Digitale Inhalte und ihre Möglichkeiten

Teil II: Welche Ziele mit digitalen Inhalten erreicht werden sollen und anhand welcher Kennzahlen diese gemessen werden. Eine kleine Kundenanalyse.

 

In dem ersten Teil unserer kleinen Kundenanalyse (Link) haben wir die Motive und Überlegungen unserer Kunden dargestellt, die dazu geführt haben, eine digitale Publishing-Lösung einzusetzen. Damit wir unsere Kunden zum Erfolg führen, ist es wichtig, ihre Ziele und Milestones zu kennen. Für alle, die nach einer passenden Lösung suchen, soll diese Analyse als Inspiration und Entscheidungshilfe dienen.

Welche Ziele verfolgen die Kunden mit ihren digitalen Inhalten?

Unseren Verlags-Kunden geht es darum, dass bestehende Print-Geschäft zu stabilisieren oder auszugleichen. Viele haben sich als Ziel gesetzt die Ausgaben für Print zu senken, die Publikationen kostengünstiger, schneller und effektiver zu verbreiten und mittelfristig das digitale Geschäft als festes Standbein zu etablieren.
Dazu gehört für die Meisten neue Leser zu gewinnen, neue Abo-Angebote zu schaffen sowie bestehende Leser und Zielgruppen an digitale Lösungen heranzuführen, um den Einzelverkauf anzukurbeln.

Neben den Lesern, drehen sich viele Zielvorstellungen unserer Kunden um Anzeige- und Werbepartner. Dazu gehören, bestehende Werbekunden zu halten und neue Partner entsprechend der Zielgruppen zu gewinnen. Digitale Werbeflächen bieten, so unsere Kunden, dabei mehr Vermarktungsmöglichkeiten als Printanzeigen. Ein wichtiges Ziel für Content-Anbietet von kostenfreien Inhalten.

Die intrinsischen Motivationen spiegeln sich vorrangig in den Zielen von Unternehmen, Vereinen und Verbänden wider. Hier ist der Leidensdruck von außen weniger stark, dafür ist der Wunsch umso präsenter, moderner zu wirken. Dementsprechend werden Ziele genannt, wie die Bekanntheit und Reichweite zu steigern, um wiederum mehr Produkte zu verkaufen.

Immer wieder überraschen Kunden mit ihren nicht monetaristischen Zielen Zum Beispiel ihr großes Content-Archiv digital zur Verfügung zu stellen. Lehrern und Schülern Unterrichtsmaterialien leichter zugänglich zu machen oder mehr Auswertungsmöglichkeiten von Lesegwohnheiten und Leseinteressen nutzen zu können.

 

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Das Ziel wird zum Weg

Ihre Ziele legen sich fast von allein fest, wenn Sie Ihre aktuelle Situation in den Blick nehmen: Was hat sich verändert?
Sind die Veränderungen gut oder haben sie negative Folgen? Wenn ja, wie können wir diese fördern und sich zu Nutze machen?
Und was müssen sie ändern, um negative Auswirkungen umzukehren?
Ihre Wünsche und Motivation funktionieren dabei wie ein Kompass und zeigen Ihnen intuitiv den richtigen Weg.

Den Erfolg messen

Um zu sehen, wie zielführend eine digitale Lösung ist, brauchen Sie aussagekräftige Reports und KPIs. Bei unseren Umfragen waren wir überrascht, wie ähnlich die jeweiligen KPIs unserer Kunden von Verlag bis Unternehmen sind – wenn diese überhaupt festgelegt wurden.

Denn nur wenige Kunden haben bereits konkrete Kennzahlen formuliert, wenn sie eine digitale Lösung beauftragen. Oft orientieren sich die KPIs für ihre digitalen Inhalte an den Kennzahlen aus dem Print-Bereich. So sollen rund 10 bis 15 Prozent der Anzahl an Printlesers in Zukunft die App nutzen, etwa die gleiche Anzahl an Print-Abonnenten auch digital oder 100 digitale Abos in drei Monaten zusätzlich verkauft werden.
Andere Kunden werden dagegen weniger konkret und erwarten eine allgemeine Steigerung der Abonnentenzahlen, eine moderate Anzahl an installierten Apps, Ausgaben-Downloads und eine gute Wiederkehrrate der App-Nutzer.

Überraschend waren die Kunden, die ihr digitales Geschäftsmodell ohne konkrete Kennzahlen starten. Einige betrachten das erste Jahr dabei als Testphase, andere wiederum als Investition, um das digitale Publishing und ihre Möglichkeiten selbst kennenzulernen.
Von einem konkreten Umsatz, der erreicht werden soll, sprachen nur wenige Kunden, obwohl dieser für rund 70 Prozent der Kunden eines der genannten Ziele war.

Faktencheck: Sich klar darüber werden, was man erreichen möchte

Festgelegte Kennzahlen sind notwendig, um den Erfolg der digitalen Lösung zu überprüfen und ihn sichtbar zu machen. Es ist verständlich, dass viele Kunden gerade beim Einstieg in die Welt des digitalen Publishings zunächst wenige Vorstellungen davon haben, was sie erreichen können.
Unser Tipp an Sie: Orientieren Sie sich bei der Festlegung der Kennzahlen an Ihren Print-Inhalten. Oder gehen Sie ganz pragmatisch an die Zielvorstellungen heran: Welche Abo-Zahlen, Einzelkäufe oder Umsätze müssen Sie erreichen, um Ihr Geschäft zu stabilisieren? Dann legen Sie die Extra-Meile drauf.

In unseren Kundengesprächen während des Onboadrings ermuntern wir unsere Kunden dazu, die eine oder andere KPI zu formulieren. So werden erreichte Ziele direkt sichtbar.

Welche Eigenschaften muss eine Digital Publishing Lösung erfüllen?

Wir haben unsere Kunden gefragt, welche Anforderungen sie an eine Publishing-Lösung stellen und warum ihre Wahl wiederum auf PressMatrix gefallen ist. Allen Kunden ist eine einfache, intuitive Handhabung wichtig, die ihre Arbeit wesentlich erleichtert. Viele wollen eine lange Einarbeitungszeit vermeiden und möglichst keinen technischen Aufwand betreiben, um die Lösung einwandfrei nutzen zu können.

Der Preis ist das zweitwichtigste Kriterium. Einige Kunden müssen Verluste aus dem Print-Geschäft ausgleichen und sind bereit eine Investition dafür zu tätigen. Allerdings muss diese auch für kleine Verlage finanzierbar sein. Alle Kunden sind dagegen bereit, für erkennbaren Mehrwert auch mehr zu bezahlen.

Weitere gewünschte Funktionen sind Möglichkeiten um Werbung einzubinden, einzelne Artikel zu veröffentlichen und die Inhalte mit zusätzlichen Informationen und medialen Elementen anzureichern. Die Anbindung vorhandener Abo-Systeme ist besonders für Verlagskunden ein ausschlaggebendes Kriterium für eine digitale, insbesondere unsere, Lösung. Unternehmenskunden schätzen dagegen Lösungen, die die Vergabe von Zugriffsrechten für unterschiedliche Lesergruppen ermöglichen.

Einige Kunden suchen bewusst nach Alternativen zu ihren aktuellen Anbietern. Speziell an PressMatrix schätzen sie vor allem das gute Preis-Leistungsverhältnis, die Funktionalität, die Qualität und Verlässlichkeit der Lösung sowie den Service, der unterstützt, wenn etwas nicht zu ihrer Zufriedenheit läuft.

 

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Die Wahl des passenden Anbieters

Letztendlich liegt die Wahl des passenden Anbieters einer digitalen Publishing-Lösung bei Ihnen.
Schauen Sie sich verschiedene Anbieter an, vergleichen Sie und hören Sie sich im beruflichen Bekanntenkreis um, welche Lösungen dort zum Einsatz kommen und welche Erfahrungen schon gemacht wurden. Vereinbaren Sie einen Termin mit dem Anbieter, sprechen Sie Ihre Herausforderungen, Vorstellungen und Ziele an. Ein guter Anbieter wird mit Ihnen gemeinsam die passende Lösung für Sie zusammenstellen.

Wenn Sie PressMatrix als Partner für den Auf- oder Ausbau Ihres digitalen Geschäftsmodells in Erwägung ziehen, beraten wir Sie gern persönlich.

Eine digitale Lösung ist selbstverständlich, oder?

Teil I: Wer eine digitale Lösung nutzt und mit welcher Motivation. Eine kleine Kundenanalyse.

Wann ist der richtige Moment gekommen, um seine Inhalte digital anzubieten? Spätestens dann, wenn die Umsätze und Leserzahlen zurückgehen oder die Leser selbst danach verlangen.

Wir zeigen, welche Gründe noch für digitales Publizieren sprechen, wer eine digitale Lösung nutzt und welche Ziele man mit digitalen Inhalten erreichen kann. Hier kommt eine Inspiration und Entscheidungshilfe für diejenigen, die noch zweifeln oder auf der Suche nach der passenden digitalen Lösung sind.


Wer nutzt eine Digital Publishing Lösung?

Eine digitale Aufbereitung und Bereitstellung der eigenen Inhalte ist für jegliche Content-Anbieter interessant. Die größte Gruppe sind Zeitungs- und Zeitschriftenverleger. Egal, ob kleine Verlage mit ein bis fünf Mitarbeitern oder große Medienhäuser.
Eine zweite große Gruppe sind die Corporate Publisher aus Unternehmen und Agenturen, die ihre Kunden auf digitalem Wege erreichen wollen, um zum Beispiel den Service zu verbessern oder ihre Produkte zu verkaufen. Auch hier reicht die Spanne von mittelständischen Unternehmen bis zu Großkonzernen. Die Palette der Inhalte erstreckt sich dabei von Produktkatalogen, über Vertriebsmaterialien bis hin zu Kunden- und Mitarbeitermagazinen. Zudem nutzen immer mehr Vereine, Verbände und Stiftungen digitale Publishing Lösungen, um Mitglieder und Entscheider jederzeit und kostengünstiger zu erreichen.

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Eine prozentuale Auflistung der Publikationen, die mit unserer digitalen Lösung umgesetzt werden.

Wer ist für die digitale Lösung zuständig?

So vielfältig die Anwendungsbereiche für digitale Inhalte sind, so differenziert sind auch die jeweiligen Zuständigkeiten für die digitale Lösung. In kleineren Verlagen ist die Digitalisierung durchaus Chefsache: Verleger, Chefredakteure und Geschäftsführer sind häufig persönlich für die App zuständig. Sie sind Ideengeber und Antreiber des Projekts und gehen mit gutem Beispiel voran.
Nicht immer tragen Redakteure die Verantwortung.

Beinahe ebenso häufig landen Digitalisierungsprojekte bei Produktmanagern und Mitarbeitern des Kundenservice. Hierzu zählen auch die Human-Ressource-Abteilungen, die die App anstatt oder zusätzlich zu einem Intranet betreuen.
In manchen Unternehmen sind zudem die Kommunikations- und Marketingabteilungen für die digitale Publishing-Lösung verantwortlich.

Wen und wie viele Mitarbeiter brauchen Sie, um Ihre Inhalte zu digitalisieren?

Die Betreuung der digitalen Inhalte hängt von der Anzahl und der Art Ihrer Publikationen ab. Oft braucht es keine besonderen Vorkenntnisse, um eine digitale Lösung zu nutzen, sodass sich jeder Mitarbeiter schnell einarbeiten lässt. Je nachdem, wie umfangreich die Inhalte mit Medien angereichert werden, braucht es ein bisschen Zeit. Was die Zuständigkeit angeht, genügen zwei Personen, die mit dem Prozess vertraut sind.

Warum überhaupt digitale Inhalte anbieten?

Die Motivation nach einer digitalen Lösung zu suchen, kann sehr unterschiedlich sein. Im Prinzip sind es drei Szenarien, die unsere Kunden antreiben:

  • Das Verhalten der Leser und Kunden ändert sich.
    Die (ehemaligen) Leser schauen zum Beispiel in ihrer Freizeit eher Videos und Serien, als dass sie Zeitungen lesen.
  • Die aktuelle Geschäftssituation stagniert.
    Das können gleichbleibende Leserzahlen sein oder, wenn die eigene Marke über einen bestimmten Bekanntheitsgrad nicht hinauskommt.
  • Der Ist-Zustand entwickelt sich negativ.
    Die Zahl der Abonnenten und Anzeigenkunden oder gar der Umsatz gehen zurück.

Auslöser für die Suche nach einer Lösung sind mitunter die Leser selbst, die bewusst nach einem digitalen Format fragen. Oder, wenn die Zugriffszahlen auf ein bereits vorhandenes digitales Angebot steigen. Beides ideale Bedingungen, um den digitalen Prozess auszubauen. Auch Anzeigenkunden fragen nach innovativeren Werbemöglichkeiten, um ihre Produkte zu platzieren.

Die richtige Motivation, um eine digitale Lösung zu nutzen ist allerdings immer die eigene. Das kann der Wunsch sein, die eigene Marke und das Image zu modernisieren, neue Leser anzusprechen oder den Lesern einfach mehr Service bereitzustellen.

Mit einer digitalen Lösung lassen sich zudem die zusätzlichen Inhalte, die im Laufe des Redaktionsprozesses entstehen, geschickt unterbringen und gewinnbringend nutzen. Dazu gehört auch den Arbeitsprozess zu optimieren und den „ewigen Papierkram“ abzuschaffen. Der Vertrieb und Service wird so entlastet.
Mitunter bedeutet das, bereits vorhandene digitale Lösungen zu ersetzen. Der Grund dafür liegt oft in der Betreuung und der Technik selbst. Tipp: Der Service spielt eine wichtige Rolle bei der Auswahl der richtigen digitalen Lösung.

Die beste Motivation ist der eigene Antrieb

Ein verändertes Kundenverhalten ist ein ausschlaggebender Faktor, um über die Nutzung von digitalen Inhalten nachzudenken. Genauso entscheidend ist der eigene Wille zur Veränderung und der Wunsch, sich weiterzuentwickeln. Dabei sollten Sie das eigene Team in die Entscheidung miteinbeziehen, damit alle ein gemeinsames Ziel verfolgen.


Im zweiten Teil erfahren Sie, welche konkreten Ziele die Kunden mit ihrer digitalen Lösung verfolgen und anhand welcher Kennzahlen sie ihre Erfolge überprüfen.

Nicht im Trend, aber zielgruppengerecht

Warum das eigentlich ein Artikel zu den Trends 2019 werden sollte und es dann doch ein Appell geworden ist, sich darauf zu konzentrieren, was die Zielgruppe des eigenen Verlags oder Unternehmens wirklich braucht, anstatt einfach nur Trends hinterher zu rennen.

Ein Blick auf die Technologien, die das Jahr 2019 bestimmen sollen: KI, Machine Learning, Chat- und andere Robots. Sprachassistenten, IoT, Contentinsights, Smart Spaces und klar, Blockchain im Journalismus – kaum einer versteht es so richtig, klingt aber mächtig innovativ und darf deshalb auf keiner Liste für angehende Projekte in 2019 fehlen.
Sicher, werden alle diese Themen zukünftig relevant sein, teilweise sie sind es jetzt schon und werden es vermutlich – Achtung gewagte These! – auch in 2020, 2021 und 2022 noch sein. Denn letztendlich ist es das, was die Nutzer bereits gewohnt sind oder in einer perfektionierten Version auch in Zukunft nutzen werden.

Ein Grund warum diese Technologien zum Einsatz kommen, ist, weil sie das Leben einfacher und bequemer machen: sofort zugängliche Informationen, Daten und Produkte, zum Beispiel durch mobile und voice first. Denn alle lesen auf ihren Smartphones, bezahlen über ihre Smartphones, halten Beziehungen zu Freunden über ihre Smartphones aufrecht, lernen mithilfe der Smartphones und lassen sich von diesen unterhalten. Und wenn das Smartphone mal für ein paar Minuten beiseitegelegt wird, sitzen alle vor Monitoren und Tablets oder reden mit kleinen, knubbeligen Lautsprechern, die intelligent und ein bisschen vorlaut sind. Es geht hier längst nicht mehr um digital oder nicht, dass ist die Realität, das ist Alltag, das ist Leben. Deshalb sollten wir uns überlegen, wie wir leben wollen und womit.

Was für einen persönlich gilt, gilt auch für die Leser und Kunden. Welche Inhalte, Geräte und Services brauchen sie wirklich? Mit welcher Motivation lesen die Kunden bestimmte Inhalte oder nehmen einen Service in Anspruch? Denn alle diese Technologien sind nur dann für den einzelnen Verlag oder für ein Unternehmen sinnvoll, wenn die Leser und Kunden diese auch nutzen. Inspiration hin oder her.
Der Trend in 2019 lautet daher: Höre deinen Kunden zu und richte den Fokus auf Technologien und Lösungen, die es dir ermöglichen, mehr über die Zielgruppe zu erfahren, diese gezielt zu erreichen und sich mit ihnen auszutauschen.

Trends als Inspiration, die Zielgruppe als Fixpunkt

Die jahrelange Erfahrung mit Kunden aus dem Verlagsbereich, aus der Unternehmens- sowie Vereinskommunikation und Agenturen zeigt, dass die Inhalte im Mittelpunkt stehen. Die digitale Aufbereitung von Inhalten in einer eigenen App, auf der Website, für Social Media oder einem Alexa Skill ist nur der erste Schritt Der zweite ist eben eine gezielte Analyse, das Hinterfragen der eigenen Zielgruppe und eine Strategie, um den Content gezielt auszuspielen, zu bewerben und gegebenenfalls auch inhaltlich anzupassen. Letztendlich mit dem Ziel, nicht trendy zu sein, sondern erfolgreich – digital und damit auch im „echten Leben“.

Trends und neue Technologien sind eine gute Inspiration, man sollte ihnen allerdings nicht einfach hinterherlaufen. Schaue dir neue Technologien an, mache dir ein Bild von den Möglichkeiten und entscheide dann bewusst, was für deine Zielgruppe geeignet ist. Schließlich kennst du deine Leser und Kunden am besten.

Zum Schluss noch ein Beispiel: Ein Special-Interest-Verlag mit einer Zeitschrift zum Thema Zierfisch-Haltung – gar nicht so eine spitze Zielgruppe, wie man denkt –, würde es bestimmt nützlich finden, einen Artikel mit Tipps über die schnelle Reinigung des Aquariums genau dann direkt auf das Smartphone zu bekommen, wenn das eigene Aquarium tatsächlich schmutzig ist. Das würde gehen, wenn zum Beispiel die Pumpe des Aquariums dem eigenen Smartphone die Information übermittelt „Das Aquarium ist dreckig“. So viel zu den Trendthemen Internet of Things und smarte Assistenten.
Weniger aufwendig, aber trotzdem effektiv, ist eine Aufbereitung der Reinigungstipps als Video, das mit passender Verschlagwortung in der eigenen App oder auf der Website zur Verfügung steht oder als gut verständliche Anleitung für den eigenen Alexa Skill. Das ist auch zielgruppengerecht und vor allem leichter umzusetzen.

Von „digital unterwegs“ zu „digital erfolgreich“

Nur weil Medienangebote digital sind, sind sie noch lange nicht digital erfolgreich. Um das zu erreichen, könnte es helfen, sich einiges beim Online-Marketing abzuschauen.

Nur weil Medienangebote digital verfügbar sind, sind sie noch lange nicht digital erfolgreich. Um das zu erreichen, könnte es helfen, sich einiges beim Online-Marketing abzuschauen.

‚Die Aufmerksamkeit des Nutzers ist stark begrenzt und schwer zu erreichen‘, ‚Print-Medien verlieren stark an Bedeutung und digitale Angebote können den Umsatzverlust nicht auffangen‘. ‚Medienmacher müssen ihre Zielgruppe auf den passenden digitalen Kanälen ansprechen‘ – diese und ähnliche Phrasen haben Sie und ich, die wir uns mit der Digitalisierung der Medien beschäftigen, oft genug gehört. Und es macht die Sache nicht einfacher, dass sie wahr sind.

Vielleicht lässt sich die Situation der Medienwelt so zusammenfassen: Digitale Angebote gehören zum guten Ton. Verlage und Unternehmen testen verschiedene Ideen, um diese zu monetarisieren, doch an dauerhaft tragfähigen Konzepten fehlt es bislang. Die Nutzer – vom Leser über den Hörer bis zum Zuschauer – agieren längst sehr digital, nehmen digitale Contents gerne an, sind aber nur bedingt zahlungsbereit. Die Folgen spüren die Medienmacher konkret: Die Zielgruppe sucht immer weniger nach einer Publikation mit den für sie relevanten Themen, sondern recherchiert themenspezifisch über zahlreiche zumeist digitale Quellen hinweg. Das macht es schwierig, Abos zu verkaufen.

Online-Sichtbarkeit muss erarbeitet werden

Die meisten Medienmacher sind bereits digital unterwegs und haben ihr Print-Angebot entsprechend erweitert, mit einem Webportal etwa oder einer Magazin-App für Smartphone und Tablet. Ein guter, sehr wichtiger Schritt. Dennoch: Da Content praktisch zu jedem Thema massenhaft und ständig zur Verfügung steht, ist es für einzelne Angebote schwer, sich dem Interessenten im passenden Moment anzubieten. Große Verlagshäuser mögen es schaffen, sich mit viel Werbung und aufmerksamkeitsstarken Aktionen potenziellen Kunden immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Mittlere und kleinere Medienmacher – zu diesen zählen auch beispielsweise Unternehmen, für die die Herausgabe eines Kundenmagazins zur Kundenbindung dient, aber nicht zum Hauptgeschäft gehört – ist das kaum zu meistern. Zumal bei breit aufgestellten Kampagnen, die Streuverluste sehr hoch sind. Für ein Fachmagazin mit klar definierter Zielgruppe kaum interessant und schlicht nicht bezahlbar.

Medienmacher stehen also im Prinzip vor demselben Problem, vor dem alle Unternehmen standen, als das Internet gezielte Suche nach Produkten Dienstleistern samt Bewertungsmechanismen geschäftstauglich machte. Vorbei die Zeit der Mund-zu-Mund-Propaganda und der langjährigen Kundenbeziehungen – der günstigere Wettbewerber nur den berühmten einen Klick entfernt. Mehr noch: Sucht ein potenzieller Kunde den passenden Anbieter, muss man als ebensolcher in der Liste des Suchmaschinen-Ergebnisses entsprechend ranken, um relevant zu sein. Mehr als eine Seite Suchergebnisse sieht sich kein Mensch an – die Zeit ist knapp und Aufmerksamkeit eben rar. Mit SEO, Adword-Kampagnen und Social Media Storytelling müssen sich Unternehmen ihren Online-Rank immer wieder neu erarbeiten.

Digital erfolgreich: Medienmacher werden zu Online-Marketiers

Was heißt das für digitale Medienangebote? Sie brauchen genau das. Eine Magazin-App findet nicht per se Leser, nur weil sie da ist und die Inhalte der Print-Variante nun digital konsumierbar sind. Natürlich lassen sich in einem digitalen Magazin Inhalte viel nutzerfreundlicher darstellen, mit eingebunden Audiofiles etwa oder kurzen hörbaren Teasern. Das Angebot wird damit attraktiver. Allerdings aber muss das Angebot vom anvisierten Kunden im richtigen Moment gefunden werden.

Online Marketing kann das erreichen. Mit einem jeweils individuellen Mix aus SEO, Website-Optimierung hinsichtlich User Experience (sprich: mit wenigen Klicks zum passenden Angebot), Online-Bewerbung durch Advertising und AdWords sowie Zielgruppenanalyse. Besonders letzterer kommt eine besondere Bedeutung zu: Denn es gibt zahlreiche Möglichkeiten, über die sich eine Online-Kampagne zuspitzen lässt, Stichwort „Streuverluste vermeiden“: Sollen eher Print-Abonnenten von einem Zusatz-Online-Angebot überzeugt oder ganz neue Leser gewonnen werden? Ist die Zielgruppe eher auf Facebook unterwegs oder informiert sie sich über Twitter? Wie mobil-affin ist die Zielgruppe und welche digitalen Konkurrenzangebote gibt es? Alles typische Fragen, die sich viele Medienmacher sicher schon gestellt haben. Wenn es nun gelingt, dies in eine flexibel anpassbare Online-Kampagne umzuwandeln, die die Nutzer dort abholt, wo sie sind, werden digitale Umsätze wachsen.

Ein spannendes Thema, welches eine Detailbetrachtung verdient. In meinem nächsten Blogbeitrag werde ich einige wichtige Kriterien der Zielgruppen-Analyse beschreiben, die direkten Einfluss auf eine Online-Kampagne haben – damit diese digital erfolgreich ist.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Mach mal, Sprachassistent. Hören ist das neue Lesen.

Mach mal, Sprachassistent. Hören ist das neue Lesen. Über den Trend zum Audio und was das für uns bedeutet.

Es ist ja immer interessant, was hängenbleibt, wenn einer eine Reise tut. Knapp vier Wochen ist sie nun her, die DMEXCO. Ich habe viele Eindrücke mitgebracht. Manche davon sind am Verblassen, andere halten sich wacker. Was mich persönlich aber sehr beeindruckt hat – und es immer noch tut – ist, wie stark sich der Trend zum Audio schon manifestiert hat. Voice SEO, Podcast, Sprachassistent – das waren die Trends, die sich auf der Messe konsequent durch alle Hallen zogen.

Auch an diversen Studien komme ich dieser Tage kaum noch vorbei. Splendid Research beispielsweise ging dem Trend der stärkeren Nutzung von Podcasts auf die Spur und fand in seiner Studie „Trendmedium Podcast“ heraus, dass mittlerweile 31 Prozent der Bundesbürger regelmäßig On-Demand-Inhalte über Podcastanbieter beziehen. Am liebsten hören sie diese nebenbei zu Hause, während sie anderen Tätigkeiten nachgehen (48 Prozent).

Sprachassistent: akzeptiert

Eine Studie des Plattformanbieters für Digital Knowledge Management, Yext, zeigt, dass die Nutzung von digitalen Sprachassistenten generationsübergreifend weiter zunimmt. Demnach nutzen bereits 28 Prozent der Deutschen regelmäßig Alexa, Siri und Co., um sich zu informieren. 44 Prozent der 18-34-Jährigen nutzen sie häufig oder zumindest manchmal, um nach Unternehmen, dem Weg, Produkten oder ähnlichen Informationen zu suchen, bei den 35-54-Jährigen sind es 26 Prozent, bei der Altersgruppe 55+ immerhin 19 Prozent.

In seiner Studie „Conversational Commerce“ untersucht Capgemini, warum Konsumenten Sprachassistenzen benutzen. Das Beratungshaus wagt sogar die Prognose, dass Konsumenten in drei Jahren lieber über Sprachassistenten einkaufen werden (40 Prozent, heute sind es 21 Prozent), statt über eine mobile Website oder durch einen Besuch des Shops. Informationen zum Wetter, Rezepte etc. suchen bereits heute 82 Prozent der Nutzer per Sprachassistent, 62 Prozent streamen Musik und Videos. Aber kaufen? Für die Meisten hört der Spaß hier auf – die 40 prognostizierten Prozent in drei Jahren erscheinen deshalb recht hoch.

Nun wissen wir, dass im Handel der Druck immer besonders hoch ist. Innovationen und technische Neuerungen werden hier häufig als erstes eingesetzt. Was können wir deshalb vom Handel lernen? Dass die Akzeptanz von Sprachassistenten auch in anderen Branchen zunehmen wird, so auch im Digital Publishing.

Seit geraumer Zeit experimentieren wir bei PressMatrix mit Sprachassistenzsystemen und testen, wie textbasierte Inhalte per Sprache ausgespielt werden und wie sie beim Auditorium ankommen. Konkret wollten wir herausfinden, ob Leser ein Interesse daran haben, die Inhalte, die sie sonst aus den Magazinen kennen, auch zu hören. Und wir wollten wissen, ob unsere Kunden ihre Inhalte im Audio-Format anbieten möchten. Deshalb starteten wir das AudioXperiment.

Über eine eigens entwickelte App stellten wir Inhalte von verschiedenen Verlagen und Zeitschriften für einen begrenzten Zeitraum zum Hören zur Verfügung. Auch wollten wir wissen, ob die Inhalte von Menschen gelesen werden müssen oder ob auch Computerstimmen oder gar Stimmen von Sprachassistenten akzeptiert werden. Neben menschlichen Sprechern testeten wir auch Amazons Polly und Amazons Alexa.

Was haben wir daraus gelernt?

Die Qualität der Stimme ist den Hörern wichtig, die Akzeptanz für Computerstimmen steigt jedoch zunehmend. Wir waren selbst überrascht, wie gut Polly die Texte unserer Kunden vorlas. Manche Hörer haben die Stimme zwar als störend empfunden, sie konnten aber dennoch den Inhalten folgen und würden die App weiterempfehlen. Im direkten Vergleich mit Alexa konnte Polly zwar nicht bestehen, wir wissen aber, dass Computerstimmen stetig weiterentwickelt und verbessert werden. Vielleicht lernt sie also schnell dazu und überzeugt uns bald.

Entscheidend für das Hören von Inhalten, die von Sprachassistenten oder Computerstimmen vorgelesen werden, ist ganz offensichtlich eine verständliche Aussprache und eine normale Betonung. Wir sind gerade dabei, die für uns wegweisenden Erkenntnisse des AudioXperiments in unsere Produktentwicklung einfließen zu lassen. Ich halte Sie auf dem Laufenden. Sie hören von mir…

Über Serdal Kutun

Serdal Kutun ist Head of Sales bei PressMatrix. Mit über fünf Jahren Erfahrung in der Digital Publishing-Branche kennt er die Herausforderungen der Verlage und Corporate Publisher. Als Wirtschaftsingenieur hat er ein Gespür für Trends und Marktwachstum. Dabei behält er stets das komplexe Verlagssystem im Blick.

Was ein Späti mit Content zu tun hat

Pressmatrix auf der Dmexco: von Data Analytics, KI und Content zum Snacken

Pressmatrix auf der Dmexco 2018 – ein Rückblick

Die analoge Welt hielt zur Digital-Marketing-Messe Dmexco einige Herausforderungen für uns bereit: Stau auf dem Weg nach Köln, eine Aussteller-Parkplatz-Beschilderung auf dem Messegelände, die uns dem Ziel partout nicht näherbrachte, eine für unseren Messestand bestellte, aber nicht gelieferte Kaffeemaschine und schließlich eine kranke Bloggerin, die zur Vorstellung unseres gemeinsamen Use Cases nicht kommen konnte. Reales Messechaos eben.

Die digitalen Themen hingegen, die sich die Veranstalter und Aussteller der Dmexco vorgenommen hatten, gaben ein gutes Bild von der Zukunftsgewandheit und dem Innovationswillen der Branche ab. Schon im Vorfeld waren Künstliche Intelligenz (KI), Machine Learning und Marketing in der Data Economy als die Trendthemen ausgemacht. Interessante Spannungsfelder zwischen zahlenbasierten Kauf-Wahrscheinlichkeiten und der Markenbildung durch Kreativität und Überraschungseffekte taten sich auf.

Was steckt hinter all diesen datenbasierten Optimierungen und lernenden Algorithmen? Inhalte und Botschaften sollen möglichst zielgruppengenau und individuell angepasst an den potenziellen Kunden gebracht werden. Mit Content Marketing und Storytelling – die heißen Marketingthemen von gestern und vorgestern – produzieren Marketers Content in rauen Mengen, nun braucht es Daten und Erkenntnisse über die Zielgruppe, um sie im richtigen Moment zu treffen und zu begeistern.

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Content aus dem Spätverkauf? Auf der Dmexco 2018 in Köln nahmen wir das Thema „Snackable Content“ wörtlich.

Snackable Content zum Essen

Für unseren Messestand im Stil eines Spätverkaufs hatten wir die Themen „Snackable Content“ und „der zum Moment passende Content“ wörtlich genommen. Wer einen Kaffee brauchte, bekam ihn als „Hot Content“, für den kleinen Hunger gab es den „Snackable Content“-Müsliriegel und wer gesammelte Materialien in einen Rucksack stecken wollte, erhielt unseren „Content Träger“. All das waren die Auslöser für amüsierte Gesichter und noch mehr sehr gute Gespräche. Über die Macht der Daten, über KI und vor allem über Content.

Ich nehme davon einige ganz reale Erkenntnisse mit: Für viele Marketers geht es derzeit vor allem um die Digitalisierung ihres Tuns: die effektive Nutzung digitaler Kanäle, die Bereitstellung von Content in verschiedenen Formaten und schlicht die Ansprache ihrer immer digitaler agierenden Zielgruppen. Wer nicht gerade mit großen Werbebudgets handelt, für den sind programmatische und Maschinenlernen-basierte Ansätze bisher eher spannende Zukunftstechnologien und erst der übernächste Schritt.

Aber: Wenn KI helfen kann, die Bedürfnisse der Zielgruppe besser zu erfassen und den Content und schließlich das nachgelagerte Angebot zu personalisieren, dann wird es schon bald sinnvolle Einsatzszenarien geben. In unserem eigenen Showcase konnten wir beispielsweise zeigen, wie ein beratender Chatbot bestimmte Vorlieben und Attribute auf ein späteres Angebot überträgt. So kann Marketing schaffen, was der Verkäufer im Späti durch Menschenkenntnis und unkonventionelle Öffnungszeiten erreicht: einem Kunden genau im passenden Moment das richtige Angebot zu machen.

Wir haben uns auf der Messe verpasst? Dann lassen Sie uns doch jetzt reden!

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.


Mehr über Snackable Content und Micro Moments erfahren.

Schöne neue Welt – oder wie konsumieren wir in Zukunft

Warum die Nutzer-Gewohnheiten den Content der Medienmacher beeinflussen.

Ich gebe zu, die Millennials treiben mich um. Aber nicht, weil sie eine so besondere Zielgruppe sind, sondern weil sie für mich mit ihrer digitalen Sozialisierung und den daraus entstandenen Gewohnheiten symptomatisch für ein völlig neues Mediennutzungsverhalten von uns allen stehen. Sie zeigen uns längst, wie wir in Zukunft digital leben und Medien oder Inhalte konsumieren.

Was bedeutet das nun für die Medienmacher, Publisher oder Content-Anbieter? Sollten Sie ihre bewährten Konzepte komplett überdenken? Oder reichen kleinere Anpassungen? Wenn Sie mich fragen: Der Lack muss ab. Einfach überstreichen reicht hier nicht. Die traditionellen Strategien, um Content zu verbreiten, werden über kurz oder lang nicht mehr tragen.

Die Zielgruppe verstehen lernen

Der erste Schritt in diese Richtung ist: Lerne Deine Zielgruppe besser kennen. Finde heraus, welche echten Bedürfnisse und Nutzungsinteressen sie haben. Der moderne Konsument ist selektiv, er will nicht einfach mit Themen berieselt werden, die jemand für ihn vorgedacht hat – und schon gar nicht mit Randthemen. Für ihn steht der Nutzen im Vordergrund, Masse interessiert ihn nicht. Mit dem reinen Transport von Informationen wird man ihn nicht erreichen. Medienmacher und Publisher müssen genauer wissen, wer wann welchen Content konsumiert.

Wer seine Zielgruppe genau unter die Lupe genommen hat und sie wirklich gut kennt, kann auch die Inhalte entwickeln, die sie sucht. Und hat damit auch in Zukunft die Chance, sie zu erreichen. Wichtig ist es dabei jedoch, nicht nur auf neue Kanäle zu setzen. Inhalte zielgruppenspezifisch über diverse Channel auszuspielen, ist rein technisch gesehen längst keine Hürde mehr. Doch wird dies allein nicht ausreichen.

Viel bedeutender in diesem Zusammenhang ist die Art und Weise, wie der Content seinen Weg zum Auditorium findet. Für mich sind hier zwei Punkte entscheidend: Flexible Formate und der Fokus auf den Nutzen für den Konsumenten. Digitale User suchen themengetrieben und situationsabhängig. Snackable Content, der im passenden Moment genau in dem Format konsumiert werden kann, das zum gerade verfügbaren Endgerät, der Zeitspanne und der Situation passt. Kann er sich dann noch mit dem Content-Anbieter interaktiv in Verbindung setzen, individuelle Anliegen diskutieren oder erhält das Gefühl, dass genau seine Meinung von Interesse ist, wird dies die Identifikation stärken.

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, dass in Zukunft immer weniger gelesen, sondern eher gehört wird. Deswegen experimentieren wir bei PressMatrix seit einiger Zeit mit Sprachassistenzsystemen und testen, wie textbasierte Inhalte per Sprache ausgespielt werden und beim Auditorium ankommen.
Solche Systeme haben den großen Vorteil der Bidirektionalität. Ein Nutzer muss also in Interaktion treten, wenn er Content abruft. Durch die Interaktion und die Intelligenz der Sprachassistenten erhalten wir alle ein neues Verständnis für den User – und können so lernen, wie der Content aufgebaut sein muss.

Google, Amazon und andere große Unternehmen beispielsweise machen es uns bereits vor: Selbstlernende Systeme zeigen uns, was der User möchte. Nehmen wir doch einfach solche wertvollen Erkenntnisse ernst und ziehen Rückschlüsse auf die Art und Weise, wie Content beschaffen sein muss, um sein Ziel, den digitalen Menschen, zur erreichen.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Sie wollen mehr über das Thema erfahren? Besuchen Sie unser Seminar auf der DMEXCO am 12. September 2018 in Köln.

Verbandskommunikation – keinesfalls langweilig

Vereine und Verbände befinden sich oft in einem kommunikativen Spannungsfeld. Die Kommunikation reicht von der Vertretung der Mitglieder-Interessen, über Mitglieder-Werbung, bis hin zu wichtigen Informationen für Entscheider aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Nicht zuletzt müssen auch attraktive Anzeigenflächen vorhanden sein, um Partner zu gewinnen und Sponsoren entsprechend zu würdigen. Dieser Spagat muss auf der inhaltlichen Ebene und im Format überwunden werden. Eine Aufgabe, die viele Vereine vor Probleme stellt. Warum eigentlich?


Verbandskommunikation digital lösen

Die meisten Vereins-Publikationen sind Vereinsordnungen, Programme, Satzungen, Pressemeldungen, Informationsbroschüren sowie Nachrichten und Reaktionen auf aktuelle Ereignisse. Vieles davon muss regelmäßig aus Gründen der Transparenz veröffentlicht werden.
Hier bietet sich die eigene Webseite an oder sogar eine App, die auch der Bundesverband Deutscher Vereine als digitale Transformationsprojekte vermehrt in die Vereinsarbeit einbringen möchte:

>> „So auch der bdvv. Er hat Transformationsprojekte gestartet und angefangen, einfach nur Vereinsmitgliedschaften online beantragen oder erwerben zu lassen.
Weitere Schritte sind, ein internes Communitymanagement auszubauen, und zwar unter Umgehung der sozialen Medien und ihrer Messengersysteme sowie der unzähligen Downloadmöglichkeiten von Satzungen, Formularen, etc.  hin zu rechtskonformen und leistungsfähigen Applikationen.“ <<

Quelle: bdvv
Anders als beim Bundesverband dargestellt, sind für qualitative Apps nicht zwingend hohe Investitionen notwendig – und mit einer guten Lösung auch kein erheblicher Mehraufwand.
App-Lösungen bieten inzwischen Möglichkeiten, um auch aktuelle Meldungen und Stellungnahmen schnell und außerhalb von Periodika in einem eigenen Newsfeed zu veröffentlichen. So können Mitglieder gezielt und schnell erreicht werden.

Um Entscheider aus Politik und Wirtschaft zu erreichen sowie eine Community aufzubauen, ist die crossmediale Veröffentlichung und die Nutzung sozialer Medien ratsam.
Fraglich bleibt, warum der Bundesverband die sozialen Medien nicht für das Communitymanagement einsetzen möchte.

Verbandskommunikation unter Umgehung der sozialen Medien?

Diese Forderung irritiert, gerade wenn es darum geht, neue Mitglieder zu werben, Interessenten für die eigene Arbeit zu begeistern und einen Austausch mit Vereins-Externen und Opponenten anzuregen. Denn wo sonst außer auf Facebook, Twitter und Co. können unzählige Menschen auf neue Inhalte zugreifen, sich damit auseinandersetzen und austauschen?

Um die jeweiligen Kanäle erfolgreich für die Kommunikation zu nutzen, gilt es zunächst zu verstehen, welche Adressaten wo zu erreichen sind und wie diese auf den jeweiligen Kanälen interagieren.

Offen für neue Formate

Eine Spinnennetz-Taktik eignet sich gut, um eine facettenreiche und zielgerichtete Verbandskommunikation zu erzeugen. Dabei werden verschiedene inhaltliche Fäden, die miteinander verbunden, aber nicht identisch sind, in verschiedenen Kanälen – je nach Adressaten – gestreut und führen letztendlich zentral auf die eigene Webseite, auf der tiefer gehende Informationen und Service-Dienstleistungen angeboten werden.

Auf Sozialen Medien lässt sich ein Gespür für aktuelle Themen und Stimmungen bekommen – was beschäftigt meine Zielgruppe gerade? Worüber diskutiert sie und welche Inhalte und Informationen kann ich ihnen an die Hand geben, um Klarheiten zu schaffen? Hier sind Hintergrundinformationen in kurzen, knackigen Formaten gefragt und Einblicke in die tägliche Arbeit der Verbände. Mithilfe verschiedener Targeting-Einstellungen lassen sich Beiträge auch gezielt an die Zielgruppen und Interessenten versenden.

Mit Video, Bewegtbildern, Fotos und Live-Streams lässt sich die breite Facette der Verbandsarbeit sehr gut darstellen. Hier tritt die Transparenz, aber auch die Aufmerksamkeit in den Vordergrund. Geeignete Kanäle sind YouTube und Instagram – auch um Verband-Nachwuchs zu fördern.

Messenger und Foren laden dazu ein, über Probleme und Fragestellungen zu reden und in Form einer Beratung einen direkten Draht zu den Mitgliedern aufzubauen. Um den Aufwand überschaubar zu halten, kann man solche Messenger-Dienste auch auf Mitglieder beschränken.

Und dann wäre da noch Audio. Ein Kanal, der wieder in aller Munde ist und hinsichtlich Sprachassistenten und einer zunehmenden hands-free-Nutzung durchaus zukunftsfähig scheint.
Das mag nach viel Aufwand klingen, vieles lässt sich aber nach und nach ausprobieren und optimieren, um die passende Mischung für den eigenen Verband zu finden.

Fazit: Learning by doing

Der bdvv spricht von einer zentralen Lösung für mehrere Vereine – diese Unterstützung kann Rückendeckung und -wind geben; vieles können Vereine aber auch schon für sich selbst umsetzen. Unser Tipp: Probieren Sie einiges einfach mal aus!
Sortieren Sie Ihre Inhalte, hören Sie sich um: Wie informieren sich Ihre Adressaten und wo sind sie unterwegs? Wer spricht noch über Ihr Thema? Gibt es Influencer, mit denen sie zusammenarbeiten können? Solche Informationen gepaart mit Ihrer Erfahrung ermöglichen Ihnen neue digitale Kommunikationswege.


Best Practice Beispiel auf dem Verbände-Infotag

Die Verbandskommunikation des SoVD ist ein gutes Beispiel für Kreativität und Mut zum Ausprobieren.

Zusammen mit Veronica Sina vom SoVD sprechen wir von PressMatrix über digitale Verbandskommunikation auf dem Verbände Infotag. Mehr erfahren.

Wann: 25. September | 15:30 Uhr Wo: Berlin, Humboldt Carré

Sind wir nicht alle ein bisschen Millennial?

Warum haben Millennials für mich Leuchtturmcharakter und was macht sie eigentlich so besonders?

In meinem letzten Post hatte ich es bereits angekündigt: Auf der DMEXCO halte ich einen Vortrag zum Thema: Neue Wege für Digitales Publishing, um Millennials zu erreichen. Sie mögen mich berechtigt fragen, was mich eigentlich so umtreibt. Warum haben Millennials für mich Leuchtturmcharakter und was macht sie eigentlich so besonders? Sind sie nicht eine Zielgruppe, wie alle anderen auch?

Nein, sind sie nicht. Geboren um die Jahrtausendwende, sind sie die erste Generation, die in einer digitalen Medienwelt aufgewachsen sind. Als Digital Natives verwenden sie nicht nur moderne Kommunikationsmittel ganz selbstverständlich, sie sehen auch die Welt mit anderen Augen. Sie sind es gewohnt, Informationen aus einer Vielzahl internationaler Quellen zu erhalten. Sie sind aktiver in Sozialen Medien, oft weltgewandter und offener für Neues als ältere Generationen. Selbstverwirklichung und Individualität nehmen einen großen Raum in ihrem Leben ein, der traditionelle Karriereweg ist ihnen viel weniger wichtig als eine ausgewogene Work-Life-Balance. Sie verstehen sich eher selbst als Creator denn als Konsument von massentauglichen Produkten.

Und selbstverständlich nutzen sie auch Medien ganz anders, nämlich zeit- und ortsunabhängig und das Ganze mit einer Selbstverständlichkeit, wie es andere Generationen nicht tun. Traditionelle Medienangebote haben eine bestimmte Zielgruppe im Fokus, für die sie Content zusammenstellen, der sie interessieren könnte. Das gelingt mal mehr, mal weniger treffsicher, manche Nutzer fühlen sich durch eine Vielzahl an Themen inspiriert, andere überblättern, was sie nicht interessiert. Verallgemeinert und zugespitzt: Zufälliger Content soll eine Zielgruppe erreichen, die aufgrund oberflächlicher Merkmale als solche definiert wurde.

Millennials interessieren sich für solche Medien kaum. Für sie steht der konkrete Nutzen im Vordergrund. Sie suchen nach einer Lösung für ein konkretes Bedürfnis. Dies kann eine einfache Information sein, die in diesem Moment benötigen. Es kann ebenso ein regelmäßiges Themen-Feature sein, das dabei hilft, etwas zu lernen oder ein Angebot, mit dem man sich interessehalber identifiziert. Es wird aber kaum ein Artikel sein, in dem ein Redakteur sich überlegt hat, was einen Millennial eventuell interessieren könnte, kommt er auch noch so schön digital daher.

Wie muss also der Content sein, der Millennials interessiert?

Wenn Sie mich fragen: Authentisch, kreativ, nutzenorientiert, auf den Punkt. Gründlich recherchiert und ansprechend dargeboten. Weniger Text, mehr Bilder. Als Podcast oder Video statt gedruckt in einer monatlich erscheinenden Publikation. Abgesendet von einem so genannten Influencer, also jemandem, der sich dem Thema des Millennials verschworen hat. Dem Gleichgesinnte folgen und der interagiert statt nur publiziert. Den ich auf einem Event selbst begegnen und ihm Fragen stellen kann.

Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich möchte keinesfalls die traditionellen Angebote der Medienmacher aus Prinzip schlecht reden. Oder gar behaupten, sie seien überflüssig. Doch wenn ich mich und meine Gewohnheiten selbst unter die Lupe nehme, sehe ich, dass auch ich längst Medien und Inhalte anders verwende. Auch ich bin praktisch immer online, suche themengetrieben, konsumiere situationsabhängig in verschiedenen Formaten und folge Personen, die sich mit Themen beschäftigen, die mich bewegen, online. Die Welt dreht sich immer weiter. Unser Verhalten ändert sich. Wir setzen uns mit neuen Entwicklungen auseinander und profitieren davon. Vielleicht ist es deshalb gar nicht so schlecht, dass es die Gruppe der so anders strukturierten Millennials gibt, die unsere Definition von Zielgruppen über den Haufen werfen.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Neue Wege für Digitales Publishing, um Millennials zu erreichen

Von High Intent Micro Moments, Snackable Content und der DMexco in Köln

Von High Intent Micro Moments, Snackable Content und der Dmexco in Köln

Ich schicke es vorweg: Ich bin kein Millennial. Das ist einerseits schade. Denn wäre ich erst rund um die Jahrtausendwende geboren, würde ich mir mit Sicherheit deutlich weniger Gedanken machen, wie die Digitalisierung die Medienwelt voranbringen kann. Ich würde ganz selbstverständlich digital leben. Andererseits ist es natürlich hilfreich, will man die derzeitige Diskrepanz zwischen Medienmachern und Mediennutzern verstehen, wenn man nicht nur durch die digitale Brille blickt.

Die Zielgruppe der Millennials steht für das, was Digitales Publishing heute leisten muss, nämlich die Nutzer zu erreichen, die über Digital Life nicht reden, sondern längst ganz selbstverständlich digital agieren. Und damit meine ich mehr, als mit dem Smartphone unterwegs das Lieblingsmagazin zu lesen. Denn Online-Medien sind längst nicht mehr nur ein neuer Kanal mit anderem Endgerät. Vielmehr hat sich die gesamte Art und Weise, wie Menschen Medien konsumieren, verändert – bis hin zu der Frage, wie sich Medien heute eigentlich definieren.

Digitales Marketing diskutieren auf der Dmexco in Köln

Die Publishing-Branche ist allerdings noch stark analog geprägt. Digitale Geschäftsmodelle basieren zumeist auf analogen, oft sehr erfolgreichen Vorbildern. Noch trägt das. Schon mittelfristig wird das meiner Ansicht nach nicht genügen. Denn es lässt außer Acht, dass die Nutzer diesen analogen Grundmodellen schon heute immer weniger folgen: Statt über abonnierte Fachzeitschriften mit von Redaktionen inspirierten Themen findet Content-Suche heute themenspezifisch und situationsabhängig mit einem gezielten Intent statt.

Auf der Dmexco, die am 12. und 13. September in Köln stattfindet, möchte ich dieses Thema ausführlich innerhalb eines Seminars diskutieren. Unter dem Titel „High Intent Micro Moments – Neue Wege für Digital Publishing, um Millennials zu erreichen“ werde ich verschiedene, innovative Ansätze vorstellen und will vor allem animieren, Content neu zu denken.

Hier einige Highlights aus dem Seminar:

  • Aktuelle Anforderungen an Digitales Publishing: von Zielgruppen, die den Medienmachern digital weit voraus sind.
  • Das Konzept des High Intent Micro Moments: werthaltige, effektive „Digital Moments“ für User erschaffen.
  • Snackable Content: themengetrieben, situationsabhängig, gehirngerecht.
  • Neue, flexible Formate: das AudioXperiment – Ergebnisse und Erkenntnisse.
  • Use Cases: Wie sich digitale Konzepte monetarisieren lassen.
  • Das Seminar ist offen für jeden Besucher der Dmexco, die Anmeldung vorab ist nicht notwendig. Natürlich lässt sich nicht alles in großer Runde klären.
    Wir werden deshalb Snackable Content und High Intent Micro Moments an unserem Stand 062 in Halle 7.1 auf ganz verschiedene Weise erlebbar machen. Der Besucher bekommt, was er genau in diesem Moment braucht: entweder etwas Erfrischendes aus dem Kühlschrank, einen kleinen Energieschub oder Inspiration aufs Ohr. Ein gutes Gespräch über die Zukunft des Digital Publishing ist natürlich immer inklusive.

    Über Jens Gützkow

    Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

    Sie interessieren sich für das Thema oder haben Fragen an uns? Wir stehen gern für Sie zur Verfügung!