn Medien werden dann konsumiert, wenn es in den Kontext und in die Situation passt. In diesen Momenten ist das Bedürfnis da, eine bestimmte Information zu bekommen oder ein Problem zu lösen. Der entsprechende Content ist dann vom Nutzer gewollt – high intent.

Warum ist das so wichtig? Weil Nutzer nur dann bereit sind, etwas für den Content zu zahlen. Content muss einen konkreten Nutzwert haben und nicht danach ausgewählt sein, was das Publikum möglicherweise interessieren könnte. Für Letzteres und alles andere – kurzes Entertainment, belanglose Katzenvideos oder Themen, die einem empfohlen werden – gibt es die sozialen Netzwerke und die Portale der Internet-Dienstleister.

Mediennutzer wollen digitale Medien, soviel scheint klar. Doch diese Digitalisierung erweist sich nun für Medienmacher als wahrhaft disruptiv, denn nicht nur der Kanal ist nun ein anderer, sondern die gesamte Art und Weise des Medienkonsums.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

„Digitale Kundenmagazine braucht kein Mensch!“

Die Renaissance des Print-Mags? Sie wird nicht kommen.

Mit diesen Worten unterbrach mich vor einigen Tagen ein potentieller Kunde, als ich ihm unsere Digital-Publishing-Plattform vorstellte. Er sagte dies nicht abweisend oder weil er neuen Entwicklungen nicht recht traute. Ich kenne ihn als Kommunikations-Experten schon eine Weile, ich weiß um seine Erfahrung im Corporate Publishing und die große Nähe zu seinen Lesern. Die Bemerkung war also keineswegs so dahingesagt.

Denn das Kundenmagazin – das erste seiner Art „Die kluge Hausfrau“ gab es übrigens schon in den Fünfzigerjahren – funktioniert seit jeher wie eine aufwendig zielgruppenspezifisch zugeschnittene Online-Kampagne heute: Sie soll den potentiellen Leser dann erwischen, wenn er sich gerade für dieses Thema interessiert. Bei Facebook-Kampagnen etwa lässt sich die anvisierte Zielgruppe durch Filter nach Interessen oder Ähnlichem eingrenzen. Das klassische Kundenmagazin erreicht den Kunden mitten im Leben: das Magazin über nachhaltige Ernährung liegt im Bio-Laden, das Heft für Handarbeitsbegeisterte kommt im Stoffkaufhaus mit in die Tüte und das Versicherungsmagazin steckt regelmäßig im Briefkasten.

Ein leichter Abwärtstrend ist auch ein Abwärtstrend

Ist es also nicht das Wesen des Kundenmagazins, aus der Situation heraus analog mitgenommen zu werden? Wer schnappt sich schon online ein ganzes Magazin oder lädt sich eines als App herunter?

Vielleicht kann man die erste Frage mit „ja“ und die zweite mit „kaum jemand“ beantworten. Gerade vor ein bis zwei Jahren war es sehr en vogue zu proklamieren, dass Print nicht tot sei und die Renaissance des gedruckten Magazins bevorstünde. Der Grund für diese angebliche Abkehr vom digitalen Trend: Die Auflagen von Kundenmagazinen waren weniger stark gesunken, als die des Print-Marktes insgesamt.

Ich kann das nicht als Erfolgsmeldung für den Markt für Print-Kundenmagazine sehen. Auch wenn er nur „weniger stark sinkt“, fehlt ihm doch die Zukunftsmusik. Und vielleicht sind Print-Kundenmagazine nur deshalb noch am Leben, weil die Herausgeber ihr Content Marketing perfektioniert haben und nun für den Leser gute, kostenfreie Inhalte anbieten, weil andere Print-Märkte wegbrechen.

Digitale Kundenmagazine mit flexiblen Formaten

Dank eben jenes Content Managements haben es Kundenmagazine geschafft, weniger als Werbung, sondern mehr als inspirierender Ratgeber angesehen zu werden. Je höher vor allem die inhaltliche Qualität, umso ernster genommen fühlt sich der Leser. Warum sollte man dies nicht ausweiten und den Content in solch flexiblen Formaten bieten, damit künftig nicht nur Leser sondern auch Hörer und Zuschauer das Kundenmagazin konsumieren können? Sprich: Ein Online- oder App-Magazin können ein Print-Mag perfekt ergänzen und erweitern. Podcasts, Videos, Life-Produkttest, umfangreichere Hintergrundmaterialien, Chats mit Produktentwicklern oder Testimonials – es gibt tausend Möglichkeiten. Und Content, der online verfügbar ist, kann deutlich mehr Reichweite schaffen. Denn die „kluge Hausfrau“ etwa informiert sich nicht nur durch ihr Kundenmagazin, sie googelt auch.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Renaissance des Print-Magazins ausbleiben wird. Vielmehr sehe ich Mediennutzer, die ihre Medien wählen, wie es ihnen gerade passt. Manchmal gehört da eben auch ein Print-Magazin dazu. Aber eben nur noch manchmal.

Über Serdal Kutun

Serdal Kutun ist Head of Sales von PressMatrix. Mit über fünf Jahren Erfahrung in der Digital Publishing-Branche kennt er die Herausforderungen der Verlage und Corporate Publisher. Als Wirtschaftsingenieur hat er ein Gespür für Trends und Marktwachstum, dabei behält er stets das komplexe Verlagssystem im Blick.

Audio-Inhalte selbst erstellen

Wie Inhalte mit einem Alexa-Skill und Co.zu Ohren kommen

Audio ist ein stark wachsender Trend, der viele Möglichkeiten für Unternehmen und Verlage bietet. Ein Grund mehr sich mit Monetarisierungs- und Werbemaßnahmen im Audio-Bereich und mit Anforderungen der Nutzer zu beschäftigen. Denn wer früh loslegt, weiß eher, was bei seinen Kunden und Lesern wirklich ankommt.
Wir zeigen Anwendungsmöglichkeiten und Potenziale für einen erfolgreichen Start in die neue Audio-Welt.



Alles beginnt mit einer Story und die haben Sie schon

Audio ist ein weiterer Kanal, um bereits vorhandene Inhalte neben dem Text zusätzlich zum Hören anzubieten.
Artikel, Meldungen, Berichte können bequem als Textform angeliefert und über eine Software als Audio-Datei ausgespielt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um kurze Sportnachrichten, Börsenmeldungen oder ausführliche Features handelt.

Neben dem Recyceln vorhandener Inhalte, bietet Audio viele Möglichkeiten eine Geschichte auf neue Weise zu erzählen – und hier wird es für Verlage und Unternehmen spannend. Themen rund um ein Produkt, eine Marke oder das Unternehmen selbst lassen sich zum Beispiel als facettenreiches Hörspiel umsetzen. Untermauern Sie Interviews oder Pressemitteilungen mit O-Tönen, Musik oder Einspielungen, um Abwechslung und zusätzliche Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Stellen Sie sich zum Beispiel einen imaginären Rundgang durch die eigene Fabrik als Hör-Feature vor. Gerade diese Form der inhaltlichen Abwechslung ist für den Hörer attraktiv.
Kooperationen zwischen (Hörbuch-)Verlagen und Unternehmen erleichtern solche Produktionen.

Es muss nicht gleich eine eigene Audio-Redaktion sein,
nutzen Sie anfangs vorhandenen Artikel.

Die Stimme, der Klang einer Marke

Für Unternehmen ist ein einheitliches Bild nach außen enorm wichtig. Sei es durch eine Corporate Identity, durch festgelegte Slogans und durch Markenbotschafter, real oder als Held einer Werbegeschichte. Vermitteln Sie Ihre Botschaften mit einer markanten, repräsentativen Stimme mit hohem Wiedererkennungswert. Professionelle Sprecher sind natürlich ideal, weil sie die Inhalte perfekt vermitteln und die Hörer fesseln. Allerdings sind Synchron- und professionelle Sprecher selten exklusiv und daher nicht frei von Assoziationen der Hörer. Man denke an die Ankündigung von 20 Prozent auf alles außer Tiernahrung, durch die Synchronstimme von Bruce Willis.

Um auch mit wenig Budget eine Markenstimme zu schaffen, greifen Sie doch einfach auf Ihre Mitarbeiter, Vorstandsmitglieder und CEOs zurück, die mit ihrer Stimme Ihr Unternehmens repräsentieren – authentischer geht es nicht.

Oder Sie überlassen diese Rolle einer Computerstimme. Spracherkennungen im Smartphone sowie die Voice Assistenten, wie ein Alexa-Skill, intelligenter Lautsprechersysteme sind bei den meisten Nutzern längst zur Gewohnheit geworden und erfahren mittlerweile eine große Akzeptanz.

Computerstimmen wie im Alexa-Skill bieten eine günstige Alternative zu professionellen Sprechern
und werden immer mehr von den Hörern akzeptiert.

Plattformen und Streaming-Portale

Der Inhalt steht und Sie haben eine geeignete Stimme gefunden? Dann geht es jetzt darum, Ihren Inhalten Gehör zu verleihen. Die Plattformen dafür haben Sie schon: Ihre Webseite, Ihr Blog und vielleicht sogar eine eigene App. In allen Kanälen lassen sich Audio-Dateien einbinden, hochladen oder Texte vorlesen. Daneben gibt es zahlreiche weitere Anbieter und Plattformen, um Ihren Podcast erstmalig hochzuladen, zum Beispiel SoundCloud oder YouTube. Auch Spotify und andere Streamingdienste eignen sich als Plattform.

Eine weitere Lösung ist ein eigener Alexa-Skill für smarte Lautsprecher. Hier gibt es verschiedene Formate in denen sich Inhalte effektiv und mit einem Mehrwert für den Nutzer unterbringen lassen. Zum Beispiel in den sogenannten Tageszusammenfassungs-Skills, die Ihren Nutzern einen Überblick über die neuesten Meldungen des Tages geben. Andere Skill-Formate, wie Bestellungen, Buchungsabfragen und Dienstleistungen sind vor allem für Unternehmen interessant, um einen zusätzlichen Service, FAQs und Buchungen anzubieten oder eigene Produkte als Smart-Home-Anwendung bereitzustellen.

RSS, ein Podcast, MP3 oder Alexa?
Audio-Inhalte können über viele Kanäle verbreitet werden.

Neue Anzeigenformate

Egal, ob das eigene Audio-Angebot über einen Podcast, als einzelne Beiträge in sozialen Medien oder mithilfe von Skills zu dem Nutzer kommt, in vielen Fällen können Sie Ihr Angebot zusätzlich mit Werbung finanzieren. Passende Werbespots von eigenen Produkten oder Werbepartnern lassen sich vor und nach einem Beitrag bequem einbetten.
Einige Plattformen bieten auch voreingestellte Werbebeiträge an, die mit dazu gebucht werden können.

Für die Alexa-Skills stehen in der USA bereits verschiedene Monetarisierungsmöglichkeiten zur Verfügung. Inhalte lassen sich hinter Bezahlschranken anbieten oder mit bestehenden Abonnements verbinden. Weitere Werbe-Ideen lassen die Experimente von Google im letzten Frühjahr erahnen. Damals wurden die Nutzer über den Google Home ungefragt über den Start eines neuen Disney-Films informiert. Auch wenn darüber sehr kontrovers diskutiert wurde, zeigt es doch, wohin die Reise gehen kann. Denn Unternehmenswerbung ist ein wichtiger Punkt, um redaktionelle Arbeiten zu finanzieren und die Präsenz der Unternehmen auszubauen.

Weitere Gerüchte lassen verlauten, das Amazon mit Unternehmen, wie Procter & Gamble zusammenarbeitet, um intelligente Werbeformate zu entwickeln. Dabei solle die Ausspielung der Werbung weniger subtil erfolgen, indem beworbene Produkte geschickt in die Antworten von Alexa eingebaut werden. Zum Beispiel „Alexa, bestelle neues Shampoo“ – „Möchtest du Head & Shoulders bestellen?“ Denkbar ist, dass die Nennungen ähnlich wie bei dem Google AdWords Ranking in der Suchmaschine erfolgen. Genannt wird, was es bis nach ganz oben geschafft hat. Entwicklungen dieser Art sollten Marketer und Vertriebler im Blick haben.

Beratung und Service

Es muss nicht immer direkte Werbung sein. Ratgeber, Glossare, Produkthinweise oder Anleitungen lassen sich ebenfalls als Anwendungen für smarte Lautsprecher bereitstellen. Ein Fachmagazin kann zum Beispiel ein umfangreiches Lexikon zu Fachbegriffen zum Abrufen, bereitstellen. Ein Sportmagazin informiert dagegen über Spielverläufe. Auch für Unternehmen bieten sich inhaltliche Skills an, die Hintergrundinformationen zum Produkt liefern und über die Aktivitäten des Unternehmens informieren. Überlegen Sie dazu, welche Beratungsangebote oder Informationen Sie Ihren Kunden bereitstellen wollen: neue Tarifinformationen für die eigene Versicherung? Strom-, Wasser- und Heizungsstand angeben? Über Bestellungen informieren, typische Kundenservice-Fragen beantworten? Shopping-Angebote? Ihnen stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung.

Werbung, FAQs, Service-Angebote oder aktuelle Meldungen,
mithilfe von Audio und Alexa-Skills lassen sich diese einfach in den Alltag der Nutzer integrieren.

Die Nutzer im Blick

Oder Sie fragen einfach Ihre Kunden, was sie sich an Beiträgen und Service-Angeboten wünschen. Denn viele Kunden haben bereits eine große Werbetoleranz entwickelt und es ist kein Geheimnis, dass Unternehmen mit einer klugen Botschaft und entsprechenden Werten sowie einem guten Service eher überzeugen, als mit reiner Werbung.
Das gleiche Prinzip gilt auch für Audio. Individuell auf den Nutzer oder eine Nutzergruppe abgestimmte Beiträge sorgen für zuverlässige Hörer und Kunden. Dazu sollten Sie Ihre Zielgruppe, die Sie mit Audio erreichen wollen, kennen oder die Gelegenheit nutzen sie kennenzulernen.

Um den Nutzern ein individuelles und vielseitiges Audio-Erlebnis zu ermöglichen, bieten Sie Ihre Audio-Beiträge in verschiedenen Längen und Plattformen an. Je nach Plattform oder Zielgruppe können stilistische Varianten eines Inhalts, beispielsweise eher unterhaltend oder sachlich, vermittelt werden. Kommentare, Likes, Downloads und Feedback helfen Ihnen zusätzlich Ihr Angebot zu optimieren. Mit flexiblen Darstellungsformaten geben Sie Ihren Nutzern mehr Freiheiten im eigenen Medienkonsum und bieten für jede Situation und Rezeptionsgewohnheiten das passende Format.

Legen Sie los!

Sehen Sie Audio nicht nur als weiteren Kanal, sondern als Möglichkeit Ihren Kunden mit gut aufgearbeiteten Inhalten durch seinen Alltag zu begleiten.
Ob Print, E-Paper, Posting oder Audio, jedes Format hat seine eigene Charakteristik, die Sie für mehr Vielfältigkeit in Ihrer Kommunikation beachten und nutzen sollten. Starten Sie mit einem einfachen Audio-Projekt und Sie werden sehen, Ihnen eröffnen sich neue Perspektiven.


Jetzt mehr über Ihren Alexa-SKill erfahren.


Weitere Anregungen finden Sie auch in unserem Blog rund um Audio-Trends und smarte Lautsprecher.

Re:publica und Media Convention: ein persönlicher Rückblick

Re:publica und Media Convention: Werbung bringt Umsatz und nervt die Mediennutzer.

Die re:publica und die Media Convention sind vorbei und haben – zumindest bei mir – viele, ganz verschiedene Eindrücke hinterlassen. Die Veranstaltungen waren voll in jeglichem Sinne: viele Menschen, volles Programm, jede Menge Inspiration. Dabei findet alljährlich ein interessanter Spagat statt, der erstaunlich gut gelingt: Es werden sowohl die großen gesellschaftspolitischen Fragen im Zusammenhang mit immer mehr Digitalisierung diskutiert als auch ganz konkrete Herausforderungen, denen sich Medienmacher heute gegenübersehen.

Technologisches Wettrüsten am Nutzer vorbei

In meinem eigenen Vortrag (Thema: Von Digital Moments und dem Respekt vor der Zeit der Mediennutzer) hatte ich eine der Entwicklungen im digitalen Medienbereich drastisch formuliert: Ich unterstellte den Online-Werbern, vor allem die technischen Möglichkeiten im Blick zu haben – von Click-Through- bis Share-Rates – und diese auf Biegen und Brechen auszunutzen. Oft auf Kosten der Mediennutzer, die sich genervt abwenden oder sich mit Ad-Blockern unliebsame Werbung vom Hals halten. Ich behauptete auch, wir Medienmacher hätten es mit der Werbung übertrieben. Natürlich war das zugespitzt. Dennoch ist es eine Entwicklung, die sich nicht leugnen lässt.

Tatsächlich sprachen mich mehrere Zuhörer nach dem Vortrag darauf an. Ob das nicht zu rigoros und einseitig gedacht sei. Mag sein. Und ob diese Entwicklung nicht zwangsläufig sei, weil ja Medienmacher auch Geld verdienen müssten. Nein, dem kann ich so nicht zustimmen. Denn wenn Werbung die Audience schrumpfen lässt, verfehlt sie komplett ihren Zweck und schadet, statt zu finanzieren.

Mehrere andere Beiträge widmeten sich ebenfalls der Frage, welchen Beitrag Werbung leisten kann und soll. Die Journalistin Andrea Hansen, die die Podiums-Diskussion „Post Werbung: Was passiert, wenn Werbung nicht mehr trägt?“ moderierte, fragte gar provozierend in die Gesprächsrunde, wie krank der Patient „Erlösmodell Werbung“ denn sei. Die Antworten spiegelten die gesamte Bandbreite wider: Von guten Werbe-Erlösen war die Rede, von Verschiebungen hin zu Paid-Content durch endlich besser funktionierende Online-Abo-Modelle und von ausschließlich Leser-finanzierten Konzepten, solide durch Crowdfounding aufgebaut und stark wachsend.

Von Snackable Content bis Augmented Reality

Wenn Werbung zu einem sensibleren Thema wird, rücken der Content und sein Format wieder mehr in den Vordergrund. Die New York Times stellte ihre ersten Gehversuche mit Virtueller Realität vor, die es dem Nutzer erlauben sollen, in den Beitrag einzutauchen. Noch sei der Aufwand riesig und der echte Nutzen nicht immer klar, aber spannend sei die Arbeit daran allemal. Webvideos als seriöse Bildungs- und Informationsquelle, die Bedeutung von Newsletter und Podcasts, der Content als flexibel konsumierbarer Snack und die nahtlose medienübergreifende Nutzung waren nur einige weitere Themen, über die angeregt diskutiert wurde.

Für mich waren die re:publica und die Media Convention in zweierlei Hinsicht spannend. Zum einen ist das Feedback nach einem Vortrag natürlich immer besonders interessant. Es zeigt, an welchen Punkten der Diskussionsbedarf am meisten drängt. Zum anderen spiegeln die Themen der gesamten Veranstaltung und die vollbesetzten Säle den Druck der Branche und gleichzeitig ihren starken Willen zur Weiterentwicklung wider. Ich bin der festen Überzeugung, dass uns Medienmachern hier in den nächsten Monaten mehr einfällt, als immer nur auf amerikanische Erlösmodelle zu schielen.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Wie menschlich sind digitale Momente?

Re:publica und Media Convention: Medienmacher diskutieren sehr analog über Digitalisierung

Eigentlich ist es doch erstaunlich, dass Events rund um Digitalisierung, Online-Marketing und Netzkultur die Interessierten ganz analog zusammenbringen. So auch in diesen Tagen hier in Berlin: Es ist re:publica– und Media-Convention-Zeit. Gut 9.000 Besucher werden erwartet, drei Tage volles Programm rund um alle Themen der digitalen Gesellschaft werden geboten.

Die re:publica steht unter dem Motto „Pop“, die Media Convention ist mit „Adopt/Adapt“ übertitelt. Was zunächst knallig und recht einsilbig daherkommt, entpuppt sich beim näheren Hinsehen als spannender Pool für wichtige Fragen digitaler Kultur. So möchte die re:publica populären Massenphänomenen mit offenem Interesse begegnen, ihren Einfluss auf die Gesellschaft diskutieren und hinterfragen, wo die Grenzen zwischen Real Life und Fake tatsächlich verlaufen.

Noch interessanter für uns Medienmacher wird es aus meiner Sicht auf der Media Convention. Hinter dem „Adopt/Adapt“-Wortspiel steckt der schöne Satz „Nahezu menschlich: wie Technologien und Menschen sich anpassen“. Wer passt sich da eigentlich wem an oder überfordern die digitalen Entwicklungen die Märkte und die Menschen? Dabei sind die Antworten durchaus vielfältig – immer davon abhängig, aus welchem Blickwinkel man schaut. Während Anwender gute Inhalte flexibel konsumieren wollen, suchen Medienmacher nach tragfähigen digitalen Konzepten. Gleichzeitig ist die Gesellschaft gefordert, Grundregeln in Richtung Datenschutz und respektvollem Umgang miteinander zu etablieren.

Mitdiskutieren und inspirieren lassen

Beim Philosophieren über die digitale Gesellschaft wird es nicht bleiben. Gleich mehrere Redner stellen die Praktiken heutiger Werbemaßnahmen in Frage, andere widmen sich den Stärken und Schwächen von Formaten wie Virtual Reality, Newsletter, Podcasts, Livestreams und Ähnlichem. Sehr spannend, finde ich.

Mein diesjähriger Beitrag reiht sich nahtlos ein: Von Digital Moments und dem Respekt vor der Zeit der Mediennutzer. Ich werde über die Diskrepanz zwischen Medienmachern und Mediennutzern sprechen, die mir immer wieder auffällt – beide entwickeln sich digital und dabei doch in unterschiedliche Richtungen. Außerdem sind es die Aufbereitung und die Verteilung von Content – multimediale, flexible Formate und digitale Kanäle – die mich umtreiben.

So wird es in den kommenden drei Tagen hier in Berlin sehr analog um sehr digitale Themen gehen; natürlich alles gehashtagt, gestreamt und geshared. Denn das Beste an der Gestaltung der digitalen Medienzukunft ist doch die persönliche Diskussion bei einem Kaffee.

Das Video zum Vortrag

PressMatrix CEO Jens Gützkow über Digital Moments und dem Respekt vor der Zeit der Mediennutzer auf der Media Convention Berlin 2018.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Die Diskrepanz zwischen Medienmachern und ihrem Auditorium

Mit Snackable Content und High Intent Micro Moments zum zeitgemäßen Digital Publishing

In schöner Regelmäßigkeit bestätigen Studien, was wir eigentlich alle an unserem eigenen Verhalten ablesen können: Mediennutzer verbringen immer mehr Zeit mit dem Konsum von Medien unterschiedlicher Art. Mehr als zehn Stunden täglich sind wir medial unterwegs, bescheinigt uns der Media Activity Guide der Seven One Media GmbH. Das meint private Nutzung wohlgemerkt – die tägliche Arbeit am Rechner mit Internet und Smartphone ist da noch gar nicht dabei.

Zehn Stunden – das geht natürlich nur, wenn wir mehrere Medien gleichzeitig konsumieren: vorm Fernseher sitzend, gleichzeitig Zusatzinformationen per Tablet ersurfend, während der Chat auf dem Smartphone läuft. Ganz normal und kein Problem soweit. Für die Medienmacher ist allerdings genau das die Herausforderung: Massenhaft Content sucht auf unglaublich vielen, schnelllebigen Kanälen sein Auditorium. Und verfehlt es oft genug.

Gehirngerecht, situationsabhängig und snackable

Medienmacher beschreiten deshalb schon längst digitale Pfade, probieren aus und wagen neue Kanäle – und versuchen dabei allzu oft, ihr analoges Geschäftsmodell aus Abos und bewährten Formaten in die digitale Welt zu übertragen. Ich bin fest davon überzeugt, dass das nicht reichen wird.

Denn eben jenes Auditorium konsumiert zwar digital, verhält sich dabei aber keineswegs analog. Während der Nutzer always-on und immer erreichbar ist, sucht er interessanten Content per Suchmaschine und nicht im Fachmedium, hört manchmal lieber als das er liest, mag kurzweiliges Video-Entertainment und bereitet sich gleichzeitig auf den ungestörten Genuss seiner Lieblings-Streaming-Serie vor. Es ist eine Krux – wann will er was und wie erreicht man ihn?

Ich glaube, wir Medien-Auskenner sollten unseren Blickwinkel einmal mehr ändern – weg vom reinen digitalisierten Geschäftsmodell hin zum digitalen User

High Intent Micro Moment

Ich glaube, wir Medien-Auskenner sollten unseren Blickwinkel einmal mehr ändern – weg vom reinen digitalisierten Geschäftsmodell hin zum digitalen User. Denn welchen Content dieser über welche Medien konsumiert, ist stark von seiner Lebensphase und Situation abhängig, in der er sich gerade befindet. Auf die Content-Bereitstellung hat das konkrete Auswirkungen: Wir brauchen mehr verschiedene und flexiblere Formate, die den Content zum unkompliziert konsumierbaren und dabei gleichzeitig hochwertigen Snack werden lassen.

Das Konzept des „High Intent Micro Moment“, vor allem von dem dänischen Medienanalysten Thomas Baekdal propagiert, versucht, dies zu umreißen. Content wird dann konsumiert und als bezahlenswert empfunden werden, wenn er vom Nutzer gewollt ist, in einem passenden Format vorliegt und die notwendige Fach-Qualität hat. Genau das, was Streaming-Dienste heute mit aufwendig produzierten Serien erreichen – nämlich eine starke User-Bindung und Fan-Gemeinschaft, die Geld für das Angebot bezahlt – sollten Medienmacher adaptieren und auf ihre eigene Art der Inhalte anpassen. Denn natürlich kann es für Publisher kaum um die Produktion von stundenlangen Filmsequenzen gehen. Wohl aber um das Konzept des hochwertigen, userorientiert gestalteten Contents.

Eine Randerscheinung der Digitalisierung der Medien möchte ich noch kurz ansprechen: Auf Biegen und Brechen platzierte Online-Werbung ist kontraproduktiv. Da Online-Abo-Modelle sich kaum selbst tragen, trotzdem aber Geld verdient werden muss, neigen manche Publisher dazu, ihren Content mit Werbung zu überkleben. User, die immer wieder Werbung wegclicken müssen oder aus Versehen auf Clickbaits hereinfallen, werden tendenziell eher noch weniger bereit sein, für Content zu bezahlen. Der Respekt vor der Zeit des Nutzers erscheint mir auch in diesem Zusammenhang als wertvolles Kundenbindungstool.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Facebook dreht am Rad

Facebook sorgt für Furore: Dieses Jahr liege der Fokus wieder verstärkt auf den Nutzer, Inhalte von Firmen treten dabei in den Hintergrund. Wir gehen der Sache auf den Grund und zeigen, warum dieser Schritt notwendig war und wie Verlage und Unternehmen die neuen Einstellungen für sich nutzen können.

Facebook dreht am Rad der Zeit

Der Aufschrei war groß, als Mark Zuckerberg Mitte Januar in einem Posting verkündete, Facebook wolle verstärkt für eine „well-spent time“ der Nutzer sorgen und dementsprechend die Newsfeed-Einstellungen verändern. Im Klartext heißt das, es werden wieder mehr Postings von Freunden, Familie und Bekannten angezeigt. Stattdessen rücken Unternehmensbeiträge und Nachrichten in den Hintergrund, sofern sie nicht direkt von den einzelnen Nutzern priorisiert wurden.

Begründet wird dieser Schritt zusätzlich mit einer von Facebook in Auftrag gegebenen Studie. Nach der eine aktive, also interagierende Nutzung des Netzwerkes psychisch gesünder sei, als ein passives Scrollen durch den News-Feed, der mit Tagesgeschehen und Werbung gefüllt ist.
Facebook reagiert mit den Newsfeed-Änderungen also auf die zunehmend passive Nutzung des Netzwerks vonseiten der Nutzer und den wenigen Neu-Anmeldungen aus der jüngeren Generation.
Damit kehrt das Netzwerk im Grunde zu seinen Wurzeln und denen des Web zurück, indem es eine Plattform für einen aktiven Austausch schafft, um Inhalte und Wissen miteinander zu teilen.

Interaktionen statt Ads

Viele Unternehmen befürchten nun zunehmend mehr Geld in Werbung stecken zu müssen, um ihre Nutzer überhaupt noch zu erreichen. Die neuen Werbemanager-Tools von Facebook scheinen diesen Verdacht zu untermauern. Dabei gibt es noch andere Wege, die Kunden zu erreichen.
Folgen Sie dem Beispiel Facebooks und setzen Sie auf den Dialog mit Ihren Kunden. Fördern Sie die Interaktion mit anregenden Fragen, hören Sie Ihren Kunden zu und antworten Sie auf Kommentare.

Für manche Unternehmen mag genau das ein schwieriges Unterfangen sein, weil Sie nicht (mehr) die gleiche Sprache wie ihre Kunden sprechen. Zahlreiche Werbeslogans und Marketingmaßnahmen haben zwar unterhaltenden Charakter, jedoch wenig mit der alltäglichen, menschlichen Kommunikation gemeinsam. Hier gilt es einen Mittelweg zwischen strategischer Corporate Identity und einer natürlichen Kommunikation zu finden.

Nicht nur Facebook weiß, was die Nutzer wollen

Den Dialog und die Interaktion zu fördern, kann auch mit guten Inhalten gelingen. Content Marketing ist dabei ein wichtiger Teil des Kundenerlebnisses. Umso überzeugender die Inhalte sind, desto einprägsamer ist das Erlebnis. Vorausgesetzt diese erfüllen einige Bedingungen, die aus dem „Consumer Content Survey“ von Adobe hervorgehen.

Laut dem Report reagieren und interagieren Nutzer mit Inhalten, die informativ (82 % der Befragten), richtig (74 %), einfach zu konsumieren (53 %) sowie unterhaltend (37 %) und interaktiv oder schön designet sind (24 %). Solche Inhalte haben Einfluss auf die Markenwahrnehmung und beeinflussen das Kaufverhalten immens. 67 % der Konsumenten brechen den Kaufprozess ab, wenn ihnen der Marken-Content nicht gefällt. Dagegen kauften 50 % etwas, nur weil der Content ansprechend war.
Folglich werden gehirngerechte, snackable Inhalte gebraucht, die jederzeit konsumierbar sind und auf all denen Plattformen angeboten werden, auf denen die Nutzer unterwegs sind.

Deutsche Nutzer wünschen sich informative, sorgfältige, einfache sowie unterhaltende Inhalte. Quelle: Adobe Consumer Content Survey 2018, Seite 9.
Neben gestalterischen Elementen und einer leichten Konsumierbarkeit, ist die Relevanz ein entscheidender Faktor für das Kommentieren, Bewerten und Teilen von Inhalten. Tipps und Hintergrundinformationen zum Produkt sind gern gesehen. Vor allem dann, wenn sie von Freunden und der Familie gepostet oder kommentiert wurden. 52 % der Befragten teilen solche Inhalte.

Lösungsorientiertes Denken: Was brauchen meine Kunden wirklich?

Was genau Ihre Kunden als relevante Inhalte oder nützlich zu erwerben, erachten, erfahren Sie wiederum aus Gesprächen mit den Kunden sowie mithilfe von Analysen und Reportings. Beides hilft, um den Kunden besser kennenzulernen. Hierbei handelt es sich nicht um eine abgeschlossenen Strategiemaßnahme, es ist ein steter Lernprozess, der Ihnen erlaubt ein Teil Ihrer eigenen Community zu werden.

Fragen Sie, welche Inhalte Ihre Kunden mögen. Wenn sie Ihre Inhalte nicht teilen, für was interessieren sie sich dann? Und passen diese Kunden-Interessen auch zu Ihrem Unternehmen? Gehen Sie dabei Ihren Produkten auf den Grund: Bieten Sie schon die Lösung für die Probleme der Kunden an oder sollten Sie etwas verändern?

Denken Sie dabei stets menschlich. Das heißt, fragen Sie sich einmal selbst, wann Sie zum letzten Mal etwas gekauft haben, dass Sie nicht brauchten. Wie haben Sie sich danach gefühlt? Möchten Sie, dass Kunden ein solches Gefühl mit einem Ihrer Produkte erleben?

Ausblick

Es bleibt abzuwarten, wie die Nutzer Facebooks auf ihre eingeforderte Rolle des aktiven Beteiligten reagieren. Schließlich geht es Facebook auch um die Sicherung des eigenen Status als das soziale Netzwerk, im Zuge dessen viele Neuerungen eingeführt und Maßnahmen gemeinsam mit Unternehmen und Medien ausprobiert wurden. Dieser enge Kontakt wird vermutlich nicht einfach abreißen.
Trotzdem macht es für Medien und Unternehmen gleichermaßen Sinn, weitere Gelegenheiten und Plattformen zu finden, um mit den Nutzern und Kunden in Kontakt zu bleiben.

Glaubt man der Adobe Umfrage, interessieren sich die Nutzer zunehmend für Streaming Devices und Smart Speaker. Zwei neue Interaktionsmöglichkeiten, die es auszutesten gilt. Weiterhin sind Webseiten, Blogs und Stores eine beliebte Anlaufstelle für Kunden, um mehr über Unternehmen und Produkte zu erfahren. Es lohnt sich daher, diese Kanäle weiterhin zu pflegen. Dabei sollten Sie Brüche in der Kommunikation vermeiden, zum Beispiel eine menschliche Ansprache auf sozialen Netzwerken versus eine stark werbliche auf Ihrer Webseite.