Snackable Content

Die Anforderungen und Bedürfnisse an Content, Informationen und Formaten, die wir täglich konsumieren, ändern sich stets nach Stimmung, Situation und Zeit. Oft genug suchen wir unterwegs nach Abwechslung in sozialen Medien oder nach Lösungen für ein Problem, bevor wir uns auf der Arbeit oder Zuhause damit tiefergehend beschäftigen. Diese Momente gilt es zu nutzen, mit snackable Content zum Beispiel.

Wann werden welche Inhalte gebraucht?

Folgendes Szenario: Sie wollen sich für den Beruf weiterbilden und ein paar Kenntnisse zu einem speziellen Thema aneignen. Jetzt können Sie auf Fern-Universitäten zurückgreifen, die einen festen Lehrplan anbieten oder Sie eignen sich die Kenntnisse selbst an, mit einem Fachbuch oder Lernvideos auf YouTube, Präsentationen auf Slideshare, Beiträgen auf Wikis und so weiter. Es gibt unglaublich viele Möglichkeiten, die Content-Anbieter und Unternehmen nutzen sollten, um ihre Inhalte zu präsentieren, um letztendlich Kunden zu gewinnen und die Marke zu stärken.

Inhalte könnten zum Beispiel Anleitungen, How-to-Videos, Navigationshilfen, Definitionen, Produktbewertungen sein. Und so unterschiedlich wie die benötigten Inhalte, so angepasst sollten auch die Formate sein: Videos, kleine Texte, Audio, Grafiken und Analysen als Bilder, Präsentationen oder auch Stories auf sozialen Kanälen – eben überall da, wo man nach Inhalten sucht und passend für die unterschiedlichen Devices, über die man auf die Inhalte zugreift.

Auch das Format entscheidet darüber, ob der Inhalt genutzt wird

Das klassische Magazin-Konzept mit Inhalten, die nach Themen zusammengestellt sind, ist oft unzureichend und nicht mehr alltagstauglich, weil es Inhalte eben nicht in situationsgerecht aufgearbeiteten Formaten anbietet. Eine Zeitung ist für eine Bahnfahrt zur Rush-Hour nicht handlich, lange Titel-Reportagen sind schlichtweg zu schade, um sie unter Zeitdruck zu lesen, lange Texterläuterungen sind nicht hilfreich, wenn man schnell wissen möchte, wie der nächste Schritt aussieht. Und Artikel, die stets von Werbebannern blockiert werden, sind schlichtweg nervig.
Bereiten Sie Inhalte stattdessen in verschiedenen Versionen und Umfängen auf, wie kleine Einleitungen, Thesen, ein Themenüberblick in einzelnen Videos oder eine umfassende Dokumentation oder Reportage. Denn gern greifen die Nutzer zunächst auf kurze Formate und Übersichten zurück. Gefällt ihnen der Inhalt, beschäftigen sie sich auch mit ausführlicheren Varianten, wenn die Zeit da ist.

Snackable Content in der App …

Viele Magazinkunden bieten ihren Lesern Einzelartikel an, um neue Abonnenten zu gewinnen und bestehende zu halten. Die Leser profitieren von qualitativ hochwertigen Inhalten, die von Redaktionen zusammengestellt wurden, an einem Ort zu finden sind und trotzdem immer wieder neue Ideen liefern.

Beispiele für eigene News-Apps sind zum Beispiel das Tanzschritt Magazin, Fit for Fun oder Magazine aus dem Dienstleisterbereich wie Blaulicht, ein Feuerwehrmagazin, oder das Magazin der Landesbank Baden-Württemberg. Alle bieten kurze Bericht in Text- und Video-Formaten an, die oft eine maximale Lesezeit von fünf Minuten aufweisen.
Mitunter werden auf weiterführende Inhalte auf der eigenen Webseite verwiesen, um die Reichweite dieser zu erhöhen oder attraktive Content-Flächen für Werbekunden zu schaffen.

Die Strategie ist dabei oft simpel, aber effektiv. Die Inhalte werden kostenlos angeboten, um das Interesse zu wecken und eine Vertrauensbasis zu schaffen, egal ob für die eigenen Inhalte oder das Unternehmen selbst.

… und in sozialen Medien

Instant Article sind schon seit einer Weile fester Bestandteil der Content-Strategien von Verlagen und Unternehmen. Sofort verfügbare Inhalte, die zum Teil zufällig und andererseits nach Nutzungsgewohnheiten angezeigt werden, bieten Nutzern eine kleine Abwechslung im Alltag und sorgen für Kurzweil. Auch hier sind Inhalte willkommen, die eine Lese- bzw. Rezeptionszeit von fünf Minuten nicht überschreiten und zunächst das Interesse an einem Thema beim Kunden wecken oder einen Markennamen platzieren.

Entsprechende Inhalte eigenen sich gut, um mit der Community zu interagieren. Kommentare, Likes und Shares spiegeln die Interessen der Leser wider und sind somit gute Indizien, um neue Themen zu erarbeiten.

Neue Rezeptionsgewohnheiten bedienen

Snackable Content, also Inhalt in kurzweiliger, situationsabhängiger Form aufbereitet, entspricht den Rezeptionsgewohnheiten heutiger Leser, die kurze Zeitfenster effektiv nutzen wollen, um voran zu kommen oder eben sich kurzweilig zu entspannen und Neues zu entdecken.
Denken Sie diese Formate mit, wenn Sie die nächste Conent-Planungen vornehmen, denn Inhalte lassen sich als Snack oft zweitverwerten.

Das könnte auch interessant sein: Mirco Moments, die Momente der Entscheidungen, effizient für sich nutzen.

Wie digital ist die Zeitschriftenbranche?

Marktzahlen zum Digital Publishing mit begrenzter Aussagekraft.

Branchenreports enthalten zwar Zahlen und Fakten, lassen sich jedoch auf ganz unterschiedliche Weise interpretieren. Ganz konkret war ich auf der Suche nach aktuellen, Einschätzungen zur Digitalisierung der Zeitschriftenbranche. Denn in meiner Wahrnehmung stellt sich der Markt sehr widersprüchlich dar: Auf den verschiedenen Kongressen und Branchentreffen, auf denen ich in letzter Zeit war, hört sich das immer keineswegs nach einer Krise an. Die Printauflagen sinken nur moderat und die steigenden Online-Werbe- und Vertriebserlöse kompensieren dies. Andererseits arbeite ich täglich mit Publishern zusammen, die händeringend neue digitale Konzepte suchen. Denn längst wächst doch eine Generation heran, die Medien nicht nur digital konsumiert, sondern digital lebt. Oder nicht?

Massive Investitionen in Digital Publishing geplant

Zwei der größten, weil mitgliedsstärksten, Branchenvereinigungen sind der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) und der Verein Deutsche Fachpresse. In den Jahresberichten der beiden ähneln sich die Zahlen zum Printgeschäft, bestehend aus Heftverkauf und Anzeigen: etwa 55 Prozent Anteil am Umsatz, nur ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt werten die Experten das positiv, von Rezession keine Spur.

Doch nun zum spannenden, weil zukunftsgewandten Teil: Wie entwickeln sich die digitalen Angebote? Beide Erhebungen nennen „Digitale Medien“ als starken Wachstumsbereich. Der VDZ beziffert den Anteil am Gesamtumsatz mit 21,5 Prozent und nennt Bannerwerbung, E-Commerce, Rubrikengeschäft, Search und Paid Content als Beispiele für digitale Produkte. Bei der Marktschätzung des Vereins Deutsche Fachpresse machen die Digitalerlöse sogar fast ein Drittel aus. Der Report benennt zudem interessante Detailzahlen: Danach verlegen 62 Prozent der Fachverlage digitale Zeitschriften, 58 Prozent erwirtschaften Umsätze über die Website und noch 46 Prozent verkaufen Daten aus ihren Datenbanken. Leider, so gesteht der Verein ein, basieren diese Zahlen nur auf den Angaben einzelner Verlage. Wie viele Publisher Daten zu diesem Sample beisteuerten und damit auch wie valide diese Zahlen sind, erfährt der Interessierte leider nicht.

Und noch mehr Zahlen, die mich freuen: Mehr als 400 reine Digitaltitel hat der Verein Fachpresse am Markt ausgemacht, 12 Prozent Auflagensteigerung bei e-Papern. Und zu guter Letzt: Zwei Drittel aller Fachverlage wollen in 2018 in neue digitale Produkte investieren. Das sind gute Nachrichten. Wirklich?

Was heißt „in digitale Produkte investieren“?

Investitionen in Digital Publishing scheinen dringend angeraten. Die digitale Zeitschrift oder noch mehr Online-Werbung können nur Lösungen auf Zeit sein. Schon jetzt machen AdBlocker den Vermarktern das Leben schwer. Darüber hinaus sind die Mediennutzer längst viel flexibler digital unterwegs, als es ein Abo einer bestimmten Zeitschrift jemals sein könnte.

Umfragen von Readly, einem Magazin-App-Flatrate-Anbieter, verraten, was Nutzer an dessen Angebot schätzen: die abwechslungsreichen Inhalte. Fast 90 Prozent der Befragten wollen sich zu bestimmten Themen informieren, eben genau dann, wenn es sie interessiert. Eine ganze Zeitschrift kaufen oder gar abonnieren diese Nutzer nicht mehr. Sie informieren sich kontextabhängig in einer Vielzahl von Medien.

Immerhin zeigen die Zahlen, die Branche ist in Bewegung. Nun kommt es meiner Meinung nach darauf an, dass die neuen digitalen Produkte nicht nur wie die alten funktionieren. Gegenwärtige Branchenzahlen können hingegen trügerisch sein.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.


Mehr über die Zukunft des Digital Publishings erfahren Sie auf unserem Speakerslot auf dem VDZ Distribution Summit am 19. September 2018 um 11:15 Uhr in Hamburg.

Sprachassistenten setzen sich durch

Vor einem Jahr haben wir uns bereits mit Sprachassistenten und ihren Funktionen auseinandergesetzt. Damals war nur Amazons Echo auf dem deutschen Markt verfügbar, Googles Home stand noch in den Startlöchern und Apples HomePod in den Sternen.

Inzwischen haben auch diese Mitbewerber ihre Sprachassistenten und Lautsprechersysteme ausgerollt – und sie scheinen langsam, aber ziemlich sicher die Wohnzimmer und Büros zu erobern. Zeit darüber zu sprechen, warum sich diese smarten Assistenten durchsetzen werden.

Sprachassistenten – ein kurzer Überblick

Smarte Assistenten sind derzeit in jedem neueren Smartphone-Modell zu finden. Sei es Amazons Alexa, Siri im iPhone, Googles Assistent und Bixby in Android-Smartphones oder Microsofts Cortana in den neueren Windows-Laptops und Tablets. Neben der mobilen Sprachsteuerung erhalten zunehmend eigens für die Sprachassistenten kreierten Lautsprecher Einzug in die Haushalte: Amazons Alexa im Echo, Siri im HomePod oder der Google Home.
Seit diesem Sommer ist auch Samsungs Galaxy Home mit Bixby im Gespräch, bisher gibt es allerdings nur wenige Details über den Lautsprecher.

Alle Modelle bieten im Großen und Ganzen ähnliche Funktionen an: von der Steuerung zahlreicher Haushaltsgegenstände – von dem Temperaturregler über Zeitschaltungen bis zur Überwachungsfunktion des eigenen Zuhauses – über Serviceleistungen, wie Online-Banking und Bestellfunktionen, bis hin zum personellen Berater in Modefragen.

Amazons Alexa führt durch den frühen Marktstart die Riege der smarten Lautsprecher an, dementsprechend haben viele Elektro- und Möbelhersteller eine Schnittstelle für die Alexa-Spracherkennung geschaffen. Hier geht es vorrangig darum, durch Automatisierungsprozesse den Alltag der Nutzer zu erleichtern und Multitasking zu ermöglichen.

Auf den HomePod mussten die Nutzer, zumindest in Deutschland, lange warten. Der Fokus des Assistenten aus Kalifornien sollte laut Apple – so die Werbung – vorrangig auf einem guten Klang liegen zum Abspielen von Musik und Filmen. Inzwischen bietet die HomeKit-Serie ebenso viele Steuerungsmöglichkeiten des eigenen Zuhauses, wie Amazon. Mithilfe sogenannter Szenen, kann der Nutzer bereits zum Aufstehen eine Automatisierung abspielen lassen – die Badheizung hochdrehen, die Kaffeemaschine anstellen, Rollos hochfahren und Aufsteh-Musik abspielen.

Auch Google Home steht den beiden Anbietern in nichts nach. Im Gegenteil, der Nutzer kann dazu noch auf die gesamte Google-Suche zurückgreifen, für alle Fragen des Alltags.

Mit Spannung wird auch der Assistent Bixby, verfügbar ab der achten Samsung-Generation, in Deutschland erwartet. Denn dieser bietet einen automatischen Erkennungsassistenten, der besonders für alle Shopping-Freunde und Produkthersteller interessant sein dürfte. Diese Funktion erlaubt eine Erkennung von Gegenständen mithilfe der Kamera und zeigt an, wo dieser Gegenstand verfügbar ist oder bestellt werden kann.

Was alle Assistenten vereint, ist den Alltag für den Nutzer komfortabler, bequemer und stressfreier zu gestalten, indem durch Automatisierungen und Verknüpfungen mehrerer Geräte verschiedene Aufgaben per Sprachbefehl gleichzeitig und nebenbei erledigt werden können.
Aber sehen es die Nutzer auch so?

Reden mit einem Lautsprecher

Wer denkt, dass die Interaktion zwischen Nutzer und Sprachassistent recht einsilbig oder gar einseitig ist, liegt falsch. Inzwischen bieten die Sprachroboter viele Interaktionsmöglichkeiten, erzählen Witze oder schmeißen eigene Partys.

Zunächst schätzen die Nutzer aber die schnelle, unkomplizierte Verfügbarkeit von Informationen, Nachrichten, Wettermeldungen, Musik sowie Serviceleistungen, wie das Bestellen von Essen, an ihren Assistenten. Dabei nutzen laut der Conversional Commerce Studie von Capgemini, die meisten keine HomePods oder Echos, sondern die Assistenten in ihren Smartphones. 24 Prozent der Befragten gaben sogar an, lieber den Sprachassistenten zu nutzen als Apps oder Webseiten. 35 Prozent von ihnen bestellen sogar direkt bei der netten Stimme aus dem Smartphone oder Lautsprecher diverse Produkte. Kein Wunder, dass die Studie perspektivisch eine Steigerung des Umsatzes durch den Einsatz von Sprachassistenten für Hersteller voraussagt.

Die Bequemlichkeit und hands-free-Methode scheint die Hürde für Nutzen der Sprachassistenten scheinbar zu senken. Allein in Deutschland haben bereits 58 Prozent einer Umfrage von „EARS and EYES“ zufolge einen Sprachassistenten auf dem Smartphone genutzt, 17/ Prozent mit einem Lautsprecher. Vorsichtig wird sogar in der Capgemini-Studie vermutet, dass die Interaktion Barrieren abbaut und die Entscheidungs- und Kauffreude anregt – wir werden sehen.

Googles Micro Moments

Ein Anbieter rührt zurzeit in Deutschland die Werbetrommel: Google. Mit der Kampagne „Mach mal, Google“ wirbt der Internetkonzern damit, dass mit seinem Sprachassistenten viele kleine Alltagssituationen ganz einfach gelöst oder gerettet werden können. Amazon warb vor einem Jahr mit einer ähnlichen Message.

Was dahinter steckt, ist ein Prinzip, das Google „Micro Moments“ nennt. Inhalte und Funktionen werden genau dann per Klick oder eben Spracheingabe zur Verfügung gestellt, wenn der Nutzer sie braucht – natürlich im passenden Format. Und hier kommen Unternehmen und Content-Anbieter gleichermaßen ins Spiel. Denn diese können nützliche Inhalte, Informationen, Wissen, Fakten, Anleitungen und Dienstleistungen als Text, Grafik, Audio oder Video anbieten. Entweder direkt über die Google Suche oder über eigene Skills und Funktionen für Sprachassistenten. Alltagshelfer-Content im Snack-Format, der schnell konsumierbar ist, scheint gefragt zu sein.

Fazit: Sprachassistenten werden sich zukünftig stärker durchsetzen

Nicht nur die großen Versandanbieter und Internetkonzerne stürzen sich auf diese Technologie auch Auto-, Elektro- und Möbel- und Bauunternehmen erweitern längst ihre Produktpalette um funktionale, intelligente Systeme und Geräte, die den Kunden Wünsche sprichwörtlich von den Lippen ablesen. Eine intelligente Umgebung, die mitdenkt, zu Hause und in der Hosentasche, schafft einen enormen Mehrwert für den Nutzer: Effizienz, Zeitersparnis und Multitasking-Fähigkeit. Schwer vorstellbar, wer das nicht nutzen möchten – wenn auch mehr oder weniger intensiv.

Denn klar, der Hype in Deutschland scheint im Vergleich zu den USA noch verhalten zu sein. Grund dafür sind vor allem datenschutzrechtliche Bedenken und Richtlinien, die sinnvoll sind und einem unkontrollierten Sammeln und Auswerten der Daten einhalten gebieten sollen. Hier werden zukünftig Regelungen zu finden sein.

Trotzdem lohnt es sich den Trend zu verfolgen und vielleicht sogar mitzumischen, mit Inhalten und Produkten, die nur ein Wort vom Kunden entfernt sind.

Wie Sie Audio-Inhalte für Ihr Unternehmen und Ihre Inhalte nutzen können, zeigen wir Ihnen hier.

Mehr erfahren Sie auch in unseren Vorträgen auf der Dmexco und auf dem VDZ Distribution Summit.

Titelfoto by Bence ▲ Boros on Unsplash

Mitarbeiterbindung: Kaum an Bord, schon wieder fort?

Mitarbeiter halten durch gute Kommunikation

In meinem letzten Blogpost habe ich darüber geschrieben, wie enorm wichtig eine gut gestaltete Mitarbeiterkommunikation für die Zufriedenheit der Mitarbeiter ist. Je länger ich über das Thema nachdenke, desto wichtiger wird es mir. Warum eigentlich?

Noch immer finde ich die Zahl beeindruckend, dass das Vierfache seines Jahreseinkommens verloren geht, wenn ein guter Mitarbeiter kündigt. Es ist wirklich ein schmerzhafter und teurer Prozess, einen Nachfolger zu finden, ihn von meinem Unternehmen zu überzeugen und ihn letztlich einzuarbeiten. Und wenn ich ihn gefunden habe, wie mache ich ihn glücklich, wie kann ich ihn halten? Oder ist es heute gar normal, dass sich das Mitarbeiter-Karussell ständig dreht? Ich glaube nicht.

Vorbeugen ist besser als Heilen

Sagen wir besser: Ich hoffe nicht. Es stimmt sicherlich, dass der Fachkräftemangel bestimmte Branchen stärker herausfordert als andere. Und wir alle wissen, dass die Jüngeren, sprich: die Generation Y oder auch Millennials genannt, wählerischer sind. Anspruchsvoller, was ihre Karrierechancen, Handlungsfreiräume und die Work-Life-Balance angeht. Doch dies sind alles Parameter, die ich nur bedingt beeinflussen kann.

Was Unternehmen sehr wohl tun können, ist, ein gutes Arbeitsklima zu schaffen, eine Atmosphäre, in der sich die Mitarbeiter wohl und wertgeschätzt fühlen. Und da sind wir wieder bei der Kommunikation. Sie ist für mich DER Schlüssel für zufriedene Mitarbeiter. Kommunikation ist das, was unsere Beziehungen zusammenhält, was uns zu Menschen macht, uns antreibt. Je besser wir kommunizieren, desto motivierter, agiler und effizienter können wir handeln. Eine gute Mitarbeiterkommunikation schafft Anreize für qualifiziert, leistungsbereite und talentierte Mitarbeiter, sich möglichst lange an das Unternehmen zu binden.

Meine drei Tipps für eine erfolgreiche Mitarbeiterbindung durch Mitarbeiterkommunikation

1. Ob positiv oder negative Infos, Informieren Sie Ihre Mitarbeiter immer zuerst. Nicht erst am Schluss, nach Kunden und Investoren. Das Schlimmste, was Ihnen passieren kann, ist, dass ein Mitarbeiter Unternehmensinfos durch andere Kanäle erfährt. Insbesondere wenn es um Veränderungen geht, die auf sie zukommen. Den Schaden können Sie nie wieder gut machen – den Mitarbeiter kaum wieder einfangen.

2. Binden Sie Ihre Mitarbeiter ins Geschehen ein. Gestalten Sie eine dialogorientierte Unternehmenskommunikation statt Ihre Mitarbeiter einseitig zu besenden. Was das bringt? Ihre Mitarbeiter fühlen nicht länger als „schlichte Arbeiter“, sondern sehen sich als Teil des Unternehmens. Bringen ihre Ideen ein, bereichern Zusammenhänge durch ihre Sichtweisen und geben Anregungen, auf die Sie vielleicht selbst nicht gekommen wären.

3. Schaffen und verbreiten Sie Inhalte, die Ihre Mitarbeiter sehnlichst erwarten. Setzen Sie auf flexible Formate – nutzen Sie die Bandbreite der Möglichkeiten aus, vom geschriebenen über das gesprochene Wort, ob gedruckt oder digital, hin zu bewegten Bildern. Und das Ganze in Form von Snackable Content. Content, der in genau der Form konsumiert werden kann, der zu der Situation passt, in der sich Ihr Mitarbeiter gerade befindet.

Gehen Sie einfach mit gutem Beispiel voran. Die Wertschätzung, die Sie Ihren Mitarbeitern vermitteln, ist unbezahlbar.

Über Serdal Kutun

Serdal Kutun ist Head of Sales von PressMatrix. Mit über fünf Jahren Erfahrung in der Digital Publishing-Branche kennt er die Herausforderungen der Verlage und Corporate Publisher. Als Wirtschaftsingenieur hat er ein Gespür für Trends und Marktwachstum, dabei behält er stets das komplexe Verlagssystem im Blick.

Mitarbeiterkommunikation – über- oder unterschätzt?

Was Zufriedenheit mit ungenutzten Potenzialen zu tun hat

„Die Mitarbeiter sind das höchste Gut unseres Unternehmens.“ Es gibt wohl kaum einen Geschäftsbericht, eine Unternehmensbroschüre oder ein Firmenvideo, in dem dieser Satz nicht enthalten ist. Aber entspricht er auch der Überzeugung des Absenders? Oder ist er nicht häufig nur ein Lückenfüller, ein leeres Statement? Es ist Zeit über eine neue Form der Mitarbeiterkommunikation zu reden.

Nur eine von vielen Unternehmenskommunikationen?

Die Kommunikation eines Unternehmens richtet sich an viele Dialoggruppen. So sollen die Kunden von den Produkten und Dienstleistungen erfahren, die es anbietet, Investoren angelockt und von einem möglichen Investment überzeugt werden. Journalisten werden angesprochen, um ihrer Leserschaft die Unternehmensbotschaften zu vermitteln, Anwohner eingeladen, um den Erweiterungsbau mit einzuweihen und sich nicht länger gegen das nun fehlende Licht zu beklagen. Und dann sind da noch die Mitarbeiter. Viel zu oft stehen sie jedoch am Ende der Nahrungskette und werden mit einem Newsletter „abgespeist“, der noch fix die Neuigkeiten der letzten Wochen zusammenfasst.

Mitarbeiter sind ein unterschätztes Vertriebsuniversum

Dabei sind gerade die eigenen Mitarbeiter so enorm wichtig: Wissen Sie Bescheid über die eigenen Produkte, werden sie dieses Wissen auch nach außen tragen. Freuen sie sich über die neuesten Entwicklungen, sind sie motiviert, identifizieren sich mit dem Unternehmen und arbeiten um Längen produktiver. Sie fühlen sich verbunden, sind glücklich und möchten bleiben.

Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt, wenn sich jemand die Mühe macht, wirklich interessante News ansprechend und spannend aufzubereiten

Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt, wenn sich jemand die Mühe macht, wirklich interessante News ansprechend und spannend aufzubereiten. [Jetzt twittern]

Umso wichtiger ist es, dass das Unternehmen dieses Potenzial auch erkennt und sich im Umkehrschluss bewusst wird, dass es viel dafür tun kann, diese Zufriedenheit zu fördern. Während die Ansprache der Kunden in den meisten Unternehmen einen hohen Stellenwert hat, ihnen gegenüber wertvoll und argumentativ kommuniziert wird, kommen die Mitarbeiter noch nicht immer in diesen Genuss. Das sollten wir ändern. Gerade mit dem Blick in die digitale Arbeitswelt, in der es immer schwieriger wird, gute Mitarbeiter zu finden und langfristig zu binden. Wissen wir doch, dass, wenn ein guter Mitarbeiter geht, etwa das Vierfache seines Jahresgehalts vonnöten ist, einen neuen Mitarbeiter zu finden, einzustellen, onzuboarden etc.

Die Mitarbeiterkommunikation ist dabei das zentrale Element. Wie auch immer sie gestaltet wird, sei es durch E-Mail-Newsletter, Mitarbeiter-Magazine oder das firmeneigene Intranet – die angebotenen Inhalte sollten nicht mehr nur halbherzig, zusammengesammelt oder überblicksartig daherkommen. Gilt noch viel zu oft die Devise: „Reicht doch, die Mitarbeiter kriegen doch mit, was passiert, müssen wir Ihnen doch nicht alles noch groß aufbereiten.“
Nein. Es reicht nicht. Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt, wenn sich jemand die Mühe macht, wirklich interessante News ansprechend und spannend aufzubereiten. Und zwar so, dass sie von den Mitarbeitern sehnlichst erwartet werden.

Mitarbeiterkommunikation konkurriert mit Freizeitthemen

Ich empfehle deshalb auch unbedingt flexible Content-Formate. Formate, die es erlauben, konsumiert zu werden, wenn es gerade passt. Schließlich sind Mitarbeiter auch nur Menschen, haben ein Berufs- und ein Privatleben, informieren sich fachlich und zu ihren Freizeitthemen, verfügen über wenig Zeit und werden sich letztlich für den Content entscheiden, der ihnen den größtmöglichen Nutzen, aber auch die größte Freude bereitet.

Und genau aus diesem Grund sollte den Mitarbeitern auch nicht das kommuniziert werden, was das Unternehmen möchte, sondern das, was den Mitarbeiter interessiert, was er braucht, um seinen Job besser zu machen, um in den Dialog mit anderen Mitarbeitern zu treten, um Probleme lösen zu können, effektiver und zufriedener zu werden. Nur dann wird er seine Zufriedenheit nach außen tragen, sich mit dem Unternehmen identifizieren und Familie und Freunden davon erzählen.

Über Serdal Kutun

Serdal Kutun ist Head of Sales von PressMatrix. Mit über fünf Jahren Erfahrung in der Digital Publishing-Branche kennt er die Herausforderungen der Verlage und Corporate Publisher. Als Wirtschaftsingenieur hat er ein Gespür für Trends und Marktwachstum, dabei behält er stets das komplexe Verlagssystem im Blick.

Keine Digital Publishing Konzepte in Sicht

Verzettelt sich die Zeitungsbranche bei der Datenanalyse? #ZD2018

„Data Rules!“ – lautet die Botschaft einer Branche mitten auf dem Weg in eine ungewisse, digitale Zukunft. Auf dem Kongress „Zeitung Digital“, letzte Woche von den beiden Branchenverbänden BDVZ und WAN-IFRA in Berlin veranstaltet, trafen sich mehrere hundert Vertreter des News-Journalismus, um Digital Publishing Konzepte zu diskutieren. Das Fazit fiel – zumindest aus meiner Sicht – ernüchternd aus.

Einige Printkunden lesen nun digital: Ist das Digital Publishing der Zukunft?

Denn vor allem die Praxisbeispiele, die aufzeigen sollten, wie sich heute online Geld verdienen lässt, demonstrierten, wie sehr sich das digitale Geschäft an analogen Wegen orientiert. Die ZEIT Verlagsgruppe etwa verzeichnet dank ihres Zusatzangebotes Z+ steigende digitale Abonnentenzahlen. Die digitale Auflage werde von Z+ „beflügelt“, hieß es euphorisch. Erreicht habe man dies durch drei strategische Maßnahmen: die Angleichung des Online-Preises an den Preis einer Printausgabe, vermehrte Aktionen im Social-Media-Bereich und beim E-Mail-Marketing sowie eine digitale Paywall, hinter der sich die Z+-Angebote verbergen.

Das stimmte mich nachdenklich. War das alles? DIE ZEIT ist unbestritten und zu Recht eines der renommiertesten und qualitativ hochwertigsten Blätter in Deutschland. Im Printbereich traditionell stark, sanken die Auflagenzahlen und Werbeinnahmen der Wochenzeitung in den letzten Jahren unterdurchschnittlich. Zusatzangebote, wie etwa der Shop für exklusive Geschenke oder Reisen, wurden über Jahre hinweg etabliert und tragen einen nicht unmaßgeblichen Teil zum Umsatz bei.

Und nun schlug die Redaktion einen erfolgreichen digitalen Zusatzweg ein – erreicht mit klassischen Mitteln der Kundenansprache. Was früher als breit gestreuter Werbeflyer ins Haus flatterte, wird heute zusätzlich per Social Media an die Leser gebracht oder landet im E-Mail-Postfach. Datenanalysen werten die Interessen aus, um den Newsletter zu personalisieren. So weit so erfolgreich: Die leicht sinkenden Printeinnahmen können so überkompensiert werden. Jedenfalls bisher. Von neuen Digital Publishing Konzepten keine Spur. Etwas rüde zusammengefasst: Lediglich die Ansprache potentieller neuer Leser findet nun über neue Kanäle statt und ein Teil des Contents muss jetzt digital bezahlt werden.

Mich überraschte, dass man solche Erkenntnisse im Jahr 2018 innerhalb eines Fachpublikums diskutiert.

Digitale Penetration der Kunden hat nichts mit Digital Publishing zu tun

Ähnlich, nur krasser, die Herangehensweise von BILD. Mit BILDplus hat der Verlag ebenfalls ein digitales Angebot geschaffen, welches teilweise kostenpflichtigen Content enthält. Umfangreiche Datenanalysen liegen der digitalen Strategie zugrunde. Diese brachte Fakten zutage, wie dass die Print-Leser über 50 Jahre alt seien, während sich auf Snapchat eher Menschen unter 30 bewegen. Themen rund um Beziehungen von mehr oder weniger bekannten Promis sowie Berichte über Verbrechen im weitesten Sinne finden online die meisten Leser. Das habe Folgen für die Vermarktungsstrategie in den verschiedenen Kanälen.

Mich überraschte, dass man solche Erkenntnisse im Jahr 2018 innerhalb eines Fachpublikums diskutiert. Sind das nicht Erfahrungen, die seit Jahren bekannt sind? Fängt die Branche tatsächlich jetzt erst an, sich darüber Gedanken zu machen, über welchen Kanal man den eigenen Content noch streuen könnte?

BILD gewinnt neue Online-Leser wohl vor allem durch ein ausgeklügeltes Penetrations-System. Man wolle „den Nutzer dort abholen, wo er bereit ist, zu zahlen“, hieß es und meinte damit ständiges Aufmerksammachen auf das Online-Abo. Hat der Nutzer nach mehrmaliger Ansprache noch immer keinen Vertrag abgeschlossen, bekommt er preisgesenkte Angebote desselben Produktes. Kann er sich dann noch immer nicht durchringen, bekommt er die folgenden Wochen ein anderes Produkt angeboten. Der Targeting-Funnel, vor allem generiert durch Facebook, gebe hier zielgenaue Möglichkeiten.

Fazit: Es ist noch Luft nach oben.

Ich möchte diese beiden Fallbeispiele keineswegs bewerten. Zum einen sind sie nur exemplarisch, zum anderen stehen hier Branchenexperten dahinter, die ihr Geschäft bestens kennen und denen der dargestellte digitale Erfolg – zumindest derzeit – Recht gibt. Für den Moment und vielleicht die nächsten Jahre können solche und ähnliche Strategien das wichtige Zeitungsgeschäft stützen.

Dennoch glaube ich, führen die Verlage diese Diskussionen schon zu lange. Content über neue Kanäle zu streuen und potenzielle Abonnenten über Social Media anzusprechen, können doch nur Übergangs-Maßnahmen sein. Denn sie bringen lediglich die analogen Konzepte auf digitale Wege. So war nur am Rande die Rede von neuen, flexibleren Formaten beispielsweise, dem sich ändernden, situationsabhängigem Verhalten der digitalen Nutzer oder Herangehensweisen abseits der analogen Welt. Keine Trends, keine mutigen Versuche, erst recht keine verrückten Ideen. Vielleicht braucht der User den digitalisierten Content in dieser Form gar nicht, weil er inzwischen Medien ganz anders konsumiert?

Datenanalysen sind zweifelsohne hilfreich, um eine Basis für eine digitale Contentstrategie zu finden. Doch reicht die Erkenntnis, welche Altersgruppe sich wo tummelt, keineswegs. Vielmehr geht es darum, den Nutzer dort abzuholen, wo er Content braucht und haben möchte, weil es ihm gerade passt. Die Form des Contents wird dabei im Digital Publishing künftig eine wichtige Rolle spielen. Kunden entscheiden sich schon heute kaum mehr für eine bestimmte Publikation, sondern suchen Content nach Inhalt und Konsumierbarkeit – eben situativ und kontextabhängig. Ob das Online-Abo dafür das richtige Zukunftsprodukt ist, bleibt offen.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Micro Moments effizient nutzen

Googles Modell der Micro Moments schwirrt bereits seit ein paar Jahren in den Marketingabteilungen der Unternehmen umher. Es gilt als richtungsweisend in der Vermarktung von Marken und Produkten, weil es einen ganz bestimmten Moment in der digitalen Nutzung der Kunden in den Fokus nimmt:
den Moment der Entscheidung.

Micro Moments kurz erklärt

In der Praxis sind das Momente, in denen ein Nutzer dringend eine Information benötigt, um voranzukommen. Wenn ein Nutzer zum Beispiel Hunger hat, sucht er ein Restaurant in der Nähe, beim Lesen stößt er auf ein unbekanntes Wort und sucht dessen Bedeutung. Er möchte ein Regal zusammenbauen und weiß nicht, welche Schrauben geeignet sind oder er möchte direkt die neuen Sneakers kaufen, die sein Freund bereits trägt. In solchen Momenten zücken Nutzer ihre Smartphones und googeln schnell nach der Lösung des Problems.

Genau diese Momente bieten enorme Chancen den Nutzer und Leser mit passenden Inhalten in richtigem Format zu erreichen. Am Ende führt das zum Kauf eines Produkts, eines Magazins oder zum Abschluss eines Abonnements.

>>Micro Moments schaffen: Den Nutzer im Moment der Entscheidung
mit passenden Inhalten abholen.<<

Der Inhalt für ein Produkt ist das Produkt

Für diese Micro Moments braucht es zunächst Inhalte, die schnell Antworten auf Fragen liefern. Das können Informationen zu einem Produkt sein, wie Testberichte oder Anwendungsbeispiele, die dem Nutzer einen Blick auf die Nutzungserfahrung mit dem Produkt im Alltag erlauben.

Betrachten Sie diese Inhalte für Micro Moments einmal als Produkt selbst – Medienmacher fällt das vermutlich leicht. Gehen Sie folglich an die Inhalte heran, wie Sie an die Produktentwicklung herangehen: Bieten Sie dem Nutzer einen echten Mehrwert, lösen Sie ein Problem aus seinem Alltag mithilfe ihres Inhalts. Denn in diesen Inhalten liegt eine Menge Potenzial, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen und sie in einem Micro Moment zu überzeugen – mit anschließendem Produkt-Kauf.

>>Der richtige Inhalt löst ein Problem des Nutzers.<<

Gute Inhalte mit Mehrwert bieten

Für die richtigen Inhalte hilft es, die Absichten und wirklichen Interessen der Nutzer zu kennen. Diese können Sie anhand qualitativer Daten, zum Beispiel aus Interviews, ermitteln. Sprechen Sie mit den Lesern Ihres Magazins oder den Nutzern Ihrer Produkte und bringen Sie in Erfahrung, warum genau das Produkt genutzt wird und wie es benutzt wird.

Statt Interviews eignen sich auch Gruppen und Chats auf sozialen Kanälen, um junge Nutzer und Leser abzuholen und mit diesen in Kontakt zu kommen. Das ist meist unverbindlicher und wirkt sich obendrein positiv auf die Follower-Zahlen aus.

Nach einem Interview oder einer Umfrage in sozialen Medien hilft es, sich die Customer Journey Ihrer Kunden vor Augen zu führen. Suchen Sie die Micro Moments heraus, die zur Entscheidung für Ihr Produkt geführt haben.
Hinterfragen Sie die Gründe und Motive für den Kauf und die anschließende Nutzung. So erhalten Sie Anhaltspunkte, welche Inhalte oder Eigenschaften Ihrer Produkte bei den Lesern gut ankommen und was Sie ausbauen sollten. Im Gegenzug dazu erkennen Sie vielleicht, dass bestimmte Inhalte nicht interessant sind oder zusätzliche Produkte am Markt vorbei produziert werden.

>>Greifen Sie zum Telefon oder hauen Sie in die Tasten.
Hauptsache Sie reden einfach mal mit Ihren Kunden und Lesern.
Sie werden überrascht sein, was Sie von ihnen lernen können.<<

Tipps für Micro-Moments-Inhalte:

    • Top-Informationen zum aktuellen Weltgeschehen:Ein Beispiel, Sie publizieren ein Sport-Magazin und die Fußball-WM steht an? Sorgen Sie dafür, alle Ergebnisse und Neuigkeiten zu aktuellen Spielen sofort zu veröffentlichen. Zum Beispiel als Liveticker. Wer soll den Nutzer darüber informieren, wenn nicht Sie?
    • Anleitungen, wie etwas gekocht, zusammengebaut, repariert, gemacht, etc. wird:Ein Baumarkt profitiert davon, wenn Menschen selber anpacken und alle Materialien, die Sie in einem Anleitungs-Video zeigen oder in einer fertigen Einkaufsliste zusammengestellt haben, bei Ihnen einkaufen. Passende Do-it-yoursell-Magazine übrigens auch.
    • Definitionen und kurze Erläuterungen von (Fach)Begriffen:Fach-, Special-Interest- oder Klatsch-Magazine, sie alle haben spezielles Know-how über Themen und Personen, nach dem die Nutzer suchen.
    • Grafiken, Übersichten und Schemata, die komplexe Zusammenhänge übersichtlich darstellen:Politisch-gesellschaftliche Konflikte oder wissenschaftliche Theorien sind oft komplex und nicht schnell in Ihrer Gesamtheit erfassbar – in zehn Videos a fünf Minuten vielleicht schon.
    • Wegbeschreibungen und Touren für die Freizeitgestaltung:Sie sind an einem Ort im Nirgendwo gelandet und müssen zwei Stunden Zeit herum bringen? Da kämen ein paar lokale Tipps sicher gut an, zum Beispiel zur Stadtgeschichte oder auch Shopping-Angebote.
  • Erfahrungs- und Testberichte für Produkte und Locations:Ist das Restaurant wirklich gut? Kaufe ich lieber die Waschmaschine oder eine andere? Fassen Sie Testberichte und Kundenbewertungen zu Ihren Produkten übersichtlich und auf das Nötigste reduziert, zusammen.

Der richtige Inhalt in der passenden Form

Oft erfahren Sie auf diese Weise nicht nur was für Inhalte gefragt sind, sondern auch wie und wo diese genutzt werden. Diese Antworten liefern interessanten Input für das richtige Format der Inhalte – und für perfekte Micro Moments. Bereiten Sie Ihre Inhalte entsprechend in verschiedenen Varianten auf: Text, Videos, Grafiken oder im Audio-Format – Ihnen stehen viele Möglichkeiten offen.

Format-Tipps für perfekte Micro Moments:

    • Text:Ein Begriff oder eine Produktbeschreibung kann schnell im Textformat vermittelt werden. Setzen Sie dabei das Wichtigste mit grafischen Highlights (Fett-Druck, Unterstrichen, Zitat) in Szene.
    • Video, Slideshare:
      Anleitungen, How-to’s erfasst man am schnellsten in Videos, SlideShares oder Bildergalerien, die jeden Schritt einzeln erklären.
    • Audio:
      Nachrichten und Berichte zu aktuellen Themen, lassen sich sehr gut nebenbei hören, während man zum Beispiel unterwegs ist, zuhause kocht oder aufräumt.
  • Bilder und Grafiken:Ein komplexes Fachthema lässt sich nicht in kurzer Zeit erfassen, helfen Sie dem mobilen Nutzer trotzdem weiter, mit einer Grafik oder einer kurzen Textzusammenfassung, die die wichtigsten Eckpunkte enthält. Vertiefende Inhalte bieten Sie dann zum Kauf an.

Egal für welches Format Sie sich entscheiden, achten Sie darauf kurze, originelle, kreative – und mitunter auch kurzweilige, leicht verdauliche – Inhalte zu entwickeln, die innerhalb der Micro Moments auch konsumiert werden können.

Zum Schluss: Achten Sie einmal auf Micro Moments in Ihrem Alltag. Auf welche Inhalte und Hilfsmittel greifen Sie zurück, um eine Entscheidung zu treffen? Welche Formate oder Inhalte würden Sie vielleicht noch schneller voranbringen? Solche Überlegungen helfen Ihnen dabei, den Blick für die Herausforderungen Ihrer Kunden zu schärfen – und sorgen für neue Ideen.

Micro Moments für Publisher

Über flexible Formate, thematische Ausrichtungen und Interaktion mit dem Publikum

Über flexible Formate, thematische Ausrichtungen und Interaktion mit dem Publikum

In meinem letzten Blogpost schrieb ich darüber, warum das Konzept des High Intent Micro Moments so bedeutend für Medienmacher ist. Denn Medienkonsum bedeutet immer weniger ein abonniertes Magazin gemütlich durchzublättern und sich mit den Themen zu begnügen, die die Redakteure ausgewählt haben. Vielmehr findet Medienkonsum situationsgetrieben statt: Was braucht der Mediennutzer gerade jetzt?

Die Erkenntnis, dass Micro Moments das Medienkonsumverhalten nachhaltig verändert haben, kann nur der Anfang sein. Was aber bedeutet das konkret für Medienmacher?

Das Passende für die Micro Moments: flexible Formate…

Publisher beschäftigen sich mit der Digitalisierung ihrer Angebote, weil die Zielgruppe – also die Leser – zunehmend digital konsumieren. Das stimmt natürlich, ist jedoch nur ein Aspekt. Dass Menschen Medien digital nutzen, heißt auch, dass sie sie anders nutzen – eben themen- und situationsgetrieben, suchmaschinenorientierter.

Content muss in dem Moment passen und gut konsumierbar sein.Denn der User sucht eine Lösung für sein Problem oder Informationen zu seinen Interessen. [Jetzt twittern]

Ich komme dabei immer wieder auf den Snackable Content und den Blickwinkel des Mediennutzers zurück: Content muss in dem Moment passen und gut konsumierbar sein. Denn der User sucht eine Lösung für sein Problem oder Informationen zu seinen Interessen, er kauft immer weniger Angebote, die allgemein zusammengestellt sind. Und er hat wenig Zeit. Warum also nicht die digitalen Möglichkeiten noch mehr nutzen und Content wahlweise als Text-, Audio- oder Video-Variante anbieten? Berufspendler zum Beispiel sind zwar dankbare Mediennutzer, können oder wollen aber nicht immer lesen. Zwar bieten die meisten digitalen Medienangebote verschiedene Formate an, aber selten für denselben Content auswählbar.

… und spezielle Themen

Noch spannender wird es, wenn man sich als Publisher überlegt, welchen Umfang und welche fachliche Tiefe Content haben soll. Vielleicht ist eine technische Abhandlung über ein komplexes Thema eher etwas, was man in Ruhe lesen möchte, weil Grafiken oder Quellcode das Verständnis erleichtern. Aber es böte sich doch an, Zusammenfassungen oder Teaser für solchen Fachcontent als Audioangebot zum Reinhören bereitzustellen – bestenfalls so, dass auch der Teaser schon inhaltlichen Input liefert. Oder aber man kombiniert an der richtigen Stelle mit einem Erklärvideo – zahlreiche YouTuber machen es vor, dass diese Art der Kommunikation ein Auditorium findet.

Apropos Micro Moments und spezielle Themen: Mediennutzer, die themenorientiert zum Beispiel über eine Suchmaschine auf ein Medienangebot gelangen, landen dort auf dem Beitrag, der dem Such-Algorithmus nach am besten passt. Unter den Beiträge findet sich dann zumeist eine lose Link-Sammlung zum Thema. Wieder wird ihm also der Content geboten, den der Medienanbieter (oder die Suchmaschine) für geeignet hält. Dabei fällt unter den Tisch, welche Art der Information der Nutzer jetzt braucht: Möchte er eine kurze Begriffserklärung, einen Überblick zum Thema oder lieber fachlich tiefgreifenden Input? Publisher könnten Fachthemen doch nach Wissen-Leveln aufbereiten – wer einen Überblick zu einem Thema möchte, bekommt diesen in einer Rubrik, Content für den fachkundigen Spezialisten finden sich in einer anderen.

Interaktion mit dem Publikum

Das mögen alles kleinteilige Beispiele sein. Viele Publisher experimentieren mutig mit Formaten. Mir geht das meist nicht weit genug. Die Frage, wie Medien künftig ihr Publikum finden, lässt sich weder ausschließlich am Redaktionstisch beantworten, noch werden kleine Anpassungen reichen. Content muss neu gedacht werden: aus der Situation heraus. Noch immer findet zudem erstaunlich wenig Interaktion mit den Usern statt. Kein Wunder, schaffen es Redakteure doch schon kaum, eingehende Kommentare zu Artikeln im Auge zu behalten oder gar zu beantworten – eine ernste Ressourcenfrage.

Ich bin der Überzeugung, dass Publisher künftig deutlich mehr Aufwand in die Aufbereitung ihres Contents und die Analyse, was Nutzer wann wollen, stecken müssen. Derzeit konzentrieren sich Publisher auf die sogenannte Multichannel-Distribution – die Verbreitung des gleichen Contents über viele Kanäle. Das schafft zwar Reichweite, doch diese ist nur virtuell. Denn dies ist wieder nur eine Ausweitung des analogen Modells auf die digitale Welt, ohne wirklich neu zu denken.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

Content für den persönlichen Micro Moment

High Intent Micro Moments sind die Brücke zwischen medialem Angebot und digitalem Medienkonsum

High Intent Micro Moments sind die Brücke zwischen medialem Angebot und digitalem Medienkonsum.

Ich erzähle nichts Neues, wenn ich sage, dass das Internet unseren Medienkonsum verändert hat. Ich behaupte jedoch, dieser Umbruch ist viel gravierender, als den meisten Medienmachern bewusst ist oder zumindest als ihre digitalen Konzepte erkennen lassen. Denn der Medienkonsum – ganz gleich ob gelesen, ferngesehen oder Internet-Content in welchem Format auch immer genossen wird – hat sich vom „Durchblättern und Hängenbleiben“ zur „kontextbezogenen Informationssuche“ gewandelt.

Der Micro Moment: Paradies für Marketer

Das hat schwerwiegende Folgen: Bestimmten früher (und noch heute) beispielsweise Redaktionskonferenzen, welche Themen es ins Heft schafften, entscheidet der Mediennutzer heute situativ. Er will jetzt einen Kuchen backen und braucht das Rezept oder er möchte jetzt einen fachlichen Einstieg zum Thema Blockchain haben – in beiden Fällen wird er wahrscheinlich kaum Fachliteratur kaufen. Er wird es sich schlicht online zusammensuchen und nach Thema und passendem Format auswählen.

Für Marketing-Profis sind diese Momente, in denen ein Mediennutzer etwas Bestimmtes möchte, schon seit einigen Jahren eine Goldgrube. So definierte beispielsweise Google Micro Moments als „Momente der Entscheidung“. Google unterscheidet dabei vier grundsätzliche Bedürfnisse: jemand benötigt eine bestimmte Information, möchte etwas tun, sucht einen Weg oder einen Ort oder möchte etwas kaufen. Gelingt es, genau in diesem Moment, den richtigen Content zur Verfügung zu stellen, wird der Mediennutzer zum Käufer oder zumindest aufmerksam auf ein passendes Angebot. In die Optimierung dieser kontextbezogenen Suchergebnisse stecken Google und Direct-Marketing-Spezialisten viel Aufwand, denn treffsicherer lässt sich eine Zielgruppe kaum erreichen.

Das Micro-Moment-Konzept auf Medien übertragen

Was Google aus der Marketing-Sicht denkt, ist meiner Ansicht nach für Medienmacher hochinteressant. Es beschreibt den perfekten High Intent Micro Moment – genau das, was Publisher brauchen, um digitalisierte Zielgruppen künftig überhaupt noch zu erreichen. Denn Medien werden dann konsumiert, wenn es in den Kontext und in die Situation passt. In diesen Momenten ist das Bedürfnis da, eine bestimmte Information zu bekommen oder ein Problem zu lösen. Der entsprechende Content ist dann vom Nutzer gewollt – high intent.

Warum ist das so wichtig? Weil Nutzer nur dann bereit sind, etwas für den Content zu zahlen. Content muss einen konkreten Nutzwert haben und nicht danach ausgewählt sein, was das Publikum möglicherweise interessieren könnte. Für Letzteres und alles andere – kurzes Entertainment, belanglose Katzenvideos oder Themen, die einem empfohlen werden – gibt es die sozialen Netzwerke und die Portale der Internet-Dienstleister.

Mediennutzer wollen digitale Medien, soviel scheint klar. Doch diese Digitalisierung erweist sich nun für Medienmacher als wahrhaft disruptiv, denn nicht nur der Kanal ist nun ein anderer, sondern die gesamte Art und Weise des Medienkonsums.

Über Jens Gützkow

Jens Gützkow ist Mitbegründer und Geschäftsführer von PressMatrix. 2011 gegründet, unterstützt das Unternehmen Publisher bei der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Monetarisierungsmodellen. Bereits zuvor prägten Jens Gützkow und von ihm mitgegründete Start-ups die Evolution digitaler Geschäftsmodelle mit: Schon lange bevor es App Stores gab, beschäftigte er sich mit Mobile Apps. Er brachte eine Videoplattform mit innovativem Umsatzkonzept auf den Weg und unterstützte u. a. das EU Forschungsprojekt „P2P Next“.

„Digitale Kundenmagazine braucht kein Mensch!“

Die Renaissance des Print-Mags? Sie wird nicht kommen.

Mit diesen Worten unterbrach mich vor einigen Tagen ein potentieller Kunde, als ich ihm unsere Digital-Publishing-Plattform vorstellte. Er sagte dies nicht abweisend oder weil er neuen Entwicklungen nicht recht traute. Ich kenne ihn als Kommunikations-Experten schon eine Weile, ich weiß um seine Erfahrung im Corporate Publishing und die große Nähe zu seinen Lesern. Die Bemerkung war also keineswegs so dahingesagt.

Denn das Kundenmagazin – das erste seiner Art „Die kluge Hausfrau“ gab es übrigens schon in den Fünfzigerjahren – funktioniert seit jeher wie eine aufwendig zielgruppenspezifisch zugeschnittene Online-Kampagne heute: Sie soll den potentiellen Leser dann erwischen, wenn er sich gerade für dieses Thema interessiert. Bei Facebook-Kampagnen etwa lässt sich die anvisierte Zielgruppe durch Filter nach Interessen oder Ähnlichem eingrenzen. Das klassische Kundenmagazin erreicht den Kunden mitten im Leben: das Magazin über nachhaltige Ernährung liegt im Bio-Laden, das Heft für Handarbeitsbegeisterte kommt im Stoffkaufhaus mit in die Tüte und das Versicherungsmagazin steckt regelmäßig im Briefkasten.

Ein leichter Abwärtstrend ist auch ein Abwärtstrend

Ist es also nicht das Wesen des Kundenmagazins, aus der Situation heraus analog mitgenommen zu werden? Wer schnappt sich schon online ein ganzes Magazin oder lädt sich eines als App herunter?

Vielleicht kann man die erste Frage mit „ja“ und die zweite mit „kaum jemand“ beantworten. Gerade vor ein bis zwei Jahren war es sehr en vogue zu proklamieren, dass Print nicht tot sei und die Renaissance des gedruckten Magazins bevorstünde. Der Grund für diese angebliche Abkehr vom digitalen Trend: Die Auflagen von Kundenmagazinen waren weniger stark gesunken, als die des Print-Marktes insgesamt.

Ich kann das nicht als Erfolgsmeldung für den Markt für Print-Kundenmagazine sehen. Auch wenn er nur „weniger stark sinkt“, fehlt ihm doch die Zukunftsmusik. Und vielleicht sind Print-Kundenmagazine nur deshalb noch am Leben, weil die Herausgeber ihr Content Marketing perfektioniert haben und nun für den Leser gute, kostenfreie Inhalte anbieten, weil andere Print-Märkte wegbrechen.

Digitale Kundenmagazine mit flexiblen Formaten

Dank eben jenes Content Managements haben es Kundenmagazine geschafft, weniger als Werbung, sondern mehr als inspirierender Ratgeber angesehen zu werden. Je höher vor allem die inhaltliche Qualität, umso ernster genommen fühlt sich der Leser. Warum sollte man dies nicht ausweiten und den Content in solch flexiblen Formaten bieten, damit künftig nicht nur Leser sondern auch Hörer und Zuschauer das Kundenmagazin konsumieren können? Sprich: Ein Online- oder App-Magazin können ein Print-Mag perfekt ergänzen und erweitern. Podcasts, Videos, Life-Produkttest, umfangreichere Hintergrundmaterialien, Chats mit Produktentwicklern oder Testimonials – es gibt tausend Möglichkeiten. Und Content, der online verfügbar ist, kann deutlich mehr Reichweite schaffen. Denn die „kluge Hausfrau“ etwa informiert sich nicht nur durch ihr Kundenmagazin, sie googelt auch.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Renaissance des Print-Magazins ausbleiben wird. Vielmehr sehe ich Mediennutzer, die ihre Medien wählen, wie es ihnen gerade passt. Manchmal gehört da eben auch ein Print-Magazin dazu. Aber eben nur noch manchmal.

Über Serdal Kutun

Serdal Kutun ist Head of Sales von PressMatrix. Mit über fünf Jahren Erfahrung in der Digital Publishing-Branche kennt er die Herausforderungen der Verlage und Corporate Publisher. Als Wirtschaftsingenieur hat er ein Gespür für Trends und Marktwachstum, dabei behält er stets das komplexe Verlagssystem im Blick.